"Zu dieser Zeit traten Verräter am Gesetz in Israel auf, die viele (zum Abfall) überredeten. Sie sagten: Wir wollen einen Bund mit den fremden Völkern schließen, die rings um uns herum leben; denn seit wir uns von ihnen abgesondert haben, geht es uns schlecht. Dieser Vorschlag gefiel ihnen, und einige aus dem Volk fanden sich bereit, zum König zu gehen. Der König gab ihnen die Erlaubnis, nach den Gesetzen der fremden Völker zu leben. Sie errichteten in Jerusalem eine Sportschule, wie es bei den fremden Völkern Brauch ist, und ließen bei sich die Beschneidung rückgängig machen. So fielen sie vom heiligen Bund ab, vermischten sich mit den fremden Völkern und gaben sich dazu her, Böses zu tun." (1 Makk 1, 11-15)
Über diese Bibelstelle bin ich letzte Tage gestolpert. Die Beschneidung rückgängig machen. Auf den technischen Vorgang will ich jetzt nicht weiter eingehen. Was mich nur Wunder genommen hat, ist, daß schon damals Männer ihre Beschneidung rückgängig gemacht haben. Sie wollten auch körperlich zeigen, daß sie keine Juden mehr sein wollten.
Auch damals war die Beschneidung schon ein deutliches Zeichen. Somit ist die heutige Beschneidungsdebatte nicht neu. Und die überzeugten Juden werden sie weiterhin durchführen, wie es ihrer Religion entspricht. Dabei haben sie heute mit weniger Nachteilen zu rechnen als wie im Buch der Makkabäer beschrieben.
"Auch vielen Männern aus Israel gefiel der Gottesdienst, den er angeordnet hatte; sie opferten den Götterbildern und entweihten den Sabbat. Der König schickte Boten nach Jerusalem und in die Städte Judäas mit der schriftlichen Anordnung, man solle eine Lebensform übernehmen, die dem Land fremd war. Brand-, Schlacht- und Trankopfer im Heiligtum seien einzustellen, Sabbate und Feste zu entweihen, das Heiligtum und die Heiligen zu schänden. Man solle statt dessen Altäre, Heiligtümer und Tempel für die fremden Götter errichten sowie Schweine und andere unreine Tiere opfern. … Frauen, die ihre Kinder hatten beschneiden lassen, wurden auf Befehl (des Königs) hingerichtet; dabei hängte man die Säuglinge an den Hals ihrer Mütter. Auch ihre Familien brachte man um samt denen, die die Beschneidung vorgenommen hatten." (1 Makk 1, 43-47.60f)
Erst holten sie den Nachbarn - aber was ging es mich an.
Dann holten sie den andern - aber was ging es mich an.
Dann holten sie mich - aber keiner war der, der mich helfen konnte.