Aufgabe Nr. 7 - Der kreative August - Finden und Wiederverwerten
Die heutige Aufgabe mag vielen etwas skurril erscheinen.Aus gefundenen Sachen Kunstvolles gestalten!
Oder geht es nur mir so, dass ich übervorsichtig bin und in den Sauberkeitswahn verfalle, sobald es um meine Kinder und ihre Vorliebe für auf der Straße gefundene Dinge geht?
Kunst des Auflesens - kreatives Recyceln
Die siebte Aufgabe für kreative Familien lautet: Gestalte ein Kunstwerk aus Sachen, die Du während eins Spaziergangs mit Deiner Familie findest
Die Idee:
Kreativ zu denken, bedeutet eingefahrene Denkweisen zu verändern und frische Ideen einzubringen. Es heißt auch über eigene Grenzen zu gehen und mit Tabus zu brechen. Künstlern gelingt es mitunter, uns Außenstehenden mit ihrer künstlerischen Arbeit einen Spiegel vorzuhalten. Und darum geht es auch in dieser Aufgabe: Es ist ein "Sehen" von Dingen, an denen wir normalerweise vorbeigehen, ohne sie zu sehen. Es ist ein Begreifen der Dinge - wir betrachten in dieser Aufgabe das "Ableben" der Dinge und ihr Schicksal gründlich. Wir verändern diesen sogar ein Stück weit - denn wir hauchen den Sachen ein neues Leben ein. Und nicht zuletzt geht es in dieser Aufgabe um eine Reflexion des eigenen Verhaltens - wie gehen wir mit Sachen in unserem Familienalltag um?Weitere Artikel und Kreativaufgaben: Der kreative August - alle Aufgaben auf einen Blick Der kreative August - die Blogparade Erste Aufgabe- Mit Essen spielt man nicht?
Sechste Aufgabe - Küchendinge Macht mit!
Wertvolles innerhalb unserer Wegwerfgesellschaft
Es ist eine wichtige Lernerfahrung für Kinder, wenn sie die Gelegenheit bekommen, zu erleben, dass weggeworfene Gegenstände noch von Wert sind und wieder verwendet werden können.Zur Durchführung
Seid aufmerksam und geht mit offenen Augen durch den Alltag. Unternimmt mit Eurer Familie einen Spaziergang und wo auch immer Euch weggeworfene oder verlorene Objekte begegnen, sammelt sie ein.Ihr könnt auch ein Wettbewerb daraus machen: Wer findet denn mehr Dinge - Kinder oder Eltern?
Wir haben es nämlich gelernt, den Abfall nicht zu sehen. Und zu oft haben wir unseren Kindern eingeprägt, die gefundenen Sachen liegen zu lassen (Ich zumindest habe es getan, oder zue es zum Teil immer noch.) Räumt man sich also für diese Aufgabe keinen Zeitraum ein, sondern versucht man die Aufgabe ganz locker und nebenbei im Alltag zu erfüllen, dann könnte es einem so ergehen, dass er gar keine Dinge findet.
Falls es Euch nicht möglich ist, draußen zu suchen, dann könnt Ihr alternativ auch bei Euch zu Hause suchen. Auch in einem durchschnittlichen Haushalt lassen sich Sachen finden, die keine Aufgabe mehr haben und überflüssig geworden sind.
Anschließend verwendet Ihr die Dinge beim Basteln. Es soll aus dem Unbrauchbaren etwas Neues entstehen. Das Endprodukt muss nicht unbedingt "brauchbar" sein.
Zur Inspiration
Gabriel Orozco ist ein mexikanischer Künstler, der vor allem mit Installationen sehr viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Die Presse schreibt in Zusammenhang mit seinem Namen von der Kunst des Auflesens, denn auch er arbeitet zum Teil mit gefundenen Dingen oder mit Abfall. Viele seine Werke sind beeindruckend oder sogar schön und sehr ästhetisch. Erst wenn man sich hinter die Fassade der Schönheit wagt, bekommt man mit, dass es sich um Abfall handelt. Das bewegt den Betrachter, regt ihn zum Nachdenken an und führt ihn zur Beurteilung des eigenen Verhaltens innerhalb unserer Gesellschaft.
Und auch Greenpeace versucht anhand von Fotos und "Strandkunst" mit gefundenen Sachen, Menschen auf die Problematik der Meere und Ozeane aufmerksam zu machen.
Meine Erfahrungen:
- Beim Autofahren sieht man keinen Mist (und den, der sich auf der Rückbank rund um die Kindersitze befindet, ignoriert man am liebsten)
- Beim Fahrradfahren kann es unter Umständen gefährlich sein, abrupt stehen zu bleiben und Dinge vom Boden einzusammeln
- Wenn es regnet, ist alles nass oder voller Schlamm
- Manchmal will ich einfach nicht, dass meine Kinder etwas am Boden angreifen.
- Es gibt Straßen und Plätze, wo es besser ist Kinder aufzuklären, dass sie nicht alles ohne Rückfragen in die Hand nehmen dürfen
Andererseits - geht man durch die Stadt mit offenen Augen, so stellt man fest, dass Menschen viele "brauchbare" Dinge zu verlieren scheinen. Habt Ihr zum Beispiel bemerkt, dass verlorene Schuhe nie als Paar auftreten? Bemerkenswert sind aber auch die Verschönerungsversuche. So schmückte vor kurzem jemand unseren Briefkasten mit einer gelben Kunstblume, und die Löwenstatue beim Nachbarhaus trägt seit kurzem einen Halsband aus alten Trageriemen, obwohl sie so hoch ist, dass es unmöglich ist, es ihr einfach nur umzuhängen.
Fazit:
Zuzulassen, dass Objekte, die jemand anderer weggeworfen oder verloren hat, im eigenen Alltag wieder verwertet werden, ist eine große Herausforderung. Zumindest ich begegnete dieser Aufgabe mit innerem Wiederstand, denn ich nur zum Teil überwinden konnte. Dass Thema von Ordnung und Sauberkeit hat immer auch mit dem Wortpaar Kontrolle vs. Chaos zu tun. Diese zwei Begriffe sind mit der Erziehung von Kindern - und genauso mit ihrer Entwicklung - eng verbunden.
Geht es Euch auf der Straße tatsächlich so wie mir, geht mit den Kindern in die Natur, denn bekannterweise ist die Erde kein Dreck und im Wald lässt sich Vieles finden, das man zum Basteln verwenden kann. Oder recycelt zu Hause. Wir haben letztendlich diese Aufgabe so erfüllt, dass wir eine Wasserleitung aus alten Getränkekartons gebastelt haben.
Mich interessiert heute besonders:
Wie geht es Euch mit diesem Thema? Welche Sachen habt Ihr auf der Straße gefunden | gesehen | liegen gelassen | verloren? Welchen Stellenwert hat Recyceln innerhalb Eurer Familie?
Für die Teilnahme an der Blogparade:
Ihr könnt Bilder posten, Bastelanleitungen veröffentlichen, Euch Geschichten ausdenken oder über Eure Erfahrungen mit dem Thema schreiben. Das Thema ist gegeben, die Durchführung gänzlich Euch überlassen. Anschließend verweist im Kommentarfeld auf Euren Beitrag, dann seid Ihr bei der Verlosung Ende Dezember dabei. Zur Absicherung könnt Ihr gerne eine Information über Eure Teilnahme per eMail an mich senden.Zu den Teilnahmebedingungen geht es dalang