Tower Bridge, abends
Back again! Auch wenn eine ganze Woche London viel klingt – es war wie immer zu kurz. Wir hätten uns locker noch eine Woche in der Stadt an der Themse amüsieren können. Ich war zwar zum dritten Mal dort, habe aber noch lange nicht alles gesehen. Diesmal haben wir die üblichen Touristenziele wie Big Ben und die Houses of Parliament, den Tower, Westminster Abbey, St. Paul’s Cathedral und Buckingham Palace zwar ausgelassen bzw. nur gestreift (daher “für Fortgeschrittene”), aber dennoch hat die Zeit nicht gereicht, um alles zu sehen, was ich mir vorgenommen hatte. Wir sind jeden Tag etliche Kilometer mit der Tube oder diversen Bussen gefahren und haben es dennoch geschafft, täglich über 20.000 Schritte zu laufen (habe da so eine App…). Sehr gesund, aber abends waren wir fertig!
Wenn Ihr vorher noch nie in London wart, empfehle ich Euch natürlich, die oben genannten Sehenswürdigkeiten anzuschauen, plus die wunderschöne Tower Bridge (auch nachts traumhaft!), die ich sehr liebe und auch diesmal kurz besucht habe, sowie das eine oder andere Museum, wobei für Erwachsene das V&A, also Victoria und Albert Museum, für Kinder das Science und das National History Museum und für einfach alle das British Museum ganz toll sind. Ich persönlich finde schon allein die Architektur all dieser Museen unfassbar schön, wobei das British Museum mit seiner modernen Glaskuppel den Vogel abschießt (und im National History fühlt man sich wie bei Harry Potter in Hogwarts…)
British Museum
Wir haben eigentlich jeden Tag Kultur und Shopping kombiniert: am ersten Tag waren wir gleich morgens im Victoria & Albert Museum, das eins der größten Museen Europas ist (U-Bahn Station South Kensington). Der Eintritt ist wie in den meisten Londoner Museen frei, eine freiwillige Spende wird aber gern genommen. Tipp: seid gleich morgens ab 10 dort, dann ist es noch schön leer!
Gleich nebenan liegen das Science Museum und das Natural History Museum mit dem großen Dinosaurierskelett in der Eingangshalle (hier am besten so gegen halb 12 – um den Morgenandrang zu umgehen – durch den Haupteingang gehen, am Nebeneingang ist die Schlange den ganzen Tag über sehr lang!)
Eingangshalle des Natural History Museum
Vergrößerte Statue von Michelangelos David im V&A – beim Vergrößern sind wohl nicht alle Körperteile berücksichtigt worden…
Von den Museen aus ist es nicht weit zum weltberühmten Kaufhaus Harrods, wo die Preise zwar gesalzen sind, man aber zumindestens die unfassbar schöne Food-Abteilung im Untergeschoss und die ägyptische Rolltreppe anschauen sollte.
Wer shoppen will, muss natürlich auch zur Oxford Street, wo es alle gängigen englischen und internationalen Ketten gibt, außerdem das wunderbare Kaufhaus Selfridge’s (TV-Serientipp: Mr. Selfridge!), in dessen Schuhabteilung das Tochterkind und ich sabbernd vor den Pumps von Louboutin standen…. Ach ja! Ein Shopping-Eldorado ist auch das relativ neue Westfield-Center, das größte Einkaufszentrum Europas, in dem man auch bei Regenwetter prima Geld loswerden kann. Es liegt ein bisschen außerhalb, ist aber mit der Tube problemlos erreichbar (Station Wood Lane).
Was die Kultur angeht, kann ich Euch unbedingt die Tate Modern im alten Heizkraftwerk empfehlen! Ich fand nicht alle Exponate gut, aber es gibt dort sehr interessante Werke, sogar eine eigene Beuys-Abteilung (muss man mögen…) gibt es. Der beste Weg dorthin führt über die Millennium Bridge (U-Bahn St. Pauls), die quasi von der St. Paul’s Cathedral in das Museum führt. Kleiner Tipp: Ganz oben im Museum gibt es ein Café-Restaurant, von dem aus man einen tollen Blick auf die Brücke und die Skyline von London hat!
Millenium Bridge mit St. Paul’s
Unbedingt ans Herz legen möchte ich Euch die Märkte: Samstags in Notting Hill (Portobello Road), Sonntags an der Brick Lane (außerdem Spitalfield und Sunday up market). Da ist es zwar recht voll, man kam aber sogar jetzt während der Urlaubszeit gut durch (und ich bin kein Freund von Geschiebe!). Es gibt interessante Sachen, neu und alt, zu kaufen und vor allem gibt es jeweils unfassbar gutes Streetfood aus aller Herren Länder. Selber schuld, wer da ins Restaurant geht! Das haben wir uns für abends aufgehoben, tagsüber wollten wir nur was Leckeres auf die Hand (kleine Empfehlung abseits der Märkte: die Wasabi-Restaurants verkaufen unfassbar gutes, bezahlbares Sushi – wir waren insgesamt 4 Mal dort!). Außerdem sind wir zweimal in unserem Lieblingsrestaurant Wagamama gelandet, wo es ebenfalls köstliches asiatisches Essen gibt und wo das Tochterkind und ich IMMER das Pad Thai mit Tofu bestellen.
Manchmal haben wir uns auch einfach nur im M&S Supermarkt leckere Wraps und Salate besorgt und haben uns in einen der Parks gesetzt (ich liebe den Park am Kensington Palast, wo Lady Di zuletzt wohnte, schaut Euch unbedingt den versunkenen Garten an!) und dort gepicknickt, weil das Wetter einfach noch so schön war. So haben wir im Hyde Park an der Serpentine ganze Heerscharen unfassbar schöner Farbiger gesehen, die sich an einem Freitag Abend dort aufgebrezelt bis an die Zähne zum Go-and-see getroffen haben, bevor wir wegen eines beginnenden Gang-Fights auf Bitten der sehr freundlichen Polizei diesen Teil des Parks verlassen mussten, und in den Kensington Gardens hatten wir die Freude, mit Charles, dem reizenden und sehr zutraulichen Eichhorn, unsere Nüsschen teilen zu dürfen. Diese bis zur Aufdringlichkeit zahmen Eichhörnchen gibt es übrigens in allen Londoner Parks – nehmt eine Kleinigkeit zum Füttern mit, es macht Riesenspaß!
Ach, ich könnte stundenlang weiter erzählen. Aber was schreibe ich – fahrt selbst hin, vor allem, wenn Ihr noch nicht in London wart. Nehmt bequeme Schuhe mit und Ohrstöpsel für nachts, denn London ist eigentlich immer und überall laut, aber das tut seinem Charme keinen Abbruch. Besorgt Euch eine Oyster Card (die kann man auch im Internet bestellen) und fahrt mit der Tube (also der U-Bahn), so oft Ihr könnt, das spart viel Zeit (und an allen U-Bahnhöfen gibt es kleine Tube-Maps, also Pläne mit dem Streckennetz). Oder setzt Euch in einen Bus der Linien 15 oder 88, die fahren oberirdisch an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten vorbei. Beim ersten Besuch lohnt es sich auch, mit einem der Hop-on-hop-off-Busse die Stadt zu erkunden. Ich bin sicher, Ihr werdet es lieben!
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