Es kommt ein Lied.
Kurz vor Ende des Jahres bersten Blogs, Online- und Printmagazine sowie sonstige Medien ja geradezu vor Hitparaden, Polls, Listen, Charts und Resummees und auch der Bänkelsänger wird davor nicht halt machen. Doch bevor Ende des kommenden Monats die endgültige Abrechnung ins Haus steht, soll ein erstes Mal ausgeblickt werden, denn schließlich kündigen sich auch jetzt bereits die ersten spannenden Albumveröffentlichungen für 2012 an. Den Anfang haben hier bereits Lambchop gemacht, denn deren erste Hörprobe aus dem neuen "Mr. M" betitelten Album habe ich ja erst vor ein paar Tagen vorgestellt und auch schon lieben gelernt. Doch was kommt noch?
Januar und Februar sparen nicht mit klangvollen Namen, so darf man gespannt sein, was sich Jonathan Meiburg und seine Mannen, besser bekannt als Shearwater auf ihrem neuen Album "Animal Joy" ausgedacht haben. Wer es dunkler timbriert mag, freue sich auf Mark Lanegan, der "Blues Funeral" ebenfalls im Februar in den Ring wirft und illustre Gäste vom Schlage Greg Dulli und Josh Homme an Bord hat. Ähnlich gespannt ist der Bänkelsänger auf den neuen Fanfarlo-Longplayer, der Folk vom Vorgänger "Reservoir" wird wohl ein wenig vernachlässigt, wenn man der Vorabsingle "Deconstruction" Glauben schenken mag, wird's auf "Rooms Filled With Light" leidlich elektronischer. Den Part des heißerwarteteten Grenzgängers übernehmen Alcest. Die französischen Klangkünstler an der Schwelle zwischen Black Metal, Dream- und Shoegaze-Sequenzen und ätherischen Melodien klopfen bereits im Januar an, um "Les Voyages De L'Âme" in den klirrendkalten Winternächten zum Klingen zu bringen. Ein wenig Augenmerk verdienen dann sicherlich auch noch First Aid Kit aus Schweden mit ihrem Zweitling "The Lion's Roar". Das erste Video verspricht eine ganze Menge, verspukt und verstiegen wird's wohl werden und doch mit jeder Menge Wohlfühlharmonien. Irgendwie ist da ganz schön viel Düsteres dabei, auch das zweite Mini-Album von Anja Plaschg alias Soap&Skin kommt aus dieser Schublade nicht ganz raus.Nach ersten Höreindrücken allerdings ganz vorne ist ein Musiker, der 2008 für eins der fabelhaftesten Alben des Jahres gesorgt hat, denn "Howling Songs" mit seinen ausufernden, wahnsinnigen und obskuren Gitarrenmomenten brachte die mit "Drinking Songs" und "Failing Songs" begonnene Trilogie zu einem wahrhaftigen Höhepunkt. Matt Elliott lässt uns wieder mal an seinen ganz eigenen Visionen teilhaben und lässt, wenn man dem Titeltrack seines neuen Werkes "The Broken Man" Glauben schenken darf, ein weiteres Meisterwerk folgen. Ganz ungeduldige können sich das Werk über seine bandcamp-Seite jetzt schon organisieren, doch der Bänkelsänger wird Hufe scharrend ausharren und das Album in seiner Gesamtheit erst zum physischen Release in geeigneter Umgebung (eine Flasche Rotwein wird nicht schaden) genießen.
Doch nun genug von mir, gibt's denn unter den Lesern schon eindeutige Vorfreudebringer? Wer mag, darf hier seine ersehnten Künstler kund tun, ich begnüge mich damit, das Feuer mit eben besagtem Matt Elliott weiter zu schüren: