Aufbruch in den Ameisenstaat

Erstellt am 2. Januar 2012 von Ppq @ppqblog

Sie kennen keinen Kredit, sie kennen keine Schulden, sie leben aus dem Jetzt und immer im Hier, ohne Neid und ohne Gier, ohne Sorgen vor Morgen, ohne komplizierte Maschinen, die dann doch nur kaputtgehen, und ohne dauernde Diskussionen zu den richtigen wegen zum richtigen gesellschaftlichen Ziel.
Eine Ameise allein gibt es nicht. Ameisen leben immer in der Gruppe, die Gruppe teilt grundsätzlich dasselbe Interesse: Das Überlebend er Gruppenmitglieder, denn diese sind Voraussetzung zur Erhaltung der Art.
Jedes Tier übernimmt dabei bestimmte Aufgaben – ohne Hader, ohne Parteienstreit, ohne Gezeter in den Fernsehnachrichten. Alles dreht sich um Nahrungsbeschaffung, denn Nahrung ist Bedingung für Überleben. Wächterameisen sichern die Suche nach Lebensmitteln, Arbeiterinnen sorgen für den Bau des Nestes, jedesmal eine Großinvestition, die ohne Schulden nur aus laufenden Einnahmen errichtet wird.
Ameisen sind die Kommunisten der Tierwelt. Sie tragen freiwillig bis zum 30-fachen ihres eigenen Körpergewichts. Ihre Königinnen thronen über dem Staat wie die Potentaten der sozialistischen Staaten dereinst über ihren Ländern thronten. Während Arbeiterinnen zuweilen nur Monate leben, bringen es Staatsratsvorsitzende und Politbürochefs im Ameisenstaat oft auf 15 oder sogar 20 Jahre an der Spitze des Staates.
Was gut für alle Ameisen ist, weiß jede Ameise instinktiv. Ameisen zeigen die Opferbereitschaft von Hollywoodfilmsoldaten bei der Entlohnungserwartung mittelalterlicher Leibeigener. Niemals klagt eine Ameise, niemals streikt sie, protestiert, fühlt sie sich zurückgesetzt oder benachteiligt. Ameisen orientieren sich nach der Schwerkraft, nach dem Stand der Sonne und nach Duftmarken, die andere Ameisen gesetzt haben.
Ameisen sind die Traumwesen jedes Politikers: Alle hier sind ganz und gar gleich, nur einige wenige sind gleicher.