Auf Großarler Genuss-Trails rund ums Ellmautal

Von Berghasen

30 km über saftige Wiesen und federnde Wege im Tal der Almen.

Diese Runde beweist wieder einmal, dass das Großarltal ein wahres Trailrunning-Paradies ist. Die Landschaft traumhaft schön, die Wege wunderbar laufbar, die Wiesen so saftig grün und der Boden federnd weich. Da will man es nach 30 km noch fast nicht lassen. Wären nicht die Beine nach dem steilen Abstieg zurück nach Großarl irgendwann doch müde!

Aber nicht nur die genussvollen Wege sind es, die das Großarltal so großartig fürs Trailrunning machen. Alle paar Kilometer kommst du im Tal der Almen an einer bewirtschafteten Hütte vorbei. Die nächste Labestation ist also nie weit entfernt und du kannst ohne Stress mit leichtem Rucksack aufbrechen.


Wenn dir die Route gefällt, dann melde dich unbedingt für den Mountainman am 03.09.2022 an. Die L-Strecke verläuft nämlich genau entlang dieser Runde. Hier gibt’s mehr Infos!


Infos zur Ellmautal-Runde in Großarl

  • Aufstieg: 1.750 Höhenmeter
  • Abstieg: 1.750 Höhenmeter
  • Länge: 29,5 Kilometer
  • Schwierigkeit: technisch einfach, konditionell schwer
  • Ausgangspunkt: Ortszentrum Großarltal
  • Endpunkt: Ortszentrum Großarltal
  • Route: Großarl > Kirche > Bichlalm > Remsteinkopf > Stangersattel > Filzmooshöhe > Filzmoosalm > Loosbühelalm > Ellmaualm > Saukaralm > Gerstreitalm > Großarl
  • Karte & GPX-Track: https://out.ac/3upf9Z


Das Ellmautal ist ein kleines Seitental des Großarltals, das direkt im Ortszentrum von Großarl nach Westen abzweigt. Almen und schöne Grasberge reihen sich hier aneinander und lassen sich perfekt zu einer 30 km langen Rundtour verbinden.

Steil hinauf zur Bichlalm

Vom Ortszentrum in Großarl geht’s unaufgewärmt gleich steil hinauf zur Ellmaualm. Wir folgen der asphaltierten Straße an der Kirche vorbei drei Kehren hinauf und zweigen dann rechts auf einen Steig in den Wald ab.

Wir starten im Ortszentrum von Großarl. An der Kirche geht’s vorbei und dann gleich in den Wald hinein. Die Wegweiser führen uns steil hinauf zur Bichlalm.

Immer den Wegweisern zur Bichlalm nach queren wir Almwiesen und durchstreifen stille Wälder. Bis zur Bichlam überwinden wir bereits 800 Höhenmeter und haben dort schon fast die Hälfte des Anstiegs hinter uns gebracht.

An der Bichlalm haben wir bereits 800 Höhenmeter geschafft. Mehr etwa die Hälfte also. Von nun an können wir uns voll dem Laufen hingeben.

Fehlen noch 25 km Strecke, die sich auf wunderschönes, hügeliges Gelände aufteilen. An der Bichlalm ist es jetzt früh am Morgen still. Nur die Kuhglocken bimmeln und das Geschirr klimpert – drinnen bereitet sich die Hüttenwirtin auf einen regsamen Tag vor.

Wir füllen am Brunnen unsere Wasserflaschen auf und gehen gleich weiter zum Remsteinkopf. Der Gipfel ist nicht allzu hoch und versteckt sich hinter einigen Bäumen. Ein Abstecher dort hin lohnt sich aber, denn vom Remsteinkopf können wir uns einen guten Überblick über die weitere Strecke verschaffen.

Nach der Bichlalm geht’s nochmals kurz bergauf – wir machen einen Abstecher zum Remsteinkopf.

Grasgrate und Großarler Genuss-Trails

Weite Grashänge und wellige Grate liegen vor uns. Der Weg hinüber auf die andere Talseite sieht noch richtig weit aus. Gut, dass es nicht mehr allzu weit hinaufgeht.

In leichtem Auf und ab laufen wir südseitig am Seiserkopf vorbei zum Stangersattel. Der Weg schlängelt sich an Heidelbeersträuchern und kleinen Lacken vorbei. Kein Steinchen stört beim Laufen und wir können die Blicke weit in die Hohen Tauern schweifen lassen.

Faszinierende Natur, egal wo man hinsieht.

Am Wegesrand blüht der Almrausch, Tautropfen auf den Spinnennetzen glitzern in der Morgensonne und unsere Schritte federn rhythmisch auf dem sanften Lehmboden.

Kurz vor dem Stangersattel steigt der Weg nochmals leicht an, danach verläuft er flach am Filzmooshörndl vorbei zur Filzmooshöhe. Natürlich könnte man hier einen Abstecher auf das Filzmooshörndl machen. Wir lassen das sein, nachdem wir schon mehrmals auf diesem Gipfelchen waren.

Nach dem Rensteinkopf laufen wir auf welligen Trails Richtung Stangersattel und von dort aus weiter zur Filzmooshöhe.

Dafür legen wir an der Filzmooshöhe eine längere Pause ein. Windgeschützt im weichen Gras dösen wir vor uns hin, futtern Nüsse und schwelgen in Erinnerungen an die Skitourensaison, als wir vom Kreuzeck über den Glingspitz und den Keeskogel bis zum Ankogel blicken. Was haben wir hier doch schon für schöne Runden gedreht – die ANITA-Runde und die Herrenrunde waren ohne Zweifel zwei große Höhepunkte der letzten Winter.

Almhütten-Rallye im Großarltal

Von der Filzmooshöhe geht es erstmals auf der Runde ein größeres Stück bergab. 400 Höhenmeter laufen wir über wunderbar flowige Trails hinab zur Filzmoosalm. Sie ist die zweite von mehreren Almhütten auf unserer Tour. Für eine Einkehr wäre es jetzt noch zu früh. Deshalb laufen wir direkt weiter zur Loosbühelalm.

Unterhalb der Filzmooshöhe. Moorlandschaft trifft auf Ankogel-Blick.

Ohne Höhenverlust lassen sich die zwei Hütten super durch einen Waldweg miteinander verbinden. Und weil der Hunger noch nicht ganz so groß ist, hängen wir an der Loosbühelalm noch zwei Kilometer bis zur Ellmaualm dran.

Nach der Filzmooshöhe wartet der erste längere Downhill auf uns. Es geht hinab zur Filzmoosalm und von dort aus fast ohne Höhenverlust oder -gewinn über die Loosbühelalm (hier im Bild) zur Ellmaualm.

Nach fast 19 Kilometern ist es an der Ellmaualm nun wirklich Zeit für eine Einkehr. Die Ellmaualm liegt auf der Sonnenseite des Ellmautals. Auf der Speisekarte finden wir lokale Spezialitäten und entscheiden uns für die Almjause – für die Laufleistung nicht das Beste, für den Gaumen aber auf jeden Fall!

Gaumengenuss zwischen Genuss-Trails. An der Ellmaualm gönnen wir uns eine Brettljause, bevor wir zu den letzten 10 Kilometern aufbrechen.

Mit glücklichen Geschmacksknospen und vollem Magen brechen wir von der Ellmaualm auf die letzten 10 Kilometer unserer Runde auf.

Wollgras und steile Leiten

Es geht traumhaft schön weiter. Kein langer Anstieg stellt sich mehr in den Weg, dafür sorgt jede Kehre und Kuppe für den nächsten Glücksmoment. Vor uns taucht der Hochkönig auf, die Almwiesen weiten sich und flachen ab. Unzählige Büschel weißen Wollgrases säumen die Wiesen. Die flauschigen Wattebausche wirken wie dicke Schneeflocken auf den saftigen Almen.

Ein Blick zurück schadet besonders hier nicht. Was sich ändert ist die Aussicht. Was gleich bleibt sind die traumhaften Wege. Jetzt blicken wir Richtung Höchkönig und laufen zur Saukaralm hinab.

Wir laufen in einer Schleife an der Nordseite des Karriedels und des Saukarkopfs herum und stechen dann steil hinab zur Gerstreitalm. Es fehlen nur noch 4 Kilometer, aber 1.000 Höhenmeter hinab nach Großarl. Uns ist klar: der Abstieg muss steil sein!

Ist er auch. Über wilde Leiten springen wir von Trittstufe zu Trittstufe, bis die Knie schmerzen und wir unser Tempo drosseln müssen. Nach der Gerstreitalm plätschert ein Wasserfall über eine kleine Felsstufe. Bei 30° die perfekte Abkühlung. Zu gerne würde ich nicht nur den Kopf unterhalten, sondern meinen ganzen müden Körper unterstellen.

Die steilen Leiten setzen unseren Beinmuskeln nochmals kräftig zu. Fast senkrecht geht’s zurück ins Ortszentrum von Großarl.

Die letzten 3 Kilometer zurück nach Großarl sind unspektakulär und schnell abgespult. Den Fahrweg können wir mehrmals auf Steiglein abkürzen. Bald spitzt wieder der Kirchturm hervor und unsere Runde schließt sich.

Liebes Großtarltal, wir sehen uns bald auf deinen Genuss-Trails!


Du suchst nach einer kürzeren Runde im Großartal? Dann sind die 15 km vom Hundegg über den Draugstein zu den Draugsteinalmen perfekt für dich!