Brügge kann man zu Fuß, mit der Kutsche, mit dem Boot, mit dem Fahrrad oder dem Bus erkunden. Der Marktplatz mit dem großen Glockenturm der Tuchhalle, dem Belfried, ist hierbei der Dreh- und Angelpunkt. Sollte man nicht mehr weiterwissen – immer nach dem Belfried schauen. Wir waren überwiegend mit den öffentlichen Bussen und per pedes unterwegs und wir haben natürlich auch eine Grachten-Rundfahrt unternommen.
Abendstimmung am Marktplatz in Brügge
Eine Besteigung des Belfrieds stand natürlich auch auf dem Programm. Man sollte körperlich fit sein und keine Angst vor schmalen, steilen Treppen haben… Gutes Schuhwerk wird vorausgesetzt – ich habe dort Leute gesehen, die mit Flip-Flops raufgestiegen sind – äusserst gefährlich!!!
Der Turm ist 83 Meter hoch und man muss 366 Stufen erklimmen, um einen sagenhaften Rundblick über die Stadt und bei schönem Wetter bis zur Nordseeküste zu haben.
Ein kleiner Tipp: Der Belfried öffnet schon um 9.30 Uhr – vor vielen anderen Museen. Man sollte möglichst früh am Tag dort sein, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Aus Sicherheitsgründen wird immer nur eine bestimmte Anzahl Personen eingelassen. Die Wartezeit wird durch interessante Schautafeln und Diashows ausgefüllt.
Der Turm beherbergt ausserdem eine Schatzkammer, wo im Mittelalter das Stadtsiegel und die Stadtkasse aufbewahrt wurden, hat ein beeindruckendes Uhrwerk und ein Glockenspiel mit 47 wohlklingenden Glocken. 2012 wurde das Wahrzeichen Brügges generalüberholt.
Hier arbeitet auch noch ein Glockenspieler, der täglich zu Fuß zu seinem Arbeitsplatz steigen muss. Man geht auf dem Weg zur Aussichtsplattform an einer kleinen Tür mit Fenster vorbei und kann ihn an seinem Arbeitsplatz sehen.
Stehenbleiben kann man hier allerdings nicht – das würde den ganzen Verkehr aufhalten. Zuhören kann man ihm aber auch vom Marktplatz aus:
Mittwoch, Samstag und Sonntag, jeweils von 11:00 bis 12:00 Uhr und im Sommer zusätzlich Montag und Mittwoch von 21:00 bis 22:00 Uhr. Unbedingt mal anhören – es klingt gigantisch!
Der Innenhof des Belfrieds – hier finden im Sommer am Wochenende Glockenspiel-Konzerte statt.
Die Tuchhalle – sie wird heutzutage als Ort für Ausstellungen genutztWenn man wieder unten angekommen ist, kann man sich erstmal an den beiden Frittenbuden (Frietkot) stärken. Sie haben bis spät abends geöffnet und nebst Fritten mit vielen veschiedenen Saucen bekommt man auch belgische Frikadellen in Wurstform, Bratwurst, Bürger, Spießchen, Fleischkroketten, Softdrinks, Bier…
Fritten mit Sauce Andalouse
Rezept für Sauce Andaluuse:
1 Tasse Mayonnaise
2 Esslöffel Tomatenpüree
2 Esslöffel fein gehackte Zwiebel
1 Esslöffel gehackte grüne Chili
1 Esslöffel gehackte rote Chili
1 Esslöffel Zitronensaft
1Teelöffel Salz
Alle Zutaten vermischen und ca. 1 Stunde durchziehen lassen.
Sitzplätze gibt es hier kaum – wenn man Glück hat, findet man eine freie Sitzbank rund um die Miniatur des Belforts, die sich davor befindet:
Dann kann man weitergehen zum Historium, Markt 1. Dort kann man leibhaftig erleben, wie es war, im Goldenen Zeitaltern in Brügge zu leben. Eine spannende Liebesgeschichte führt einen mit Audioguide am Kopfhörern durch sieben Themenbereiche, wobei schöne Bühnenbilder, Film, Musik und Spezialeffekte miteinander verschmelzen und alle Sinne ansprechen. Und hier sogar in deutscher Sprache!
Man findet sich im mittelalterlichen Brügge wieder.
Im Historium befindet sich außerdem eine Touristeninformation.
Der Eingang befindet sich in dem linken Gebäudeteil gegenüber des Denkmals.
Und anschließend noch ein Bier im Duvelorium? Hier hat man eine Klasse Aussicht auf den Marktplatz. Herrvorragender Ort, um sich vor dem Abendessen einen Aperitiv zu gönnen.
Figur am Balkon des DuveloriumBlick nach links auf den BelfriedOben auf dem Eckhaus Boechoute, ein Haus mit origineller Scheinfassade aus dem Jahr 1477, in dem sich jetzt der Tearoom Meridian 3 (am Markt) befindet, prangt eine glänzende Weltkugel.
Als die Eisenbahnstrecke Brüssel-Gent-Brügge eingeweiht wurde, stellte man fest, dass die belgischen Uhren nicht überall gleich gingen. Dem Übel wurde mit dieser Weltkugel Abhilfe geschaffen. Durch ein kleines Loch in dem Globus fiel die Sonne punkt 12:00 Uhr genau darauf und der Schatten bildete somit eine Linie, die man heute anhand der in das Pflaster eingelassenen Kupfernägel noch genau nachverfolgen kann.
Und dann kann man zum Abendessen in eines der zahlreichen Cafés und Restaurants gehen. Man ist meist gut beraten, wenn man ein Menu bestellt. Die sind noch am preisgünstigsten. Wir sind hier auch an einem Abend eingekehrt…
Das Essen war wunderbar – aber der Service ließ zu wünschen übrig. Wenn man darauf wert legt, sollte man sich ein Restaurant in einer der Nebengassen suchen…
Noch ein Tipp: Es ist hier üblich, Knoblauchbaguette (garlic bread) vorneweg zu essen. Wenn die Menus auch recht preisgünstig sein sollten – hier wird dann mit dem Preis ordentlich aufgestockt…. Also lieber darauf verzichten und sich anschließend noch ein Dessert gönnen, falls es nicht im Menü mit dabei sein sollte.
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This entry was posted on 31. August 2014 at 14:48 and is filed under Dessert, Essen & Trinken, Food, Fotografie, Frühling, Herbst, Reisen, Rezepte, Schokolade, Sommer, Winter. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.