Seit ich angefangen habe zu studieren, bin ich eigentlich auf der Suche nach Alternativen. Nach etwas, was ich lieber mache, als das, womit ich mich gerade beschäftige.
Dafür habe ich immer viel Zeit und Energie verwendet, bei Internetrecherchen, irgendwelchen Persönlichkeitstests, dem Lesen von Büchern und und und.
Schlussendlich habe ich dann mein Studienfach gewechselt. Ich habe 4 Semester lang Jura studiert, dann ein Praktikum in Spanien gemacht und mich dort dann entschieden mit Jura aufzuhören. Jetzt studiere ich Wirtschaftsrecht im 3./4. Semester, wenn alles nach Plan läuft bin ich in einem Jahr fertig. Natürlich denke ich immer noch darüber nach, was ich danach damit machen möchte, ob mich, dass was ich gerade studiere tasächlich erfüllt… Ich habe lange über all das nachgedacht und kann nun mehrere Schlüsse ziehen.
1. Nein, der Inhalt meines Studiums erfüllt mich nicht.
2. Nein, ich weiß nicht, was ich danach für einen Beruf ausüben möchte.
Erfüllung?
Das hört sich erst mal natürlich nicht besonders zufrieden und glücklich an. Aber mal ganz im Ernst… Können Studieninhalte einen Menschen erfüllen? Wenn ich all die Verantwortung meines persönlichen Glücks an mein Studium abgeben würde, wäre ich doch schon blöd.
Ich wache nicht täglich auf und freue mich darauf heute wieder irgendwelche juristischen Sachverhalte zu lösen oder Bilanzen für imaginäre Schreibwarengeschäfte zu erstellen.
Aber, wenn ich es mache fühle ich mich dabei gut. Wenn ich es verstanden habe, habe ich immer wieder ein Erfolgserlebnis, wenn ich – dadurch, dass ich vorher Jura studiert habe, merke, dass ich wirklich schon eine Menge rechtliches Gespür entwickelt habe, dann freue ich mich und bin stolz und merke ich kann das. Und das reicht mir für den Moment. Es macht mir Spaß mich nach den Vorlesungen an den Schreibtisch zu setzen und gut vorbereitet in die nächste Stunde zu gehen.
Ich bin zufrieden mit dem Wechsel von Jura in einen lebensnaheren Studiengang und freue mich darüber, dass ich nun vielmehr Möglichkeiten nach dem Studium habe, an Dingen, die viel besser zu mir passen. Ich meine dabei keine konkreten Berufe sondern Masterstudiengänge, Trainees und Praktika.
Wenn ich also darüber nachdenke, bin ich gerade ziemlich glücklich mit meiner beruflichen Perspektive, auch wenn ich immer noch nicht weiß, was mein Traumberuf ist.
Doch langsam denke ich, dass sich irgendetwas ergeben wird und ich mich vielleicht einfach mal auf eine Sache konzentrieren sollte, anstatt zig Dinge nebenbei zu machen, weil mich die eine nicht “erfüllt”.
Vielleicht sollte man generell einfach mal ein bisschen mehr auf sich zukommen lassen und nicht alles schon für 2 Jahre im Voraus planen.
Zukunftspläne
Natürlich habe ich Pläne und so ganz stimmt es nicht, dass ich nicht weiß, was ich mit meiner Zukunft anfangen will. Ich weiß WO ich leben möchte und mit WEM und natürlich möchte ich einen Job haben, den ich mag, aber so langsam glaube ich, dass es den einen, wunderbaren Beruf für mich nicht gibt, sondern, dass ich mit vielen Dingen glücklich werden könnte und das ist doch toll!
Warum sollte ich mich durch die krampfhafte Suche nach meinem Traumjob unglüklich machen, wenn es mir mit dem was ich gerade mache gut geht und ich zufrieden bin? Warum sollte ich Erfüllung in Paragraphen und Preis-Absatz-Funktionen suchen, wenn ich sie doch nur in mir selbst finden kann?