Auf der Suche nach KArL – eine mysteriöse Detektivgeschichte – Teil 7

Eine wirklich spannedende und nervenaufreibende Woche liegt hinter uns. Haushalte, die brach lagen, geschlachtete Kissen und halbverhungerte Kinder. Für alle die, welche nicht mitgemacht haben gibt es morgen die Basisnleitung zum kostenlosen Download. Nun weiß auch jeder, daß es eine Buchstütze wird. Ich bin gespannt auf all die Ergebnisse und präsentiere Euch hier die vorerst letzte Geschichte unserer Detektivin:

Auf der Suche nach KArL – eine mysteriöse Detektivgeschichte – Teil 7

Wieder nicht viel geschlafen aber meine Karlotta is auch fertig, ich hab gehäkelt und gehäkelt und hab es dann doch geschafft, ein bischen buckelig is sie geworden, funktioniert aber *freu*. Mein erstes Häkelwerk, was ich fertig bekommen habe. Hätte mir das jemand vor einer Woche gesagt, hätte ich ihm nen Vogel gezeigt und ihm die Freundschaft gekündigt. Aber nun – fertig und jetzt sitz ich hier am Frühstückstisch, meine geliebten Kaffee in der Hand, ein Buch in die Karlotta eingespannt, bereit zum Lesen. Ich seh mich um, der Rechner steht da, einsam und verlassen und nichts veranlaßt mich ihn anzumachen. Der Auftrag ist abgeschlossen und ich weiß gerade nicht wirklich wo hin mit mir.

Nun sitze ich hier, zu einer Häkeltante geworden, stricken lernen reizt mich auch auf einmal und diese Facebook-Gruppe ist irgendwie zu einer Familie für mich geworden (obwohl ich immer nur mitgelesen habe, aber trotzdem sind mir alle ans Herz gewachsen). Die Frauke, die immer alle Motiviert, Die Gabi, die irgendwie cool is, die Anja, die die ganze Zeit Spitzen schmeißt, Birgit, die sich soo viel Mühe beim Raten gegeben hat, Eva, die Nachtschwärmerin aus dem Schlaflabor, das Häkelfrollein, welches sich auch gern mal selbst auf die Schippe nimmt, die Nicole, die ein großer Fan der Desingerin zu sein scheint und die Designerin selbst, die erfrischend und bekloppt zugleich ist…… Was mach ich nur ohne den Haufen da jetzt? Es war mir ein großes Vergnügen den ganzen Tag mitzulesen und mitzurätseln auch wenn ich anfänglich total auf Abwehr war bei den Tanten dort. Und nun, nun sind es Freunde, obwohl sie mich noch nicht einmal kennen. Mich beschleicht die Wehmut, dem Ganzen Lebewohl sagen zu müssen.

Sicherlich kommt der nächste Auftrag bald, das war immer so, kaum einen Tag zum verschnaufen gehabt und schon ging es wieder rund. Vielleicht kommt auch noch mein persönlicher Traum-Karl, oder ob ich ihn suchen muß? Morgen ist erst mal Feiertag und ich bin mit meiner Mutter zum gemeinsamen Stricken verabredet, sie will es mir beibringen, mal schauen, ob das gut geht, Socken stehen wohl auf dem Plan, weil sie keine andere Wolle hat. Ich bin gespannt und freu mich schon drauf. So eine gute Beziehung zu meiner Mutter hatte ich bisher nie, sie war immer  die – die -die ——- Mutter halt, groß, unerreichbar, eine Respektsperson – aber nun kenn ich sie von einer anderen Seite als Freundin, als Mensch, der genausoviel Mist gemacht hat wie ich. Eigentlich hätte ich mir das ja auch schon denken können, denn irgendwo muß es ja auch bei mir her kommen, keine Ahnung, warum ich die Augen davor verschlossen habe, aber jetzt sind sie offen und das ist gut so.

Auf der Suche nach KArL – eine mysteriöse Detektivgeschichte – Teil 7

Sylvie´s Häkelkarlotta

Ach, was mach ich denn nun mit mir. Schon der 2. Kaffee, ich starre auf das Buch und bin das erste mal wirklich traurig, daß ein Auftrag vorbei ist. Ich mach doch mal den Rechner an und schau, was es bei den Mädels in der Gruppe neues gibt. Oooooh, sie zeigen alle ihre fertigen Werke, aber das der Designerin ist einfach nicht zu toppen bisher – naja, dazu is sie ja schließlich auch Designerin, bin gespannt, was noch so kommt.

Oh, der Wollhändler hat mal in seinem Blog die Woche zusammengefaßt - ja das trifft es auf den Punkt, was da los war. – Ach, wie vermisse ich diese Woche – hab ich schon gesagt, was? Warum bekomm ich das nur nicht aus dem Kopf? So langsam muß ich mich echt zusammenreißen, spätestens Dienstag muß ich wieder fit sein, da muß ich nämlich noch mal ins Krankenhaus mich dem psychologischen Konsil unterziehen, die haben angerufen und meinten, es wäre doch sicher notwendig mich da noch einmal einzufinden, um seelische Erkrankungen auszuschließen, meinen Zustand neulich bezeichneten sie als “bedenklich”. Ich hab ja so gar keine Lust darauf, wie soll ich denen denn nur erklären, daß alles in Ordnung ist? Wenn die mich so sehen wie heute, dann behalten die mich wegen Depressionen da :?:

War schon genug als ich mit Mama da war – wenn ich daran denke, muß ich doch ziemlich in mich rein grinsen – wie sie da stand mit besorgter Miene, den Kopf schüttelnd und versuchte dem Arzt zu erklären, daß ich ganz dringend untersucht werden muß, weil ich sehr wahrscheinlich einen Hirntumor habe, denn ich hab mich so merkwürdig verhalten. Die Fragen des Arztes ob es möglicherweise psychische Erkrankungen in der Familie gab dementierte sie aufs heftigste, dafür wär sie dem armen Kerl fast an die Gurgel gesprungen. Ich für meinen Teil war einfach nur müde und ließ sie machen. Als es dann laut wurde, meine Mom den Kragen des Pflegers in beiden Händen, den armen Kerl an die Wand gedrückt und mit hysterischem, aber bestimmten Unterton dem Kerl verklickerte er MUß sich jetzt sofort um mich kümmern, war ich wieder wach und wurde auch direkt hineingebeten. Meine Mutter bedankte sich spitz und sagte “Geht doch!” und schon ging es weiter.

Ich mußte mich zunächst mit einem Neurologen unterhalten, bevor es in die Radiologie ging. Der fragte natürlich ab, warum ich hier bin. Ich wollte gerade los legen, aber meine Mutter fiel mir direkt ins Wort sagte nur knapp, daß sie mich heute in einem Zustand vorgefunden habe, der nur auf einen Tumor schließen könnte und jedwede weitere Frage des Arztes einfach spitz abwiegelte mit den Worten, er soll mich jetzt endlich untersuchen. Der Arzt schaute zuerst mich, dann meine Mutter besorgt an, wahrscheinlich dachte, er, wir sind total durchgedreht – alle Beide. Ich saß da, mit Augenringen wie Klobrillen, völlig kaputt und wie ein Häufchen Elend, weil ich nur an die Zeit denken konnte, die mir vom Häkeln abgeht und meine Mutter in einer Rollte zwischen Mary Poppins und Mortisha von der Adams Family. Die Verwirrung des Arztes stand ihm ins Gesicht geschrieben. Sicherlich um uns los zu werden und den schwarzen Peter weiter zu reichen schickte er uns in die Radiologie zum Hirnscan.

Der Radiologe erwartete uns mit einem Blick, der dem des Neurologen irgendwie ähnelte, hatte ein künstliches Lächeln aufgesetzt und bat uns direkt ohne Umschweife und Fragen herein. – Ich vermute, der Neurologe hat ihn direkt angerufen. Ich wurde gefragt, ob ich schon Kontrastmittel bekommen habe und ob ich wüßte, ob ich allergisch darauf wäre  - ich dementierte, mir war nichts dergleichen bekannt. Also ab, Nadel in den Arm und rein in das Ding. Es war gespenstisch in dem Ding und meine Lippe fing an zu kribbeln, daß ich mich am liebsten mit der Drahtbürste gekratzt hätte, aber ich durfte mich ja nicht bewegen, zum Glück dauerte es nicht lange.

Wieder raus aus dem Ding zog ich mich an und wunderte mich, warum dort Eine durchs Fenster glotzen kann, wo ich hier halbnackt stehe. Ich schaute sie mit festem Blick an, sie schaute mit ebenso festem Blick zurück. Was für eine häßliche Frau, fette Lippen, wie die eines Schwarzen, bleich wie sonst was, Augen, die so verfettet waren, daß es nur noch Schlitze waren, Pausbacken, aufgeqollenes Gesicht, irgendwie völlig verschoben. Sie starrte mich an, ob sie noch mal aufhört damit? Ich drehte meinen Kopf, um ihre Reaktion zu sehen – sie drehte den Kopf ebenfalls, ich drehte in die andere Richtung – sie drehte mit. Warum macht die mir alles nach? Auf einmal kam der Radiologe rein, ohne zu klopfen, er riß seine Augen weit auf. Auf einmal völlig hektisch sagte er mir, daß ich doch gesagt hätte, ich wäre auf Kontrastmittel nicht allergisch. Ich drehte mich um und sah, wie neben mir in dem Fenster die Bewegung ebenso hektisch war – ich begriff, das war kein Fenster – es war ein Spiegel und die Frau, die mich da anglotzte war nicht irgendwer, sondern des war ich!

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da hab ich wohl ein wenig allergisch reagiert auf das Kontrastmittel..

Da der Radiologe kein Antihistamin bei sich hatte rief er direkt in der Notaufnahme an und ließ mich auf schnellstem Weg abholen. Der Arzt, der mir dort die Spritze gab konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Jajaja, ich sorgte mal wieder für Unterhaltung. Das blöde war, der Typ war wirklich süß, aber mit dem Melonenkopf konnte ich sicherlich nicht mit ihm flirten – so ein Mist aber auch! Ich durfte jetzt sitzen bleiben, denn er müsse mich beobachten sagte er. Ich schaute selbst immer wieder in den Spiegel und sah, wie mein Gesicht tätsächlich schnell abschwoll, nur meine Lippen kribbelten immernoch und sahen aus, als hätte ich mir ein wenig zu viel aufspritzen lassen. Die sahen aus wie Schwimmringe – aber na gut, es soll ja Männer und Frauen geben, die darauf stehen…

Nach einer Weile sah mein Gesicht wieder einigermaßen normal aus – bis auf meine Lippen. Ich stand grad vorm Spiegel und betrachtete mich als der Arzt zur Kontrolle wieder rein kam, meine Mutter im Schlepptau, die sich wohl für den “Pfusch” irgendwo auf das heftigste beschwert hatte. Da Stand ich nun, dieser ultrasüße Kerl im Raum, immernoch ein Schmunzeln auf den Lippen und meine Mutter, die zur Seite schauen mußte, damit sie nicht grinsen muß und weiterhin die Böse spielen konnte. Noch bevor der süße Arzt was sagte konnte sprudelte es schon aus mir heraus: ” Mann, es gibt Leute, denen würd ich glatt so gefallen, die bezahlen für so was mehr als 1000 Euro – ich sollte die zu Euch schicken, hier gibts das Gratis”  - das wars! Meine Mutter konnte nicht mehr, sie platzte regelrecht vor Lachen und der süße Arzt mußte sich auch die größte Mühe geben sich halbwegs zu

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ob er mich vielleicht doch attraktiv findet?

beherrschen.

Da kam auch schon der Radiologe herein, mit einer großen weißen Wolke hinter sich. Er eröffnete mir, daß die Ergebnisse des Scans völlig unauffällig seien und ich keine Tumore, oder ähnliche Schädigungen in meinem Hirn hätte, es müsse sich vielmehr um eine seelische Erkrankung bzw. Ausnahmesituation handeln und daher habe er das psychologische Konsil gleich mitgebracht. Meine Mutter, die sich gerade wieder darüber eschauffieren wollte wurde von dem schnuckeligen Arzt zurückgehalten, der nachfragte, ob sie mich gleich hier interviewen wollen in DEM Zustand.

Sie wiegten ihre Köpfe hin und her und ich ergriff die Chance beim Shopf und fing an loszuledern. “Wissen Sie meine Herren, ich kann mir ja vorstellen, was sie vermuten – nämlich daß ich einen gewaltigen Knall habe, aber ich sagte Ihenen einmal eines – ich war im Dienst der Polizei und nun bin ich in der Freien Wirtschaft als Ermittlerin unterwegs. Im Polizeidienst habe ich unter anderem Psychologie studiert, denn ich war Profilerin. Und es ist klar, daß man in diesem Beruf nicht alle Tassen im Schrank hat. Das weiß ich von mir sehr genau, und ich kann auch sehr wohl einschätzen, wenn es brenzlich werden würde. Sie müssen allerdings nicht glauben, daß ich gar kein Geschirr mehr im Schrank habe, das wüßte ich und da würde ich mich auch freiwillig hier her begeben. Mein Beruf als Profilerin bedeutete mich in die Täter hineinzuversetzen und kreativ zu werden auf der Suche und jetzt zeigen Sie mir mal bitte EINEN kreativ arbeitenden Menschen, sei es in meiner Branche oder Künstler oder Musiker, der nicht einen Knall hat!!!!!!!”

Meine Mutter nutze sofort die Chance und setzte hinterher: “Zeigen Sie mir eine Person in DIESEM Raum, die KEINEN Knall hat!!”

Das Schnuckelchen-Arzt grinste und drehte den Kopf zu Seite, damit die Kollegen das nicht sehen. Die schienen das allerdings nicht so amüsant zu finden wie wir und standen da, der Obermacker von denen zog die Augenbrauen hoch und überlegte augenscheinlich krampfhaft, was er dazu nun entgegnen sollte, ohne sich eine Blöße zu geben.

Mein Schnuckelchen fand seine Fassung wieder, drehte sich wieder zu uns und redete: “Herr Kollege, die Junge Dame hat heute offensichtlich schon eine Menge mitgemacht und ich habe ihr eine hohe Dosis Antihistamin und Schmerzmittel gegeben, ihr Verstand ist nach all dem, was sie bekommen hat heute sowieso nicht mehr klar. Sie benötigt Ruhe und ich denke, sie sollte nach Hause.” – Der Obermacker holte tief Luft und wollte gerade dazwischenreden, aber das Schnuckelchen bemerkte das, blieb unbeirrt und war schneller. – “Ich habe die Dame außerdem die letzte Stunde über beaufsichtigt und ich kann Ihnen versichern, daß sie keine Gefahr für sich und andere darstellt und meiner Ansicht nach einfach nur unter Schlafmangel leidet und vielleicht Urlaub benötigt”  - Mann, ein Glück hat der nich gewußt, daß ich da gerade neu das Häkeln angefangen habe, weil eine Frau mich beauftragt hat nach KArL zu suchen und ich nun völlig fanatisch meinen Haushalt vernachlässigend da ein Ding häkel von dem ich keinen blassen Schimmer habe, was es wird, aber es UNBEDINGT machen muß.

So wurde ich also dem süßen Arzt sei Dank direkt entlassen. Wie schon erwähnt, muß ich jetzt allerdings doch noch mal hin, denn meine Mutter scheint ein wenig erzählt zu haben und einen ebenso bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben, denn sie darf sich ebenfalls einem Konsil unterziehen wie sie mir erzählte. – Wie heißt es so schön? geteiltes Leid ist halbes Leid, ne? Glücklicherweise ist bis Dienstag noch ein wenig Zeit und ich kann die nutzen, um ein wenig zu schlafen und zu lesen und zu versuchen mich selbst ein wenig auf Vordermann zu bringen – schließlich will ich ja nichts riskieren.

Jetzt schalte ich aber erst mal den Rechner an und les ein wenig was die Mädels machen, so lange ich noch Zeit dazu habe, kann ich das ja noch nutzen… Kaum läuft der Rechner, klingelt auch schon das Telefon, hm, tief eingeatmet bevor ich rangeh, vielleicht ist das ja auch schon der nächste Auftrag, mal schauen……………………..


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