Auf einem toten Esel

Auf einem toten EselHuch, die Krise ist zurück. Gerade noch waren alle und alles gerettet und Le Penseur einer der Letzten, die darauf beharrten, dass sich ökonomische Gesetze nicht durch politischen Willen bezwingen lassen. Und auf einmal ist alles schon wie vor der letzten Euro-Rettung: Das Gezeter der Qualitätsmedien und das Schweigen der Politik, und beider Sehnsucht nach einem einfacher fassbaren Thema, über das man laut streiten kann.
Vor einer Woche hat Le Penseur beneidenswert kurz und deutlich vorhergesagt, dass es so wird kommen müssen. Im Windschatten der Empörung über einen verrückten Mörder werde man klammheimlich darangehen die Macht der Politik durch Ausbau von Meinungsdelikten, Zensur und präventive Kontrolle aller Kommunikationsmittel so unangreifbar zu machen, wie es seinerzeit nicht einmal die SED mit ihrem »Schild und Schwert der Partei«, dem Stasi-Ministerium gewesen sei. Und doch müsse man "kein Prophet sein, um zu erkennen, daß dieses Bemühen zwar großes Leid über viele Bürger bringen wird, aber letztlich — und sei es erst nach Jahren — nicht Bestand haben kann."
So wie ihre Genossen in Osteuropa seinerzeit haben auch die meisten Berufspolitiker unserer Gesellschaft nicht erkannt, daß ökonomische Gesetze wirken, ob man sie mag oder nicht. Und daß eine Pleite verschleppt und beschönigt werden kann — aber sich nicht — simsalabim! — durch weiteres Schuldenmachen in ein lukratives Geschäft verwandelt.
Le Penseur ist Österreicher und als solcher darf unflätige Worte benutzen wie die waschechten Wiener: »An toten Esel druckt kaaner mehr an Schaaß auße!«


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