Nicht mehr lange. Im Herbst. Dann ist es soweit: ich werde arbeitslos. Oder arbeitssuchend, wie es auch so schön heißt
Klar, ich habe immer damit rechnen müssen, als ich vor knapp 4 Jahren bei einer Zeitarbeitsfirma angefangen habe. Und doch ein eigenartiges Gefühl. Schließlich arbeite ich nun seit 2 1/2 Jahren immer auf dem gleichen Bahnhof, (meistens) mit den selben Kollegen und der Job macht wirklich richtig Spaß. Natürlich ist es schwierig, da es immer wieder Probleme bei der S-Bahn gibt und ich mich teilweise schon fürchte, zur Schicht zu fahren. Überhaupt ist Schicht so ein Thema. Eigentlich bin ich ja sehr gut damit klar gekommen, doch das System bei den Aufsichten ist eher bescheiden. Total schlauchend und Nerven zehrend.
Und die lieben Kollegen? Ich weiß noch, November 2010 hieß es allseits: “Die Zeitarbeiter nehmen uns die Jobs weg!”. Mittlerweile haben aber viele verstanden, daß dem nicht so ist. Schließlich gibt es immer wieder Schichten, in denen keine Reserven zu finden sind und somit niemand von uns plötzlich ausfallen darf. Das ist teilweise schon heftig: da wird mit Fieber, Erkältung, Schwindel etc. gearbeitet… Tja, wenn sich nicht noch ein Wunder ergibt, heißt es ja nun für die Ersten “von uns” wieder gehen… Dann haben die “alten S-Bahner” ja, was sie wollten…
Meine Kollegin am Alex meinte schon zu mir: “Kerstin, sei nicht immer so nett zu den Fahrgästen! Nun muß ich mich umstellen und mitmachen, damit ich gut dastehe! “… Das Schmunzeln in ihrem Gesicht habe ich bis zum Hackeschen Markt gesehn Schön, wenn meine Zeit dort etwas gebracht hat. Nicht nur mir: Erfahrung und ich würde sagen – eine große Portion Menschenkenntnis. Aber auch Angst. Denn zu sehen, wie plötzlich aus einer friedlich feiernden Gruppe eine blutige Schlägerei wird ist schon erschreckend. Und die Selbstmörderin im letzten Sommer hat auch einen Schalter in mir umgelegt. Seitdem erwische ich mich immer wieder, daß ich extrem darauf achte, ob jemand sprungbereit an der Kante steht…
Eigentlich war mein großer Plan: heiraten, Urlaub und dann Richtung Arbeitsamt und Recherche im Inet beginnen. Aber – es spukt mir doch jetzt schon im Kopf herum. Schließlich muß der Rubel rollen…
Nun die große Frage (die ich auch schon andauernd gestellt bekomme): “Und. Was machst du dann?” Ehrlich? Keinen Plan
Ich weiß, daß ich Kundenkontakt möchte. Schichtarbeit wäre ok, ohne aber angenehmer. Telefonieren steht ganz oben auf meiner Wunschliste, aber kein Outbound. Aber sonst hab ich keine Wünsche
Das Arbeitsamt bietet ja selbst auch ein Online-Portal zur Arbeitssuche an. Doch dort melde ich mich diesmal nicht an. Bei Stephan haben wir es gerade erfahren, welche Firmen sich dann plötzlich melden und versuchen, dich in einen Job zu drängen, den du unter keinen Umständen machen möchtest (Vertreter, Drücker, Outbound etc.). Also habe ich mich schon etwas umgesehen und bin bei der Suchmaschine iCjobs.de hängengeblieben. Dort werde ich mein Glück mal versuchen. Die Suchmaske fand ich sehr ansprechend. Und selbst ohne Registrierung fand ich gleich einige Angebote, die mich interessieren würden. ”iCjobs ist die größte Jobsuchmaschine im deutschsprachigen Raum und damit der beste Stellenmarkt im Internet.” Also brauche ich mich eigentlich nur dort anmelden und die Stellenmärkte werden für mich durchsucht. Sollte mir ja Arbeit ersparen. Bin gespannt, wie das funzt…
Die Anmeldung ist kostenlos und per Mail kommen die Jobangebote reingeflattert… Mal schauen… Zuerst aber einen aktuellen Lebenslauf erstellen und als PDF hochladen…
Wer noch einen Tipp bzgl. Jobsuchmaschinen für mich hat – immer her damit… Ich werde mir eine extra Mailaddy zulegen und dann kann es losgehen. Vielleicht habe ich ja Glück und finde für November etwas in einem netten Inbound-Callcenter in Berlin…