So, Freunde der Sonne, mein voller Ernst, ein Abnehmpost mitten in der Weihnachtszeit. Aber wisst ihr was? Vielleicht genau deshalb!
Vor gar nicht so langer Zeit habe ich euch hier ja erzählt, dass es in meinem Leben eine große Veränderung gegeben hat. Ich habe mich dazu entschieden, meinen Kilos den Kampf anzusagen und ziehe das seit mittlerweile drei Monaten auch durch. Natürlich bin ich nicht sofort losgelaufen und habe laut verkündet, dass ich nun meine schlanke Linie suchen gehe. Familie und Freunde wussten Bescheid, aber hier hab ich mich ein bisschen bedeckt gehalten.
Aber was soll ich sagen, die Hosen schlackern, der Gürtel brauchte neue Löcher und die ersten Teile sind längst aussortiert. Das ist meine Bilanz der letzten Zeit und ich kann sagen, dass es sich großartig anfühlt. Wer schon einmal abgenommen hat, der weiß, was es für ein tolles Gefühl ist, wieder in alte, zu klein gewordene Klamotten hinein zu passen.
Was mir auf diesem Weg bisher unglaublich geholfen hat, ist eine Sammlung von Tricks und neuen Gewohnheiten und das ist auch der Grund, weshalb es schon so kurz nachdem ich hier überhaupt verraten habe, dass ich abnehmen will, auch schon einen Artikel mit Tipps gibt. In Gesprächen stelle ich nämlich ganz oft fest, dass es an Strategien mangelt, um am Ball zu bleiben. Das Problem kenne ich von mir ja selbst und jetzt gerade merke ich, wie sehr mir eben diese Strategien dabei helfen, es dieses Mal durch zu ziehen, auch wenn jetzt gerade die Weihnachtszeit angefangen hat.
Also schält euch ne Möhre, kocht euch ein Teechen, jetzt gibts ein bisschen was zu lesen.
1. Planung ist alles!
Planung ist für mich wirklich der große, große Schlüssel zu der ganzen Sache, deshalb war das auch unweigerlich mein erster Punkt. Wir müssen einfach dazu bereit sein, uns mit unserer täglichen Ernährung zu beschäftigen und die Zeit zu investieren, die es braucht, um nicht jede Essensentscheidung spontan zu treffen.
Ein Beispiel: Du willst am Wochenende bei Omma ein fettes Stück Torte essen? Kein Problem, wenn du das vorher weißt und das in deinem Essverhalten berücksichtigst. Man muss wie gesagt nur dazu bereit sein, sich gründlich Gedanken zu machen.
Besonders wenn ich weiß, dass irgendwelche Stolperfallen wie Geburtstage und Feiern näher rücken, aber auch sonst jeden Tag achte ich darauf, möglichst schon morgens zu wissen, was ich den Tag über essen werde. Und am Anfang der Woche zu wissen, was ich zu Abend essen werde. Das hat den Vorteil, dass ich nicht überlegen muss, was ich essen könnte, wenn ich ein Hüngerchen bemerke, denn ich weiß ja schon, was im Kühlschrank ist und was ich daraus machen kann. Bin ich unterwegs, habe ich etwas zu trinken und wenigstens ein bisschen Obst oder geschnippeltes Gemüse dabei. Natürlich macht so eine Möhre nicht dauerhaft satt, aber sie überbrückt die Zeit bis zu nächsten richtigen Mahlzeit und bewahrt mich davor, die Auslage beim Bäcker zu plündern.
Deshalb:
2. Gib Heißhunger keine Chance!
Die größte Falle, in die wir beim Abnehmen tappen können, ist Heißhunger. In diesen Momenten stopfen wir in uns rein, was wir kriegen und mal ehrlich, wer hat jemals Heißhunger auf ne schöne große Möhre gehabt? Genau, keiner.
Aber warum kriegen wir Heißhunger? Zum einen bin ich der Überzeugung, dass er eigentlich unvermeidbar ist, wenn wir uns etwas verbieten. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir dauerhaft erfolgreich abnehmen, wenn wir uns kategorisch gewisse Dinge verbieten, ist auch nach Studien nicht besonders hoch. Denn Essen soll ja nicht nur satt sondern auch zufrieden machen und dazu gehören heute auch Süßigkeiten oder böse böse Kohlenhydrate.
Zum anderen sagt uns unser Körper mit Heißhunger, dass ihm etwas fehlt. Dummerweise ist er nicht so schlau, den Hunger auf Lebensmittel zu lenken, die eben jenes Defizit dann ausgleichen. Deshalb ist es wichtig, nicht einfach nur weniger zu essen, sondern vor allem auch die richtigen Sachen, die den Körper mit allem versorgen, was er wirklich braucht. Bei alle den „bösen“ Sachen ist eigentlich nur die Menge das, was den Unterschied macht. Von einer Hand voll Chips werde ich nicht dick, aber bei der ganzen Tüte, die dann wie von Geisterhand verschwunden ist, ist das ein bisschen was anderes.
Also, siehe oben: Plan dir deine Sünden ein und denk daran, dass du unterwegs vielleicht Hunger bekommen könntest. Das gilt auch für Parties mit dem üblichen Angebot an Knabberkram. Ess vorher zuhause etwas Vernünftiges, so ist das Verlangen, richtig zuzuschlagen gleich viel kleiner.
3. Lass keine Mahlzeit aus
Ich persönlich halte überhaupt nichts davon, Mahlzeiten einzusparen, um bei den anderen dann zuschlagen zu können. Das kann eine Taktik sein, um durch eben solche Sahnetorten-Tage bei Ommi zu kommen, sollte aber nicht die Regel sein. Ich für mich weiß, dass das bei mir nicht auf Dauer funktionieren und zu Heißhunger führen würde.
Ich esse mindestens drei Mahlzeiten und zusätzlich Snacks, wenn mir danach ist. Es gibt für mich nichts schlimmeres als hungern und mich mit dem Mantra „Bikinifigur, Bikinifigur, Bikinifigur“ vom Magenknurren ablenken zu müssen. Richtiger Hunger sorgt bei mir für Kontrollverlust und das würde bedeuten, dass ich die falschen Entscheidungen treffe. Also muss ich dafür sorgen, dass ich gar nicht erst in so eine Situation komme.
Wenn ich vernünftig frühstücke, dann habe ich auch bei der Wahl des Mittagessens einen klareren Kopf und immer so weiter. Genug frisches Obst und Gemüse in Reichweite überbrückt kleine Durchhänger und trägt sogar noch zur Abnahme mit bei, weil es den Stoffwechsel in Gang bringt und den Magen füllt, ohne den Blutzucker durcheinander zu schmeißen.
4. Bescheiß dich selbst
Klingt komisch, ist aber eine meiner besten Geheimwaffen. Wieder ein Beispiel: Zu einem normalen Mittagessen gibt es bei mir eine Scheibe Brot. Ja, genau, Eine. Buuuuuh! Wir sind uns vielleicht einig, dass davon kaum jemand satt und zufrieden wird? Werde ich auch nicht. Deshalb veräpple ich meinen Magen ganz schamlos, indem ich ihn zusätzlich mit Low-Budget-Lebensmitteln fülle. Zur Scheibe Brot mit ansprechendem Belag schnipple ich dekorativ eine halbe Gurke oder anderes Gemüse und trinke dazu mindestens ein großes Glas Wasser. Wenn der Hunger groß ist, gibt es zusätzlich ein Glas Buttermilch, in das ich z.B. eine halbe Banane rein püriert habe. Wir fassen nochmal zusammen: Brot + Belag + zwei Hände voll Gemüse + ein Glas Buttermilch = ultrasatt. Der Trick ist dabei, dem Magen zu suggerieren, dass er richtig viel bekommt, vom sättigenden Brot.
Genau so funktioniert es auch abends beim Naschen. Gummibärchen? Warum nicht? Überleg dir, wie viele du essen möchtest (nein, nicht die ganze Tüte!) und füll sie in ein hübsches Schälchen. Eine zweite Schale packst du mit Rohkost und vielleicht einem leckeren Dip voll. So kann man den ganzen Abend immer wieder zugreifen und hat doch keine ganze Tüte Weingummi gegessen, sondern eine eingeschränkte Menge, die nicht sofort auf die Hüften schlägt.
5. Trink, als gäbs kein Morgen mehr
Naja, ganz so viel vielleicht nicht. Aber darüber, dass trinken unheimlich wichtig ist, müssen wir ja nicht reden. Zwischen 1,5 und 3 Litern am Tag darf es sein. So ist der Körper gut versorgt und Problemen wie Kopfschmerzen oder Müdigkeit vorgesorgt.
Zusätzlich hilft Trinken beim Abnehmen, indem es Stoffwechselprodukte abtransportiert und vor Hunger schützt. Nur zu oft verwechselt man Durst mit Hunger, blöde Sache. Deshalb macht es Sinn, beim ersten Appetit erstmal ein Glas Wasser zu trinken. Zum einen hat man so später Hunger und zum anderen tappt man nicht in die Durstfalle. Wer bei Hungergefühl ein großes Glas Wasser trinkt und danach eine Stunde oder länger satt ist, der hatte auch keinen Hunger, sondern einfach Durst. Und da trinken nie verkehrt ist, kann man sich so ganz leicht selbst überprüfen.
Die Wahl sollte dabei natürlich wenn möglich immer auf Wasser fallen. Alternativ eignen sich ungesüßte Früchte- oder Kräutertees. Säfte und Softdrinks sind keine Durstlöscher, sondern Süßigkeiten. Die sollten wir uns also wirklich nur als Leckerli gönnen. Ähnlich verhält es sich mit Kaffee und schwarzem sowie grünem Tee, die sollten ebenfalls nicht Überhand nehmen.
Ein bisschen schönen lässt sich das alltägliche Wasser mit Obst, das man zerkleinert und mit dem Wasser in eine Karaffe füllt. Das kann die klassische Scheibe Zitrone sein, unter dem Stichwort „Infused Water“ finden sich im Netz aber auch unheimlich viele tolle Anregungen, mit denen man sein Wässerchen aufpimpen kann.
6. Wissen ist Macht
Wie viel Kalorien hat denn eigentlich der toll angepriesene Frühstückskeks aus der Werbung? Er hat genau so viel wie Doppelkekse mit Schokofüllung. Oder der ach so frische Smoothie aus dem Kühlregal im Supermarkt? Manche davon haben deutlich mehr Kalorien als zuckrige Cola. Dabei klingt doch alles total gesund oder?
Wer abnehmen will, muss hinterfragen, was er sonst gegessen hat. Oft liegt es ja nicht nur an zu vielen Süßigkeiten, sondern auch an all den Lebensmitteln, die wir überhaupt nicht für Dickmacher halten. Darüber, dass z.B. einem Fertigsmoothie eben meist unheimlich viel Zucker zugesetzt wird, denken die meisten erstmal nicht nach.
Es macht also Sinn, sich in das Thema einzulesen, auch um zu verstehen, wie Abnehmen funktioniert und was im Körper passiert. Und es macht Sinn, sich Nährwertangaben auf den Verpackungen anzuschauen.
7. Es ist nie egal
Ganz oft passiert es, dass man sich einen Fehltritt leistet, wie man das so schön sagt. Bereue diesen Fehltritt nicht, wenn es gut war. Dann hast du eben eine Pizza gegessen.
Den größten Fehler, den man jetzt aber machen kann, ist sich über sich selbst zu ärgern und zu sagen „Jetzt ist es ja für heute auch egal.“ Es ist nie egal! Wenn man einer Versuchung nicht widerstehen konnte, kann man danach umso besser weiter machen. Abhaken und zum eigentlich Plan zurück kehren. So kann man vielleicht sogar noch die Tagesbilanz etwas ausbügeln, eine extra Sporteinheit einlegen.
Wer aber den Fehler macht, den Tag als verloren zu betrachten, macht das mit dem nächsten Tag ganz schnell genauso und dann wars das mal wieder. Wer an diesem Tag weiter futtert, weil der Tag dann ja sowieso verloren ist, der entfernt sich von seinem Ziel, wer nach dem Ausrutscher wieder die richtigen Entscheidungen trifft, der kommt ihm auf lange Sicht näher.
Also, einmal „düdüm“ sagen und weiter im Text.
8. Süßigkeiten gehören nicht ins Sichtfeld
Bonbons auf dem Couchtisch, Kuchen auf der Arbeitsplatte in der Küche, die Tüte Weingummi auf dem Schreibtisch. Wer Essen immer im Blick hat, der isst es auch. Egal was es ist und meist, ohne zu merken wie viel. Das kennen wir alle von Feiern, wo überall Knabberzeug steht und alle anderen auch die ganze Zeit zugreifen.
Manch einer mag dafür nicht empfänglich sein, aber das sind selten die Menschen, die es für nötig halten, Gewicht zu verlieren. Deshalb: Weg damit! Räum alles weg und sorge am Besten gleich noch dafür, dass der ganze Schweinkram auch aus den Schränken verschwindet, die man bekanntermaßen abklappert, wenn man Lust auf Süßes hat. Ich gehöre auch zu denen, die mit Appetit alle zehn Minuten die Kühlschranktür aufreißen und rein glotzen, in der Hoffnung, dass sich darin ein Schokokuchen materialisiert hat.
Nutze stattdessen die Tatsache, dass du alles isst, was dir vor die Nase kommt, um genügend Obst und Gemüse über den Tag zu essen. Wenn die fertig geschälte und handlich geschnittene Möhre neben dir steht, wirst du sie auch essen.
9. Überdenke deine Portionen
Eins der wichtigsten Erkenntnisse, die ich hatte, war, dass ich vollkommen das Gefühl für vernünftige Mengen verloren hatte. Ich habe einfach immer nur das leckere Essen gesehen, ich hatte Hunger und ich wollte am liebsten bis zum Sanktnimmerleinstag in mich rein stopfen. Wer hat nicht schonmal am Tisch gesessen und gesagt, dass er sooo gerne noch mehr essen würde, aber sonst leider platzt? Den Hosenknopf heimlich aufgemacht. Bei uns war das irgendwie Normalität. Aber auch so habe ich schon in einigen Gesprächen festgestellt, dass die Sensibilität in diesem Punkt kaum vorhanden ist.
Wir essen nicht, bis wir satt sind, sondern bis wir nicht mehr können. Das ist ein Unterschied, der ganz gewaltig dazu beiträgt, ob wir zu- oder abnehmen.
Deshalb wiege ich persönlich mittlerweile vieles ab. Vor allem Getreide und Süßigkeiten. Jeder sollte selbst schauen, wie viel nötig ist, damit er zufrieden vom Tisch aufsteht. Dafür gibt es zwei gute Methoden.
Die erste ist einfach: Lad dir nicht so viel auf. Fülle deinen Teller mit der Hälfte von dem, was du gern hättest, setzt dich an den Tisch und iss es ganz in Ruhe auf. Ohne Fernseher oder Handy nebenbei. Nach dieser Portion legst du dein Besteck beiseite und horchst in dich hinein. Wie geht es dir, fühlst du dich immer noch hungrig? Trink ein kleines Glas Wasser und überlege genau, ob wirklich noch Hunger da ist. Wenn du das bejahst, dann nimmst du eine Miniportion nach und verfährst wieder wie beim ersten Mal. Die Portionen abzuwiegen hilft dabei, beim nächsten Mal zu wissen, wie viel es denn nun war, was dich satt gemacht hat.
Die zweite Methode ist sehr ähnlich. Füll das auf deinen Teller, was du mengenmäßig am liebsten essen möchtest. Auch wenn du weißt, dass es eigentlich zu viel ist, das ist nämlich erstmal egal. Auf deinem Teller halbierst du jetzt alles, jeden Bestandteil deines Essens rückst du mit dem Besteck in zwei Hälften und isst die eine Hälfte. Jetzt gibt es wieder eine Pause, dann wird weiter halbiert, so lange, bis man satt ist.
Ich persönlich finde die erste Methode besser. Sie verhindert die altbekannten Nostalgien, wenn noch Essen auf dem Teller liegt, das doch viel zu schade zum wegwerfen ist.
Nach ein paar Mahlzeiten fällt es auch nicht mehr schwer, sich weniger auf zu tun. Beim erstem Mal Reis kochen hätte ich fast geheult, weil es so unglaublich wenig aussah (vor dem Kochen), jetzt denke ich auch noch „das sieht sooo wenig aus“, aber ich weiß, dass ich damit total zufrieden sein werde.
10. Setze dir realistische Ziele
Vielleicht einer der wichtigsten Punkte überhaupt: Was willst du eigentlich? Eine Figur wie Kate Moss? Vielleicht ist das nicht das beste Ziel, wenn du gerade eher wie Cindy aus Marzahn aussiehst. Und entmutigend, wenn man darüber nachdenkt, wie lange es dauern wird, dorthin zu kommen.
Um bei der Stange zu bleiben, brauchen wir realistische Ziele, die schon ein bisschen greifbar sind. Das nette Kleid von der letzten Silvesterparty. Der Sommerrock, der so schöne Falten wirft. Eine kommende Feier, auf der man ein schönes Kleid tragen möchte. Oder auch ganz klassisch unter die nächste Zehnerstufe kommen. Schon wenn man nur um ein paar Kilos leichter ist, können alte Klamotten plötzlich wieder passen oder neue ungewohnt gut aussehen.
Seine Träume sollte man haben, aber wer einzig und allein mit dem Erreichen des obersten Ziels zufrieden ist, der wird auf dem Weg dahin ziemlich sicher seine Motivation verlieren. Kleine Ziel haben den Vorteil, dass es weniger Aufwand erfordert, sie zu erreichen und wir damit für uns die Belohnung in Form eines riesigen Motivationskicks ernten. Dann wollen wir mehr und haben noch mehr Biss. Ich habe noch einen weiten Weg vor mir, aber jetzt bereits mehrere Ziele erreicht und ich freue mich jedes Mal mehr auf das Erreichen des nächsten Wegpunktes.
Realistische Ziele haben aber auch etwas mit der Zeitspanne zu tun, in der wir sie erreichen wollen. Wer gesund abnehmen möchte, der muss sich darüber im Klaren sein, dass es auch Zeiten gibt, in denen es mal nicht so wuppt, Wochen, in denen mal ein Plus auf der Waage steht. Besonders große Mengen an Gewicht sollte man langsam abnehmen, das danken einem später Haut und Gewebe.
11. Such dir Unterstützung
Ich persönlich glaube ganz fest daran, dass es ungleich schwerer ist, ganz allein abzunehmen, als mit der Unterstützung anderer. Wer den Entschluss fasst, abnehmen zu wollen, ist in den meisten Fällen vermutlich nicht unbedingt ein großer Fan seiner selbst. Wir selbst stehen dann eher vorm Spiegel, kneifen in dieses oder jenes Röllchen und sagen nur „immer noch viel zu viel“.
Familie und Freunde dagegen können eine unheimlich Stütze sein. Sie freuen sich mit dir über jedes Minus auf der Waage. Über Momente, in denen du mitten in der Stadt stehen bleibst, an deinem Hintern fummelst und zeigst, wie locker deine Jeans schon sitzt. Und sie sprechen dich auch von sich aus an, weil ihnen die Veränderung auffällt.
Auf der einen Seite erzeugt es Druck, anderen von den Abnahmeplänen zu erzählen. Denn meistens kannst du davon ausgehen, dass sie dich fragen werden wie es läuft und dann möchte jeder strahlend „Super!“ antworten können. Auf der anderen Seite achten sie auf die Veränderungen an dir und sagen, was ihnen auffällt. Was gibt es schöneres als gefragt zu werden, ob man abgenommen hat und laut und herzlich „Ja“ sagen zu können?
Die größte Stütze sind aber die Mitbewohner. Sei es nun der Partner, die Eltern oder die Leute aus der WG, die Menschen, die mit dir zusammen essen und den Kühlschrank teilen, haben viel Einfluss auf deinen Abnahmeerfolg. Mir erleichtert es die ganze Sache ungemein, dass mein Lieblingsmensch klaglos alles isst, was auf den Tisch kommt. Er verlangt keine kalorienreichen Extrawürste oder Süßigkeitendepots im Schrank und denkt fleißig mit darüber nach, wie man alte Lieblingsgerichte entschärfen könnte. Besonders in der ersten Zeit ist so eine Hilfe unbezahlbar.
12. Behalte alles im Überblick
Studien haben ergeben, dass Menschen, die ein Ernährungstagebuch führen im Durchschnitt fünf mal erfolgreicher abnehmen als die ohne. Wer wirklich jedes Fitzelchen aufschreibt, der bemerkt auch die vielen kleinen Fitzelchen, die ihn am Ende dick machen.
Ein Bonbon hier, ein Würfel Zucker im Kaffee da, der Kollege hatte da diese leckeren Pralinchen dabei und abends gab es zu dem gesuuunden Salat noch eine Ladung Dressing und Baguette. Das alles neben den normalen Mahlzeiten und teilweise ohne, dass man es so richtig registriert.
Wer diese kleinen bösen Fitzelchen bemerkt und sie notiert, dem fällt am Ende des Tages zwangsweise auf, dass es eben nicht nur Fitzelchen sind. Ein Salat mit sahnigem Dressing und mehreren Scheiben Brot ist keine leichte Mahlzeit, sondern eine richtige Mahlzeit, bei der zwar gutes Gemüse dabei ist, der Rest haut dann aber auch ordentlich rein.
13. Sei nicht zu verbissen
Alles dreht sich nur noch ums Abnehmen? Du überlegst nur noch, an welchen Schräubchen du noch drehen kannst, damit noch mehr geht? Ich wage die großspurige Prophezeiung, dass das nix wird.
Unsere Psyche hat einen wahnsinnigen Einfluss auf unseren Körper. Genauso wie tausend andere Dinge. Besonders wir Mädels sollten das schon an uns selber erlebt haben. Wir können zwei Wochen am Stück genau gleich gegessen haben und in der einen Woche nehmen wir ab und in der anderen nehmen wir sogar zu. Was haben wir falsch gemacht? Genau gar nichts, das gehört einfach dazu. Sich noch mehr zu verbieten bringt da gar nichts.
Ich hatte Wochen, in denen habe ich vier Mal Sport gemacht, bin Fahrrad gefahren, habe extra wenig gegessen und es stand ein futzeliges -200g auf der Waage. Und in der nächsten Woche war ich zu faul für Sport, war auf der Kirmes und habe Kuchen gegessen, rumms über 1kg verloren. Probiers mal mit Gemütlichkeit, passt da wohl wie die Faust aufs Auge.
14. Such dir Motivationsquellen
Manchmal hat man einfach Tage, da denkt man an einen überhäuften Teller der einst heiß geliebten Lieblingsspeise und fragt sich, wofür man sich eigentlich so quält. Ist doch alles kacke oder?
Nein, eigentlich wissen wir, dass dem nicht so ist, aber diese Tage gibt es eben. Und da hilft auch jedem etwas anderes. Nur sollte es eben keine doppelte Pommes rot-weiß sein, sondern etwas, das uns wieder auf Kurs bringt.
In meinem Ernährungstagebuch stecken zwei Fotos. Auf einem bin ich 17, auf dem anderen 19. Auf dem einen bin ich dick, auf dem anderen schlank. Ich habs nämlich schon einmal geschafft und wenn ich diese Bilder anschaue gibt es nichts, was der Tatsache widersprechen kann, dass es möglich ist. Ich kann genau da wieder hin, wenn ich nur durchhalte und mein Ziel nicht aus den Augen verliere. Eine Fressorgie kann mich niemals so zufrieden machen, wie es das Erreichen meines Ziels das tun wird.
Solche Fotos hat bestimmt nicht jeder, aber für jeden von euch wird es etwas geben, an dem er sich festhalten kann, wenn er ins wanken gerät. Sucht danach und haltet diese Dinge in eurer Nähe für genau diese Miesepeter-Tage.
15. Wähle ein sinnvolles Maß an Kontrolle
Rein theoretisch kann man sicherlich jeden Tag auf die Waage steigen und gucken, ob es vielleicht was hilft, wenn man die Luft dabei anhält. Wenn man aber mal realistisch darüber nachdenkt, ist es bei einer schwankungsanfälligen Geschichte wie dem Abnehmen doch eher naheliegend, dass das zu Frust führen kann.
Ich wiege mich einmal wöchentlich, zur selben Zeit in ansatzweise der selben Kleidung und bin damit absolut zufrieden. Klar zieht man manchmal am Gürtel und denkt, huch, das ist aber weit und dann würde man schrecklich gerne gucken gehen, ob sich das auf der Waage auch zeigt.
Damit sind wir aber schon wieder beim nächsten Punkt: Nur weil der Gürtel ein Loch enger geht, heißt es nicht, dass die Waage weniger anzeigt und umgekehrt. Unser Körper verändert sich in vielerlei Hinsicht, wenn wir Gewicht verlieren und deshalb macht es Sinn, das an mehr als einer Tabelle mit Kilos zu visualisieren. Für mich habe ich entschieden, an jedem ersten des Monats Fotos von mir zu machen und Maße zu nehmen. Diese speichere ich mir dann ebenfalls ab. Und je länger der Abstand zwischen dem ersten und dem aktuellen Bild ist, desto mehr fallen natürlich auch die Unterschiede auf und das pusht!
Außerdem habe ich vor, die erste Hose, die ich bereits nach wenigen Wochen aussortiert habe, aufzuheben. Und dann steige ich regelmäßig hinein und freue mich über den vielen Platz den ich irgendwann darin haben werde.
Eure Kontrollwerkzeuge sind also zugleich auch Motivationshilfen, weil sie vor Augen führen, was man schon geschafft hat.
Im nächsten Sommer werde ich mich übrigens erneut den Weg zu einer Burg hier in der Region hinauf quälen. Das habe ich letzen Sommer auch getan und, ohne Witz, ich dachte ich nippel ab! Die anderen dachten das glaube ich auch, es war schon wirklich armselig wie die alten Opis mich da ganz entspannt überholt haben. Kommenden Sommer habe ich jedenfalls vor, mit einem seeligen Grinsen einfach da rauf zu marschieren. Ich bin gespannt drauf, höhö.
Habt ihr auch ganz persönliche Kniffe, die euch das Abnehmen oder auch das nicht dick werden erleichtern? Dann immer her damit!
Machts euch schön!
Sonnige Grüße, Caro