Auf einen Kaffee in die schusswaffenfreie Zone

In den waffenstarrenden USA soll es künftig schusswaffenfreie Zonen geben: Der Chef der Starbucks-Kette hat seine “Dear Fellow Americans” in einem offenen Brief darum gebeten, künftig ihre Waffen zuhause zu lassen, wenn sie einen Kaffee trinken gehen. Starbucks wolle mit seinen Coffeeshops eine Art “dritten Bereich” zwischen Arbeit und Zuhause schaffen, wo sich die Leute in einer angenehmen und friedlichen Umgebung treffen und ihren Kaffee trinken können – und das sichtbare Tragen von Waffen sei einer solch harmonischen Atmosphäre abträglich.

Schild mit Piktogramm: Durchgestrichene Pistole

Gilt künftig auch für die Starbucks-Läden in den USA.

Man habe in den vergangenen Jahren aufmerksam zuhört, was Kunden, Geschäftspartner und sonstige Meinungsträger zu diesem sensiblen Thema gesagt hätten und entschieden, dass man auch in jenen Bundesstaaten, in denen das offene Tragen von Waffen erlaubt sei, in den Starbucks-Filialen doch bitte darauf verzichten möge – ausgenommen natürlich autorisierte Waffenträger, die im Namen des Gesetzes unterwegs sind.

Und weil Howard Schultz seine Landsleute kennt, versichert er noch einmal ausdrücklich, wie stolz er auf sein Land sei und dass es sich bei dem Waffen-müssen-draußen-bleiben-Ding nur um einen freundlichen Appell an seine verantwortungsbewussten Mitbürger, keinesfalls aber um ein Verbot handele – denn verbieten lässt sich der freiheitsversessene Ami bekanntlich kaum etwas. Außer das Rauchen. Oder das offene Tragen von alkoholischen Getränken. Oder das Rasen auf der Autobahn.

Vielleicht kommt demnächst noch die philosophische Diskussion auf die Liste der verbotenen Dinge, denn die kann bekanntlich auch gefährlich werden. Wobei, das war ja in Russland, nicht in den USA. Und im Starbucks kann es ja künftig ohnehin nicht mehr passieren, dass zwei Kunden beim Warten auf die Bedienung so angeregt in eine Diskussion über Immanuel Kant geraten, dass diese mit einer Schießerei endet, so wie kürzlich in Rostow am Don. Wobei das vermutlich weniger am Waffenverbot liegen wird.



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