Höhenrausch oder so. Besteigung des Matterhorns,
Gustave Doré, 1865. (Wikicommons)
Ich lese gerade die antiquarisch erworbene "Schweizerische Ortsnamenkunde" des einstigen Basler Professors Wilhelm Bruckner aus dem Jahre 1943. Hier ein Aperçu: Das Matterhorn heisst erst so, seit die Leute von Zermatt das Bedürfnis empfanden, den Berg als den ihren zu markieren. Früher hiess es entweder Grosses Horn oder aber Augstthalberg; der zweite Name benennt die Tatsache, dass man am dem Berg vorbei in das Tal gelangt, das nach Augst führt. Nach Aosta. Das französische Mont Cervin und das italienische Monte Cervino haben im übrigen nichts mit lateinisch Cervus (Hirsch) zu tun. Die Cervin und Cervino zugrunde liegende Benennung lautet Mons Silvius, Waldberg; in den oberitalienischen Mundarten wird das l offenbar häufig zu einem r.
Augstthalberg, ha! Wenn das die Japaner wüssten, die das Matterhorn so fleissig fotografieren. Und was wären die armen Marketingleute mit dem konsonantenreichen, mühsam auszusprechenden Namen gefordert.