In der 9. Klasse war es dann soweit, Praktikum in einem Betrieb der Wahl.
Aufgrund meiner Tierliebe und dem Interesse an Biologie/Medizin bewarb ich mich bei einem Tierheim und beim Tierarzt meiner Großeltern. Bei letzterem landete ich dann auch und erlebte zwei aufschlussreiche Wochen voller Routineuntersuchungen,Kastrationen,Einschläferungen - bei einer habe ich aktiv mitgewirkt und danach zum Glück den restlichen Tag freibekommen- und Tierparkvisiten.
Mein Interesse an diesem Beruf war geweckt, obwohl ich wusste,dass viele,die ihr Studium geschafft haben, als Kontrolleur in der Lebensmittelindustrie enden.
Dieses Interesse hielt sich bis zum Abitur und ich überlegte immer öfters, kein Fleisch mehr zu essen. schließlich wollte ich als Veterinärsmediziner Tieren helfen, wie könnte ich da gleichzeitig ihre Artgenossen verspeisen? Ein Wurstfan war ich ja noch nie, Salami konnte ich eigentlich nur erhitzt essen, da mir sonst vom Geruch übel wurde, nach einer Bratwurst wurde mir meist schlecht und wenn Fleisch auf den Teller kam, dann ohne Fett/Knochen/Knorpel/Speck bitte sehr, am besten Brustfilet. Damals war ich mir noch nicht bewusst,dass die Teile des Huhns, die von den meisten verschmäht werden( Flügel,Keulen und ganze 'Suppenhühner'), billigst nach Afika geschickt werden, ohne Gewährleistung einer ununterbrochenen Kühlkette und den heimischen Handel mit Geflügel zerstörend...
Letztendlich wurde es nix mit meinem Wunschstudium und die Idee,ein Vegetarier zu werden, wurde in eine Ecke des Gehirns verfrachtet, in der sie ungestört,aber lautlos reifen konnte.