Auf den ersten Blick
Danny Wallace
Heyne, 2012
978-3453409736
14,99€
Jason hat keine Freundin mehr, Jason sieht im Moment alles schwarz. Aber als er einer Frau auf der Charlotte Street begegnet, fragt er sich, ob Liebe auf den ersten Blick doch möglich ist! Die Dame verliert eine Kamera und zwölf Fotos sind es nun, die Jason zu seiner Liebe führen sollen …
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Jason war für mich ein schwieriger Fall. Immer ist er so traurig und so depressiv und hadert mit seinem Leben. Auf den ersten Seiten empfand ich es noch als recht amüsant zu hören, dass er mal Lehrer war und sein Leben anders gestalten wollte. Doch er kann nicht mit Rückschlägen leben und ist deswegen sehr quengelig. Ein bisschen wäre für mich in Ordnung gewesen, in dieser hohen Dosis allerdings, geht er mir gehörig auf den Keks.
Witzig ist allerdings sein Freund, der einen Computerspieleladen hat und gerne trinkt. Seine Marotten waren witzig und lockerten Jasons Probleme auf, ohne zu nerven.
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Die Charlotte Street ist wirklich toll beschrieben, denn eigentlich verbringt der Leser die meiste Zeit dort. Als neuer Fixpunkt in Jasons Leben gehen sie dort oft essen oder spazieren.
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Mann trifft Frau seines Lebens (angeblich) – sie verschwindet – es bleiben nur 12 Fotos. Die Idee ist nicht wirklich neu, aber sie hat was. Anhand von zwölf Fotos eine Frau wiederzufinden, stelle ich mir wirklich schwierig vor. Ich muss aber auch gestehen, dass ich Hemmungen hätte, die Fotos einfach zu entwickeln, da bin ich ein bisschen wie Jason.
Eine Art Schnitzeljagd, die sich durch die Stadt zieht und einige Menschen miteinander verwickelt, die sich sonst nie getroffen hätten. Wäre Jason nicht so ein Miesepeter, hätte ich sehr viel mehr Freude am Buch gehabt, denn der Schreibstil des Autors liest sich super. Locker, flockig – davon will ich mehr.
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Ich mag den englischen Titel und finde es schade, dass dieser nicht übernommen wurde. “Auf den ersten Blick” ist zwar treffend, wenn der Leser das Buch gelesen hat, ist für mich aber einfach nur ein 0815-Titel in der Welt, des Liebesromans/Romans.
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Ich vergebe drei Bücherpunkte. Die Idee war nicht neu, aber nicht schlecht umgesetzt. Was mich gestört hat, war die Einstellung von Jason, die sehr weinerlich und depressiv war. Irgendwie hat sich diese Stimmung auf das ganze Buch übertragen, und auch wenn etwas Gutes passierte, konnte ich mich nicht recht freuen.