Auf die Jochart, von Rohr im Gebirge, 28.12.2010

Von Elip

   

Eeeeeendlich wieder einmal eine Tour – und was für eine! Seit Mitte Oktober war ich nicht mehr unterwegs (von kurzen Spaziergängen mit dem Hund meiner Freundin abgesehen). Zitat aus Wolfgang’s Forums-Bericht:

„Die Jochart steht eigentlich zu Unrecht allzu sehr im Schatten ihrer bekannteren und höheren Nachbarn Reisalpe und Unterberg. Ein gut geeigneter Gipfel für eine Schneeschuhwanderung – und so gab es bereits im vergangenen Winter informelle Plaudereien mehrerer Forumsmitglieder über eine gemeinsame Tour. Es ging sich dann doch nicht aus, dafür zeichnete sich ab, dass nun knapp vor Jahreswechsel Zeit und Bedingungen noch passen sollten.

So machen sich Eli, Günter, Stefan und ich am 28. Dezember auf den Weg nach Rohr im Gebirge. Wir sind eine reine “Watschler-Gruppe” – wegen Unsicherheit über ausreichenden und genügend guten Schnee hat auch Günter seine Tourenschi zu Hause gelassen.“ Zitat-Ende.

Wie sich herausstellen sollte, war es auch die ideale Tour an diesem Tag – weil an vielen anderen Orten fast der ganze Schnee wieder weg ist (nur das Eis ist natürlich geblieben), wd. hier ausreichend davon noch vorhanden war.

Wir treffen uns um 9 Uhr in Rohr beim GH Kaiser Franz Josef. Bei „kuscheligen“ 8 Grad minus machen wir uns auf den Weg. Die Schneeschuhe bleiben nur kurz auf den Rucksäcken, bereits nach Überquerung der Nebenstraße Richtung Klauswirt bzw. Gries können wir sie dorthin tun, wo sie hingehören – unter die Schuhe.

Den Bauern mit dem großen, bösen Hund umgeht man neuerdings links und kommt dann hinter dem Hof wieder auf den ursprünglichen Weg. Erstaunlicherweise ist die Zufahrt zum Schacherbauern nicht so stark geräumt, sodaß man hier schon gut „watscheln“ kann. Nach dem Hof wird es etwas steiler, aber immer noch recht gemütlich, ideal zum Eingehen. Ich achte auf mein Tempo, hier ginge es noch halbwegs flott, aber der Weg ist noch weit und wird noch sehr steil.

Beim – neuerdings „eingehausten“-  Schacherbauernkreuz wird noch ein bissl steiler, später kommt man kurz aus dem Wald heraus. Hier sind wir früher (ohne Schnee) immer dem breiteren, aber unmarkierten Weg gefolgt – und haben dann kurz danach nimmer recht weitergewußt bzw. Weg gesucht. Der richtige, blau markierte Weg geht gleich links davon zunächst kurz leicht bergab. Bald aber kommt man zu der markanten rechts-aufwärts-Ecke.

Von nun an geht’s bergauf – und wie! Und im dichten Wald ist teilweise nur sehr wenig Schnee, und ich muß ziemlich aufpassen, meine Schneeschuhe nicht zu ruinieren. Und anstrengend ists auch – keuchkeuch. Kurze Rast, dort wo die östlich verlaufende Forststraße mit einer Kehre den Weg berührt (auf Amap noch nicht eingezeichnet, auf knapp 1000 m Höhe). Und weiter steil rauf.

Flacher wird es dann, wenn man rauskommt auf die große Wiese. Dort lockt etwas weiter rechts ein kleines Unterstandshütterl – eigentlich hatte ich ja vorgehabt, hier ev. abzubrechen, eine Pause zu machen und dann zurückzugehen. Mein sehnsüchtiger Blick dorthin wird mit einer eindeutigen Geste vom Berghasen (Günter) beantwortet – hinauf, nicht zum Hütterl!! Na gut – erstaunlicherweise hab ich eh noch Kraft für die restlichen gut 100 hm.

Die sich dann allerdings als rechte Wühlerei erweisen. Nicht ganz auf dem Sommerweg, sondern links davon in Serpentinen folgen wir einer Schispur. Was für Schneeschuhe nicht so optimal ist, aber das Stück ist nur kurz. Dann geht es wieder in den Wald, etwas weniger steil und dann kommt eh schon die Gipfellichtung und das etwas versteckt ganz rechts stehende Kreuz.

Wahnsinn – ich habs wirklich geschafft bis hierher! Und mit 2:20 reine Gehzeit gar nicht mal so übel. Ich bin sehr zufrieden – und die Schnauferei ist auch bald wieder vorbei. Wir queren hinüber zu den Haasenbankerln – der Herr Haas hat schon gewußt, wo er sie aufstellt. Direkt daneben ist eine große Wechte, aber die Bankerln liegen frei. Da es fast windstll ist, können wir eine kurze Ess-, Trink- und Fotopause machen, von hier hat man nach Westen einen ziemlich umfassenden Ausblick.

Danach machen wir uns an den Abstieg – und wieder mal zeigt sich, daß ich mich umsonst vor dem Abstieg im steilen Teil mit sehr wenig Schnee gefürchtet hab – die Herren beschließen, übers Hammerleck runterzugehen! Eine sehr gute Entscheidung. Drüben ist es zwar auch steil, aber viel mehr Schnee und daher viel leichter zu gehen. Einmal gibt’s sogar eine sehr lustige Rutschpartie von einer gr0ßen Wechte runter.

Vom Hammerleck aus nehmen wir dann aber die Forststraße, weil es im Wald sehr steil weiterginge und hier nimmer viel Schnee liegt. Die Straße hingegen ist sehr angenehm zu begehen. Das letzte flache Stück zieht sich etwas, und dann müssen wir noch auf der Nebenstraße zurück zum Gasthof gehen. Hier heißt es nochmal aufpassen, weil teilweise sehr eisig (und die Schneeschuhe wieder am Rucksack sind).

Mit dem Angebot, mich heimzufahren, überredet mich Günter, noch mit ihnen einzukehren. Ich bin jetzt schon sehr müde und wollte eigentlich gleich heim. Aber so – noch was trinken und essen ist kein Nachteil (abgesehen von der sehr rauchigen Gaststube).

Fazit: eine sehr schöne Schneeschuh-Runde, nicht allzu „aufwendig“ (zumindest, wenn man genug Kondition dafür hat). Ideal gewählt, weil viele andere Gebiete kaum mehr Schnee haben. Und die Kälte war hier gar nicht so arg zu spüren, offenbar war es sehr trocken – und kein bzw. kaum Wind. Danke an die drei „Burschen“ fürs Mitnehmen, auf mich warten, und an Günter fürs heimführen. „Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut“!

Eckdaten zur Tour: 2:20 hinauf, 1:50 hinunter, 620 hm und ca. 10 km.

Fotos von Wolfgang Apolin, Günter Berhart und Stefan Hutter.