Auf wackligem Boden: Japan und das Erdbebenproblem

Auf wackligem Boden: Japan und das Erdbebenproblem Immer wieder hört man von erschütternden Berichten über Erdbeben, die sich in Japan ereignen. Oft gibt es Tote und Verletzte; den Sachschaden möchte man schon gar nicht mehr ausrechnen. Aber was sind die Gründe für so eine hohe Zahl an Erdbeben und was tut die Regierung, um die Bevölkerung zu schützen?

Kaum zu glauben, aber Japan hat durchschnittlich 73 Erdbeben pro Monat, die eine Magnitude von 4 oder höher haben. Die Magnitude ist die Maßzahl, um die Stärke eines Erdbebens klassifizieren zu können.

Wenn die Erde bebt...

Neben der Messung der Magnitude mit einem Seismographen, werden die Schäden an Bevölkerung, Gebäuden und Infrastruktur in traurigen Zahlen zusammengefasst. Bei Erdbeben, deren Magnitude größer oder gleich 7 beträgt, kann es oft zu hundert- oder tausendfachen Todesopfern kommen. Eines der schlimmeren Beispiele ist das große Kantō-Erdbeben 1923, welches circa 142.000 Todesopfer forderte.

Was man oft als Außenstehender nicht wahrnimmt, ist die Tatsache, dass durch viele Erdbeben auch Großbrände entstanden sind. In jenem Beispiel ist in Tokio, welches hauptsächlich aus dichten Holzhäusern bestand, zur Mittagszeit ein Feuer ausgebrochen. Da viele Bewohner zu diesem Zeitpunkt mit Gas Essen kochten, wurde das Feuer begünstigt.

Die Ausbreitung eines solchen Feuers ist nur schwer unter Kontrolle zu bekommen. Besonders prägend im neuen Jahrtausend sind das Erdbeben aus dem Jahre 2016 nahe Fukushima, welches eine örtliche Nuklearkatastrophe verursachte und das Tōhoku-Erdbeben 2011,das mehr als 400.000 Häuser dem Erdboden gleichmachte.

Gründe für Japans wackligen Boden

Wer die Nachrichten verfolgt, sieht regelmäßig verschiedene Nachrichten über Tsunamis, Vulkanausbrüche und Erdbeben. Japan liegt auf der Bruchzone des pazifischen Feuerrings. Das bedeutet, dass an diesem Ort tektonische Platten aufeinander treffen. Konkret liegt Japan an den Rändern der eurasischen und philippinischen Platte.

Durch die ständige Bewegung und der daraus resultierenden Reibung entstehen viele Vulkane, Tsunamis und Erdbeben. Tsunamis entstehen durch entsprechend starke Seebeben, deren Wasserwellen dann an Land gespült werden.

So schrecklich sich diese Situation auch anhört, darf man aber diesen Fakt nicht außer Acht lassen. Diese Situation lässt neue Inseln entstehen. Gerade in diesem Augenblick wachst beispielsweise etwa 1000 Kilometer südöstlich von Tokio eine kleine neue Insel mit fruchtbaren Boden.

Erschütterte Gesellschaft - Wie schützt sich Japan gegen Naturgewalten?

Seit 1960 gibt es am 1. September den Katastrophenvorsorgetag. Sicherheit steht im teilweise dicht besiedelten Japan an oberster Stelle. Man hatte aus dem großen Kantō-Erdbeben 1923 viel gelernt. Um gegen durch Erdbeben verursachte Großbrände vorzugehen, wurde der primäre Baustoff Holz gegen Stahlbeton ausgetauscht. Durch diese Änderung konnten bei den folgenden Erdbeben einige Schäden vermieden werden.

Seit dem Kobe-Erdbeben 1995 wurden weitere Maßnahmen ergriffen. Metropolen wie Tokio, welche mit vielen Wolkenkratzern dekoriert sind, müssen zusätzlich erdbebensicher gebaut werden. Man achtet explizit auf dynamische Eigenschaften der Bauwerke, sodass sie nicht wie Kartenhäuser zusammenklappen. Umbauten an Gebäuden werden stark kontrolliert und müssen genehmigt werden.

Außerdem gibt es strenge Richtlinien bei Fluchtwegen und der Sicherheit der Menschen. Die ständige Sorge und die hohen Opferzahlen hat die japanische Gesellschaft sensibel gemacht. Wie uns aber die Ereignisse im Jahre 2016 in Fukushima gezeigt haben, gibt es noch viel zu tun. Erdbeben standen bisher immer im Vordergrund. Die Kraft der Tsunamis wurde eher als niedrigere Priorität angesehen, aufgrund ihrer vergleichsweisende Seltenheit.

Wenn aus dem Feuer- ein Erdbebenalarm wird

Japan hat selbstverständlich einige Frühwarnsysteme entwickelt. Jedoch hat man schnell bemerkt, dass die Sensibilisierung der Bevölkerung für solche Katastrophen ein wichtiger Schlüssel ist, um Todesopfer oder Verletzte zu vermeiden. Für gewöhnlich werden am 1. September in den meisten Schulen spezielle Erdbebenübungen durchgeführt.

Den Kindern werden so die Regeln im Katastrophenfall vermittelt und diese gemeinsam trainiert. Diese Verhaltensregeln sind fundamental und bieten auch Prävention vor Panik. Eine der bekannteren Übungen ist das Verstecken unter einem stabilen Tisch und das Fernbleiben von Fenstern.

Hier kann man solche Übungen mitverfolgen:

Durch die Frühwarnsysteme hat die japanische Bevölkerung die Möglichkeit sich im Ernstfall schnell in Sicherheit zu bringen. Dieses System ist ebenfalls mit dem Hochgeschwindigkeitszug, Shinkansen, verbunden, welcher bei Alarm direkt stehen bleibt.

Letztlich zeigt uns die Geschichte, dass Japan viel durchleiden musste und weiterhin muss. Durch verschiedene Sicherheitsmaßnahmen versuchen sich die Japaner durchzukämpfen. Denn jedes Menschenleben ist in so einer Katastrophe entscheidend und wenn kleine Übungen oder Veränderungen nur ein Leben retten, sind sie es wert umgesetzt zu werden.

Auf wackligem Boden: Japan und das Erdbebenproblem

Ich bin Student und Japan ist meine Leidenschaft. Lasst uns gemeinsam auf eine Erkundungsreise durch die japanische Kultur gehen und dabei köstliche Rezepte genießen.


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