Bregenz, die Hauptstadt Vorarlbergs grenzt an den Bodensee. Nicht weit davon entfernt liegt Konstanz. Am größten See Deutschlands gelegen schaut man von hier aus auf ein herrliches Alpenpanorama. Die Konstanzer Altstadt ist für sich schon einen Besuch wert. Sie ist von den Bombardements des Zweiten Weltkrieges verschont geblieben, weshalb Besucher sich noch heute an einem der bedeutendsten mittelalterlichen Stadtensembles erfreuen können.
Bregenzer BodenseeuferDerzeit ist Konstanz in aller Munde, denn in den Jahren 2014 bis 2018 wird hier ein großes Jubiläum gefeiert, 600 Jahre Konstanzer Konzil. Dieses Jubiläum begeht die Stadt mit zahlreichen Sonderveranstaltungen und historischen Führungen. Von Vorarlberg aus ist es nicht weit bis nach Konstanz. Für Urlauber und Einheimische ist die Stadt daher ein lohnendes Ausflugsziel.
Ein Highlight: Die Konstanzer Altstadt
Die Geschichte der Stadt Konstanz geht bis auf die Römerzeit zurück. Vom Mittelalter an, beginnend mit der Romanik, sind alle baulichen Epochen in der Stadt vertreten. Somit ist die Stadt ein Erlebnis, nicht nur für Kunsthistoriker. In jeder Stil prägenden Epoche war Konstanz eine wirtschaftlich blühende Gemeinde. Davon zeugen viele Denkmäler, die aus dieser Zeit erhalten geblieben sind, unter anderem, weil Konstanz nicht den Bombenangriffen des Zweiten Weltkrieges ausgesetzt war. Heute ist die Stadt eines der größten, zusammenhängenden Flächenensembles im deutschen Bundesland Baden-Württemberg. Auch die jüngeren Fassaden der Altstadt verbergen oft einen alten Kern. Hinter ihnen könnten sich gut erhaltene Kernbauten aus dem 13. bis zum 16. Jahrhundert verbergen.
Konstanz gedenkt dem Konzil
Das Konstanzer Konzil ist nicht nur das bedeutendste Ereignis in der Geschichte der kleinen Gemeinde am Bodensee. Die Entscheidungen, die zwischen 1414 und 1418 dort getroffen wurden, strahlten ins restlichte Europa aus. Die Rede ist nicht ausschließlich von der Beendigung des größten Abendländischen Schismas in der Kirchengeschichte. Es wurden außerdem große Herren belehnt und Ketzer wie Jan Hus und Hieronymus von Prag auf dem Scheiterhaufen hingerichtet. Erhalten geblieben sind aus dieser Zeit unter anderem zahlreiche Fresken und eine Chronik über die fünf Jahre des Konzils.
Das Eröffnungsjahr des Jubiläumsjahrs, 2014, steht ganz im Zeichen König Sigismunds, dem späteren Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation. Im Jahr 1414 gab es drei Päpste, die unter dem Einfluss verschiedener Herrscher standen. So hatte das große Schisma nicht nur Einfluss auf sakrale, sondern auch auf weltliche Angelegenheiten. König Sigismund hat deswegen das Konstanzer Konzil einberufen.
Das Jahr 2015 gedenkt des Reformers Jan Hus, der vor 600 Jahren nach Konstanz gekommen war, um seine Lehren zu verteidigen. Statt angehört zu werden, wurde er am 6. Juni 1415 auf dem Scheiterhaufen hingerichtet. Zum Gedenken an ihn und an seinen Gefährten Hieronymus von Prag wird es zahlreiche ökumenische Veranstaltungen geben. Beispielsweise findet im Hus-Haus das ganze Jahr über die Ausstellung „Jan Hus- Mut zu denken, Mut zu glauben, Mut zu sterben“ statt.
Im Jahr 2016 steht keine reale Person im Vordergrund, sondern eine Literarische. Gedacht wird der „Imperia“, deren Statue die Hafeneinfahrt von Konstanz schmückt und an Angehörige verschiedener Gewerbe erinnert, die aus dem Konstanzer Konzil ihren Profit schlugen.“Imperia“ ist eine Schöpfung des Romanciers Honoré de Balzac. Das Motto verspricht viel Spaß für Groß und Klein. Ein detailliertes Programm zum Gedenkjahr „Lebendiges Mittelalter“ gibt es allerdings noch nicht.
Im Jahr 1417 war es so weit: Die erste und letzte Papstwahl auf deutschen Boden fand statt. Mit der Wahl Martins V. endete das größte Schisma der Kirchengeschichte. Im Jahr 2017 wird die Stadt Konstanz diesem Ereignis gedenken. Das Jahr steht völlig im Zeichen der Religionen, da auch die Reformation sich am 31. Oktober 2017 zum 500. Mal jährt. Auch für dieses Gedenkjahr gibt es leider noch kein genaues Programm.
Im letzten Gedenkjahr 2018 wird es um den europäischen Kulturaustausch als zentrales Thema gehen. Außerdem wird das Spannungsfeld zwischen christlicher und weltlicher Literatur behandelt. Als repräsentierende Person dieses Jahres wurde der Minnesänger und Ritter Oswald von Wolkenstein ausgewählt.
Mehr zum Programm, den Gedenkjahren und den Highlights gibt es im Internet auf den Seiten der Stadt Konstanz.
An- und Abreise aus Vorarlberg
Weil Konstanz als Ausflugsziel an dieser Stelle für Vorarlberg-Urlauber schmackhaft gemacht werden soll, dürfen natürlich die An- und Abreisemöglichkeiten von Vorarlberg aus nicht fehlen. Die sind davon abhängig, wo man sich in Vorarlberg einquartiert hat. Als Beispiele dienen die Fahrtzeiten ab Dornbirn, Bregenz, Au und Mittelberg. Wer noch keine Unterkunft hat, der kann sich hier eine passende suchen und buchen.
Lindau InselKonstanz ist mit dem Pkw binnen 90 Minuten aus Bregenz zu erreichen. Aus Dornbirn sind es ebenfalls 90 Minuten und aus Au benötigt man etwa 2 Stunden. Am weitesten fährt man von Mittelberg. Von hier aus beträgt die Fahrzeit knapp 2,5 Stunden. Die Straße B200 führt vorbei am Naturpark Rheindelta, durch die Schweiz direkt am Bodensee entlang, sodass es auf der Fahrt dorthin nicht langweilig wird.
Direkte Zugverbindungen gibt es leider nicht. Auch dauert die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bereits aus Bregenz fast drei Stunden, da man mehrmals umsteigen muss. Zwischen Bregenz und Konstanz besteht eine Fährverbindung. Die Fähre verkehrt allerdings nur in der Sommersaison.
Weiterführende Informationen:
- Lindau – die Perle des Bodensee
- Camping am Bodensee und in den Bergen
- Aktivurlaub am Bodensee (2. Teil)
- Aktivurlaub am Bodensee – Der Bodensee Radwanderweg
- Der Bodensee – Wohnen, wo andere Urlaub machen