Auf den Spuren von Nemo im schwedischen Marinemuseum im Karlskrona

Von Sibilla Klüsch

Nautilus – ein Name, der unscheinbar und geheimnisvoll klingt. Und je länger man ihn liest, desto mehr interessiert es doch jeden, was dahinter steckt. Mich jedenfalls hat die Neugier geweckt und deshalb möchte ich Ihnen genauer darüber berichten:

Die Ausstellung

Das Marinemuseum im südschwedischen Karlskrona zeigt momentan eine Ausstellung zu einer U-Boothalle, die Perspektiven einer anderen Zeit eröffnet. Seit dem 6. Juni 2014 können Besucher dort ein U-Boot aus dem Kalten Krieg bewundern, das als solches seit 1993 das Museum mit Eindrücken bereichert, aber eine Erweiterung bekommen hat, die das Stück einzigartig machen. Ein Unterwassertunnel neben einem Kinder-Deck und einer Seemannswerkstatt können hier bewundert werden. 

Die Führung durch das Boot inspiriert so sehr, dass man sich in eine andere Zeit versetzt fühlt. Hier heißt das Boot allerdings Neptun und nicht Nautilus. Das Innenleben des U-Bootes ist detailgetreu nach den Romanen, aus denen es bekannt ist, nachgebaut. Eine 110-jährige Geschichte kann hier bewundert und bestaunt werden. Das Leben an Bord wird von der Routine der Alltäglichkeit bis zum Ernstfall genauestens nachkonstruiert.

Mit der Ausstellung soll das Leben an Bord genauestens veranschaulicht und dargestellt werden. Kinder und Erwachsene sollen einen Einblick bekommen, wie das Leben auf der U-Boot-Flotte einst gewesen ist.

Wer war Nemo?

Kapitän Nemo ist jedem bekannt, aber nicht das U-Boot, das ihn mit seiner Berühmtheit verbindet. Dabei ist die Nautilus ebenfalls einen historischen Blick wert. Zum einen ist das Boot für Aussteiger aus der irdischen Welt ein Platz zum Rasten, ein Asyl. Andererseits ist es aber zugleich Forschungsstation. Nemo ist Kämpfer der Unterdrückten und spricht mit seiner Macht als Kapitän auf der Nautilus. Fast wie im Märchen klingt es, wenn man salopp sagt, dass Gutes hinein darf und Schlechtes draußen bleiben muss. Der Freiheitskampf von unterdrückten Völkern wird hier unterstützt.

Nach vielen unermüdlichen Kämpfen stirbt Nemo. Die Nautilus bleibt allerdings als prägendes Objekt im Sinn.

Nautilus: Aufbau und Weg

Nach dem Ursprung der Romane ZWANZIGTAUSEND MEILEN UNTER DEM MEER und DIE GEHEIMNISVOLLE INSEL ist die Nautilus 70 Meter lang und an der dicksten Stelle 8 Meter breit. Sie wiegt um die 1.506 Tonnen. Als glattes, zigarrenförmiges Unterseeboot wurde sie Inspiration für Designer als Vorlage von Fernsehfilmen und geriet schon allein deshalb nicht in Vergessenheit.

Das Boot verfügt über mehrere Abteilungen, die sich in drei Decks aufteilen. Zu den Räumen zählen unter anderem die Kapitänskajüte und der Speisesaal sowie die Kombüse und der Mannschaftsraum. Auch die Kommandobrücke ist hier nicht zu vergessen. Daneben ist das Hauptverbindungsstück des Schiffes eine Wendeltreppe. Erbaut wurde die Idee Nemos auf der Insel namens Vulcania im Pazifik mit einem Gesamtwert von 5.000.000 Franc.

Wer nach Schweden kommt, sollte also auf jeden Fall einen Besuch im Marinemuseum abstatten und sich inspirieren lassen von der früheren Zeit und den Eindrücken, die Neptun, Nautilus und Nemo hinterlassen. Allein die Namen sind schon so geheimnisvoll, dass man ihnen unbedingt auf den Spuren ihrer Zeit folgen möchte. Groß und Klein haben so viel Spaß daran, dass ihnen nicht langweilig wird und sie sich wie kleine Kapitäne und Mannschaftskollegen der Marine einer U-Boot-Flotte fühlen. Und genau das soll der Besuch auch hervorbringen.

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