Auf der Suche nach der verlorenen Zeit

„Lange Zeit bin ich früh schlafen gegangen.“

Ich möchte zurück zu Proust. Der Alltag ist schnell, ausschließlich auf der Aktivitätsebene. Man steht 4.30 Uhr auf, sortiert die to do Liste, startet die Apparatur, schnallt sich an. Es ist nicht hilfreich, dass der Wagen in die Jahre gekommen ist, zu schwer, zu scheppernd, mit Stellen von Rost. Er bedarf einer Generalüberholung.

Es gibt sie immer wieder diese Zeiten und es ist in Ordnung eine Zeit lang gegen meinen eigenen Rhythmus zu leben.

Allein das Lesen lässt sich so nicht beibehalten. Ich tauche nicht mehr ab, verbinde mich nicht mit dem Gelesenen, gehe nicht in die Tiefe. Heute morgen wachte ich auf mit dem Gefühl: Ich will „Die Suche“ noch einmal lesen. Ganz langsam, Stück für Stück , ohne dem Anspruch es jemals zu Ende zu lesen. Der Schnelligkeit die Langsamkeit entgegensetzen.

Noch einmal möchte ich mir : „Schmidt liest Proust “ zum Vorbild nehmen, die Vorgehensweise praktisch kopieren.

Es ist nicht mein erster Versuch, der Wunsch danach aber hält sich hartnäckig.

Man liest es diesem Beitrag an: die Worte sind weg, kauern erschöpft irgendwo.

Karla sprach gestern eine Wette aus, ein Moment der sich mir einbrennen wird, weil es eine Wette ohne Herausforderer war. Sie hatte etwas erkannt, indem ich ihr es gezeigt hatte. Sie hob ihr Kinn und sagte: „Ich wette mit dir in zwei Wochen werde ich das verändert haben!“ Auch hier ging es um Langsamkeit.

Ich erklärte ihr etwas von Trampelpfaden die zu Wegen werden, später zu Landstraßen, dann zu Autobahnen und das jener Umbau Zeit braucht. Aber sie schüttelte energisch den Kopf.

„Zwei Wochen, Hand drauf!“

Es ist ihr Wille, der mich so oft beeindruckt, immer wieder. Diese kleine, zarte Geschöpf, mit der von der Schwester geliehenen viel zu großen Lederjacke.

Sie hat einen guten Blick auf die Dinge.

Anna und Julius möchten nicht mehr in diesem Blog erscheinen, aber auch sie sind auf ihre eigene Art und Weise Klasse. Das Muttersein beschränkt sich immer mehr auf die Rolle des Standby Beraters. Der eigene Weg beginnt sich abzuzeichnen. Und das ist eine überaus spannende Angelegenheit.


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