Laufrad fahren geht auch bei Frost!
Der Zwuggel und der Wutz fahren beide ziemlich gut und vor allem gerne Laufrad und wachsen beide teilweise wie Unkraut, weswegen die Laufräder irgendwann demnächst wohl auch zu klein werden. Der Umstieg auf ein richtiges Fahrrad mit Pedalen zum Trampeln steht uns also bevor.
Bjarne hat im Juni Geburtstag, Jannes im September. Fahrräder zum Geburtstag zu verschenken erschien uns deswegen ziemlich doof, zumindest für den Kleinen. Dann kann er vielleicht gerade fahren, hat so richtig Bock drauf und dann wird das Wetter usselig und kalt und keiner von uns Großen hat Lust, durch den Regen zu stapfen, damit die Kinder radeln können. Für Ostern ein ziemlich großes Geschenk und vor allem kann so'n Hase das ja gar nicht tragen. Doof also. Der beste Zeitpunkt ist daher ganz einfach: jetzt! Beide wissen nicht, was sowas kostet und dass das ein ganz schön großes Geschenk für mal eben zwischendurch ist. Von daher total egal, wann sie es bekommen. Im Frühling können wir dann hoffentlich zu viert durch die Gegend cruisen.
Bevor man den richtigen Zeitpunkt zum Schenken aussucht, steht aber noch was ganz anderes an: die Auswahl des Fahrrads! Und das ist gar nicht so einfach... Beim ersten Blick auf die Seite des Onlinehändlers unseres Vertrauens erst mal so "Ach Du liebes Lieschen, die kosten ja mehr, als mein großes Fahrrad!" und hässlich sind einige noch dazu... Das ging also nicht mal eben in der Werbepause, das würde etwas länger dauern.
Bei Sonnenschein sowieso. Hallo Pferd!
Welches Kinderfahrrad ist denn überhaupt gut?
Der letzte Warentest ist in dieser Rubrik leider schon ganze 12 Jahre alt. Nicht wirklich toll... aber wenn man den alten Testbericht mal durch stöbert, bekommt man wenigstens ein Paar Punkte an die Hand, auf die man achten soll. Platz 1 dabei: das Gewicht!Bjarne und Jannes wiegen beide so um die 15kg. Ein Kinderrad, dass dann um die 10kg wiegt, also 66% des Eigengewichts, wäre so, wie für einen Erwachsenen mit 70kg ein 46-Kilo-Rad. Äh nein. So einen Klotz kann ich vielleicht gerade noch schieben, aber Anfahren, Bremsen und überhaupt balancieren wird da schwierig. Und wir haben in der Beziehung sogar Erfahrungswerte: als Gerade-schwanger-Eltern haben wir nämlich des Zwuggels Laufrad im Angebot ergattert. Ein Holzrad in schwarz mit Piratenaufklebern und es sah sooooooooooo gut aus! Aber, wie das bei Holz nun mal ist, es ist sehr schwer. Bjarne hat es ewig nicht hinbekommen, das Rad auch zu fahren, war schnell frustriert und so lag es in der Ecke, während andere Kinder im gleichen Alter schon fröhlich durch die Gegend geflitzt sind. Jannes hat letztes Jahr ein Alu-Laufrad bekommen, das ein bisschen leichter ist. Und: nach 10 Minuten konnte er fahren. Wenn er zwischendurch mal ins Straucheln kam, konnte er das leichtere Rad locker halten, sich wieder ordnen und weiter fahren. Das Holz-Rad ist Bjarne immer schwer gegen das Bein gekippt, er konnte es nicht halten und hat es einfach auf den Boden krachen lassen. Da lag es dann und er ist lieber mit dem Wutsch oder etwas anderem gefahren.
OK, um Gewicht zu reduzieren muss das Rad schon mal aus Alu sein und nicht aus Stahl. Und alles, was man in dem Alter nicht braucht kann weg. Also Gepäckträger, Fahrradkörbchen, Fähnchen und sonstiges Gedöns. Da 16-Zoll-Räder eher als Spielzeug als als ordentliche Transportmittel angesehen werden, sind sie auch allesamt nicht verkehrssicher, sprich: keine Lampen, keine Reflektoren und kein gar nix, was ein Fahrrad eigentlich haben soll. Macht aber nix, kann man günstig nachrüsten, wenn man mag.
Kurze Pause
Viele der leichten Kinderräder haben keine Rücktrittbremse, aber braucht man die überhaupt? Eigentlich nicht. Später, wenn die Kinder größer sind, dann muss mit Sicherheit ein Mountainbike oder sonstwas her, auf jeden Fall etwas mit drölfzig Gängen und natürlich Leerlauf. Dann wird also wieder umgelernt. Und laut Hersteller-Homepage soll die Benutzung des Rücktritts für so Knirpse eh schwieriger sein, als die Handbremse zu nehmen. Wir werden das dann mal testen und berichten, denn:
Woom hat gewonnen
Nach langem Hin und Her, Recherchiererei hier und da, wird es bei uns ein Woombike. Beziehungsweise zwei. Wenn das große Kind ein Fahrrad bekommt, dann das kleine natürlich auch, eh klar! Die Räder sind aus Aluminium und wiegen gerade mal 5,4 kg, was das leichteste ist, was man derzeit finden kann. Zum Vergleich: Frogbikes wiegen 6,75kg, Ollo 7,4 kg und ein Puky (zu dem einem ja gefühlt an jeder Hausecke jemand rät...) sogar ganze 9,5kg!Kein Schnickschnack dran, keine Schutzbleche, kein Ständer, zur großen Trauer der Jungs auch keine Klingel, die wird aber selbstverständlich noch nachgerüstet ^^ Niedriger Einstieg zum leichten drauf krabbeln, Sattel und Lenker so, dass die Jungs schön aufrecht drauf sitzen können (sollen, die Räder sind ja noch nicht da), auf den Bildern alles toll verarbeitet und ohne raus stehende Schrauben oder sonstiges.
Der Zwuggel hat sich eins in rot ausgesucht, der Wutz in blau. Die Oma hat sich schon angemeldet, dass sie uns etwas dazu gibt und durch die Upcycling-Mitgliedschaft reduziert sich der doch erstmal hohe Kaufpreis schon wieder um 40%. OK, man muss dann wieder ein Woombike kaufen, aber wenn wir zufrieden sind, dann mache ich das doch gerne! Außerdem finde ich gut, dass die Räder aus Österreich kommen und nicht aus China oder sonstwo. EU und so, muss man ja auch mal unterstützen. Der Kontakt war super, Montag bestellt, abends überwiesen und Donnerstag schon die Bestätigung im Maileingang, dass die Räder am Freitag da sein sollen. Und was soll natürlich am Freitag auch noch da sein? Richtig, Schnee... mag ich persönlich ja sehr gerne, aber doch nich jetzt!!! Nun ja, wir werden sehen. Wenn das weiße Zeug aus bleibt, stopfen wir die Jungs eben in entsprechende Klamotten, Handschuhe drauf und ab geht's zum üben!
Und so sieht's aus, des Zwuggels Fahrrad!
Zuletzt aktualisiert am 12.01.2017.