Im frühsommerlichen Rom hatten wir so etwas wie Anies delightful Ribollita gar nicht gegessen. Kohl assoziiert man doch eher mit Herbst, erdig und wärmender Schmorküche, dabei ziehen wir die krausen Köpfe bereits seit Mitte August aus dem Kleingarten. Die Wirsingköpfe im Hochbeet sind jetzt schon riesig und wachsen weiter, obwohl wir die randständigen Blätter mit einer äußerst gefräßigen Kohlweißlingbrut teilen. Dank disziplinierter Bodenarbeit geraten auch die im Seitenbeet zunehmend dicke. Irgendwann darf jeder durch die Küche rollen.
Aus unseren getrockneten Waldpilzen setze ich einen köchelnden Sud auf, in dem große weiße Bohnen gar kochen. Fagioli bianchi di spagna. Nebenher braten in einem weiteren Topf Wirsingstreifen an, gieße reichlich Weißwein auf und lasse das vor sich hin schmoren.
Einen Teil der Bohnen und Pilze übersiedeln bald abgeschöpft zum Schmorkohl. Der Rest wird sämig püriert und dann ebenfalls untergerührt. Das reicht trotz der vorherigen Fressfeinde locker für mehrere Tage, aufgewämt schmeckt es eh am Besten, und die Katzen dürfen nächstes Jahr eben ein paar Schmetterlinge mehr jagen.