Dinosaur jr. „I Bet On Sky“ (Play It Again Sam)
Was soll man sagen? Zu erwarten war es nicht, nicht von diesem Mann mit dieser Band und nicht nach den letzten Veröffentlichungen. J Mascis, menschgewordene Trauerweide, der Mann, der die Wall Of Sound zu seiner persönlichen Klagemauer umgewidmet hat, der Mann, der seit Jahren und Jahrzehnten den selben Stiefel schnitzt und dem das Publikum trotzdem in genau jenem Augenblick zu Füßen liegt, da er wirkmächtig in die eingestöpselten Saiten greift – der Mann, der nicht müßte, will jetzt: Veränderung!
Man stutzt nach den ersten Takten von “Don’t Pretend You Didn’t Know”, dem ersten Song vom mittlerweile dreizehnten Studioalbum der Dinosaur jr – das geht gar flott und beschwingt zur Sache hier, und zwar in diesem und dem Großteil der folgenden Songs. Wenn’s nicht so unpassend klingen würde, man möchte wie Austin Powers schwärmen: “Groovy!” In Maßen natürlich, und bloß keine Angst, auf die Schmirgelgitarren muß dennoch niemand verzichten, Mascis bringt nur das Kunststück fertig, das Altgewohnte mit etwas mehr Lockerheit, etwas mehr Drive zu verknüpfen – “Almost Fare”, “I Know It All So Well”, “What Was That”, alles Beispiele für gutes Gelingen, für neuen Stil.
Die nächste Überraschungen warten bei “Rude” und “Recognition” – zu dem bislang völlig untypischen Swing übt sich Basser Lou Barlow am Mikrophon und Mascis erledigt die Begleitarbeit im Hintergrund. Mit dem Ergebnis: Es bleiben starke Songs, auch ohne das liebgewonnene, vernuschelte Gequengel des grauen Großmeisters. “Watch The Corners” kann noch dazu mit Mathmetal-Sequenzen aufwarten, bei “Pierce The Morning Rain” ist es dann – schon eher grenzwertig – Ansätze zum bratzbreiten Biker-Rock.
Ganze zwei Stücke alter Schule sind auf “I Bet On Sky” enthalten, die allerdings haben alles, was der Band auch die alten Fans wieder gewogener machen sollte: Bei “Stick In A Toe” läßt Mascis die Saiten zetern und weinen, wen das noch nicht besänftigt, der darf sich in den sieben Minuten des fulminanten Schlußstücks “See It On Your Side” vom infernalischen Krach umarmen lassen, wer es brauchte, der fühlt sich hier wieder zu Hause. Ein Album voller Überraschungen, ein mutiger, beherzter Schwenk – nichts für Kleingeister. Auch damit und gerade deshalb auf immer der seine. http://www.dinosaurjr.com/home/
Was soll man sagen? Zu erwarten war es nicht, nicht von diesem Mann mit dieser Band und nicht nach den letzten Veröffentlichungen. J Mascis, menschgewordene Trauerweide, der Mann, der die Wall Of Sound zu seiner persönlichen Klagemauer umgewidmet hat, der Mann, der seit Jahren und Jahrzehnten den selben Stiefel schnitzt und dem das Publikum trotzdem in genau jenem Augenblick zu Füßen liegt, da er wirkmächtig in die eingestöpselten Saiten greift – der Mann, der nicht müßte, will jetzt: Veränderung!
Man stutzt nach den ersten Takten von “Don’t Pretend You Didn’t Know”, dem ersten Song vom mittlerweile dreizehnten Studioalbum der Dinosaur jr – das geht gar flott und beschwingt zur Sache hier, und zwar in diesem und dem Großteil der folgenden Songs. Wenn’s nicht so unpassend klingen würde, man möchte wie Austin Powers schwärmen: “Groovy!” In Maßen natürlich, und bloß keine Angst, auf die Schmirgelgitarren muß dennoch niemand verzichten, Mascis bringt nur das Kunststück fertig, das Altgewohnte mit etwas mehr Lockerheit, etwas mehr Drive zu verknüpfen – “Almost Fare”, “I Know It All So Well”, “What Was That”, alles Beispiele für gutes Gelingen, für neuen Stil.
Die nächste Überraschungen warten bei “Rude” und “Recognition” – zu dem bislang völlig untypischen Swing übt sich Basser Lou Barlow am Mikrophon und Mascis erledigt die Begleitarbeit im Hintergrund. Mit dem Ergebnis: Es bleiben starke Songs, auch ohne das liebgewonnene, vernuschelte Gequengel des grauen Großmeisters. “Watch The Corners” kann noch dazu mit Mathmetal-Sequenzen aufwarten, bei “Pierce The Morning Rain” ist es dann – schon eher grenzwertig – Ansätze zum bratzbreiten Biker-Rock.
Ganze zwei Stücke alter Schule sind auf “I Bet On Sky” enthalten, die allerdings haben alles, was der Band auch die alten Fans wieder gewogener machen sollte: Bei “Stick In A Toe” läßt Mascis die Saiten zetern und weinen, wen das noch nicht besänftigt, der darf sich in den sieben Minuten des fulminanten Schlußstücks “See It On Your Side” vom infernalischen Krach umarmen lassen, wer es brauchte, der fühlt sich hier wieder zu Hause. Ein Album voller Überraschungen, ein mutiger, beherzter Schwenk – nichts für Kleingeister. Auch damit und gerade deshalb auf immer der seine. http://www.dinosaurjr.com/home/