K.O.-Tropfen können schlimme Folgen haben. Vor allem Frauen werden zum Ziel dieser miesen Masche. Was Sie darüber wissen müssen.
Auch Männern ist das schon passiert! Bild pixabay
Die Gefahr lauert auf fröhlichen Partys, in Klubs, Discos und in Kneipen oder einen Absacker nach der Arbeit? Im Urlaub am Strand oder in der Cocktailbar im Hotel. Selbst bei betrieblichen Weihnachtsfeiern ist man nicht mehr sicher.
Man tanzt, lacht und hat seinen Spaß. Doch dann, ganz plötzlich, beginnt sich die Welt zu drehen. Man glaubt in einer Nebelwand zu stehen. Was in dieser Nacht noch passiert ist, können die Opfer von K.-O.-Tropfen meistens nicht mehr nachvollziehen.
Die Folgen sind immer verheerend
K.O.-Tropfen, die auch als liquid Ecstasy bekannt sind, sind kaum zu erkennen. Meist flüssig und farblos verstecken sie sich in einem Cocktailglas oder auch im Essen. Je nach Dosierung setzt die Wirkung ungefähr zehn bis 20 Minuten nach der Verabreichung ein.
Die Folgen sind für die Opfer meist verheerend. Da die Tropfen nur kurze Zeit wirken, entstehen durch die Substanz keine körperlichen Langzeitschäden. Die Hauptgefahr besteht in der Willenlosigkeit und der Erinnerungslücke, den ’Filmriss’, den die Betroffenen erleiden. Häufig werden die Tropfen von Tätern benutzt, um die dann hilflosen Opfer sexuell zu missbrauchen und auszurauben.
Durch die fehlenden Minuten oder gar Stunden in der Erinnerung wissen Betroffene zum Beispiel nicht mehr, wie sie nach Hause gekommen sind. Viele spüren, dass etwas geschehen ist, sie haben Schmerzen und Verletzungen, die sie sich nicht erklären können. Die Ungewissheit darüber, was genau passiert ist, macht vielen sehr zu schaffen.
Es besteht auch die Gefahr einer akuten Atemlähmung, wenn eine hohe Dosis eingenommen wird oder wenn Alkohol und andere Drogen zusätzlich konsumiert werden. Von den Risiken der K.-O.-Tropfen sind gerade jene Menschen betroffen, die zusätzliche medizinische Mittel einnehmen.
Lebensgefährlich werden K.-O.-Tropfen für Menschen, die Medikamente gegen HIV einnehmen: Schon bei geringer Dosis verstärkt sich die Wirkung der Tropfen um ein Vielfaches. Bis zur Bewusstlosigkeit und im schlimmsten Fall zu lebensbedrohlichem Atemstillstand kann die Wirkung reichen.
Symptome
Haben Frauen den Verdacht, K.O.-Tropfen bekommen zu haben, wenden sie sich besser an umstehende Frauen. Denn die Täter sind oft männlich, halten sich meist in der Nähe auf und bieten sich sogar als Helfer an. Mit Sätzen wie «Ich kenne sie, ich bringe sie nach Hause» lassen sich andere Umstehende dann leicht abwimmeln. Die in der Regel weiblichen Betroffenen können sich mit den gefährlichen Drogen im Blut oft nicht klar artikulieren, um das Gegenteil zu behaupten. Und manchmal wissen sie in diesem Zustand sogar selbst gar nicht, dass sie den Mann nicht kennen.
Wollen oder können sie andere Frauen nicht um Hilfe bitten, sollten die Betroffenen sofort allein ins Taxi steigen und nach Hause fahren, rät der Allrounder.
Mögliche Anzeichen für fingierte Drinks sind Übelkeit und das Gefühl, neben sich zu stehen. Man selbst merkt aber ja meistens gar nicht, dass man enthemmt ist. Deshalb sollten Frauen misstrauisch werden, wenn sie plötzlich Dinge machen, die sie sonst nie tun würden.
Einige Auswirkungen von K.O.-Tropfen ähneln denen von Alkohol. Wenn ich merke, dass es mir heute plötzlich von einem Glas Wein anders geht als sonst, kann das auch ein Zeichen sein. Die heimtückischen Drogen können in Kombination mit anderen Medikamenten oder bei zu hoher Dosierung auch bewusstlos machen oder sogar zum Tod führen.
Wirkstoff nur 24 Stunden im Blut nachweisbar
Allerdings sind Kontrollverlust, nicht Ohnmacht das eigentliche Ziel der Täter. Die Opfer bleiben zwar wach, leiden am nächsten Morgen aber unter Blackouts und können oft nur noch mutmaßen. In diesem Fall sollten sie möglichst schnell zum Arzt gehen und eine Urinprobe abgeben, denn das Gift ist nur 24 Stunden nachweisbar.
Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollten Frauen ihren Drink auf Partys nie unbeobachtet lassen und offene Getränke immer abdecken - etwa mit dem Daumen auf der Bierflasche, oder einem Bierdeckel auf dem Sektglas.
Die Dunkelziffer derartiger Straftaten ist leider sehr hoch, da diese meistens aus Scham oder zu spät angezeigt werden. Und äußerst schwer zu beweisen sind.