Auf den Hund gekommen – Warum Rollenspiele für Kinder wichtig sind

Von Nadine

Wir haben neuerdings einen Hund. Schnuffi. Er ist der beste Freund meines Sohnes und ein treues Familienmitglied. Er begleitet uns bei vielen unserer Ausflüge und ist außerdem ein guter Wachhund. Er ist stubenrein und hört aufs Wort. Jetzt ist sie verrückt geworden, denkt Ihr?! Ja, vielleicht ein bisschen.

Schnuffi ist natürlich kein echter Hund, sondern ein imaginärer. Er entspringt der Fantasie meines Sohnes. Ob ich das bedenklich finde? Nein. Warum auch? Ich finde es toll, dass Wildfang eine so blühende Fantasie hat. Und außerdem sind Rollenspiele für Kinder sehr wichtig. Manchmal spielt er selbst Schnuffi und seine kleine Schwester ist ein Hundebaby. Ich bin das Frauchen. Ich bringe den Hunden Kunststücke bei, gehe mit ihnen Gassi, werfe Stöckchen, verteile Leckerli. Wir bauen eine gemütliche Hundehütte. Sogar einen Fressnapf und Knochen zum Spielen habe ich besorgt. Im Moment gehört das zu den liebsten Spielen meines Sohnes.

Oft bin ich aber auch Anna, Elsa oder Rapunzel und er ist ein wildes Tier. Manchmal sind wir alle Dinosaurier. Oder aber, wir nehmen unsere Puppen und spielen Kindergarten. Die Kinder werden hingebracht, es wird ein Morgenkreis gemacht und gesungen, gespielt und dann werden sie wieder abgeholt. Manchmal sind wir auch Ärzte und Patienten, Feuerwehrleute, Polizisten, Köche, Verkäufer.

Auch bei meiner Tochter beobachte ich zunehmend, wie sie in die Rolle der Puppenmama schlüpft, sich liebevoll um ihr Baby sorgt, es badet, füttert, wickelt, tröstet.

In die Welt der Erwachsenen eintauchen – warum so wichtig?

Von der Kleinkind- bis zur Grundschulzeit sind Rollenspiele bei Kindern sehr beliebt. Etwa ab dem dritten Lebensjahr beginnen sie mit einfachen Geschichten. Sie müssen sich dafür eine Handlung ausdenken und überlegen, welche Rolle sie spielen. Ältere Kinder können schon zu Beginn gemeinsam mit anderen das Spiel entwickeln und planen und sich verschiedene Handlungen ausdenken.

Durch Rollenspiele werden oft alltägliche Situationen nachgeahmt. Kinder beobachten uns und schlüpfen in unsere Rolle. Manchmal spielen sie auch Szenen aus Filmen nach oder Situationen, die sie gerade sehr beschäftigen. Sie können dadurch ihre Gefühle, Ängste und Erlebnisse verarbeiten. Oft spiegeln sie uns selbst in ihrem Spiel wieder, so dass wir als Beobachter besser verstehen können, was sie gerade bewegt. Hier können wir gemeinsam spielerisch nach Lösungen suchen.

Wichtig sind Rollenspiele auch für das Sozialverhalten. Die Kinder müssen sich untereinander absprechen, sich einigen und gemeinsam Konflikte lösen. Sie lernen, sich an Regeln zu halten. Außerdem bauen sie die Fähigkeit aus, sich in andere hineinzufühlen.

Wir wir das Spiel unterstützen können

Das Kind ist der Regisseur. Wir sollten ihm überlassen, wie das Spiel ablaufen soll und welche Rolle wir spielen. Versuchen wir, unsere Rolle so gut wie möglich zu spielen.

Außerdem können wir den Kindern Kostüme oder Requisiten, wie zum Beispiel Arztkoffer oder Küchenutensilien zur Verfügung stellen, damit sie ihre Rolle noch besser ausleben können.

Und welche Rolle spielt Ihr heute?

Quelle: Kindergesundheit-info.de