Der Forststeig - Fakten und Wissenswertes
Der Forststeig ist eine brandneue Trekkingroute, die Im April 2018 vom Sachsenforst und Lesy České republiky eröffnet wurde.
Die Route ist von April bis Oktober begehbar. Sie ist 100 Kilometer lang und führt auf sieben Etappen grenzüberschreitend und siedlungsfern durch deutsche und tschechische Wälder. Die Übernachtung erfolgt in Trekkinghütten und/oder auf Biwakplätzen des Sachsenforst oder deren touristischen Partnern.
Im Gegensatz zum , ist der Forststeig Elbsandstein eine anspruchsvollere Trekkingroute für gut ausgerüstete Wanderer. Er führt meist linkselbisch auf einfachen Waldpfaden sowie auf forstwirtschaftlichen Arbeitsgassen durch die sächsisch-böhmischen Schweiz, die für ihre weiträumigen zusammenhängenden Wälder, bizarren Felsformationen und mächtigen Tafelberge bekannt ist.
Mit einer geeigneten Karte lässt sich die Wanderung beliebig verkürzen oder verlängern.
Auf der offiziellen Webseite forststeig-sachsen.de findet man (fast) alle notwendigen Informationen.
Übernachtung
Die Übernachtung erfolgt in Trekkinghütten oder auf Biwakplätzen des Sachsenforst. Die Hütten sind nicht bewirtschaftet und verfügen nicht über fließendes Wasser. Sie sind lediglich mit Trockenklo, Ofen, Stockbetten (ohne Matratzen), Feuerholz und Kerzen ausgestattet.
Hütten: 10 Euro / Nacht
Biwak-Plätze: 5 Euro/ Nacht
Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre zahlen 1 Euro / Nacht.
Die Bezahlung erfolgt mit sogenannten Trekking-Tickets, die im Vorfeld erworben werden müssen und an den Übernachtungsstätten in Briefkästen eingeworfen werden. Sollte man mal kein Ticket mehr haben, kann man seinen Namen und Anschrift einwerfen und bekommt eine Rechnung zugesandt.
Die zweite Etappe endet in Ostrov in Tschechien. Dort gibt es keine Trekkinghütte aber einen Zeltplatz mit Bungalows, warmen Duschen und Bewirtschaftung. Für ein Vierer-Bungalow, haben wir 12 Euro pro Nase gezahlt.
Wer es luxuriöser mag, kann im anliegenden Vier-Sterne-Hotel übernachten.
Bis zur fünften Etappe kommt man also komplett ohne Zelt aus. In Nikolsdorf habe ich erstmalig mein Zelt auf einem Biwakplatz des Forststeiges aufgestellt , der eine Woche zuvor auf dem sympathischen Gelände des Walderlebniszentrums Leupoldishain eröffnet wurde.
Direkt nebenan befindet sich aber auch der Campingplatz Nikolsdorfer Berg.
Wer also kein Zelt mitschleppen möchte, kann die Tour abkürzen und von der Rotsteinhütte wieder nach Schöna gehen (4 Nächte / 5 Tage).
Oder man wandelt die Tour ab und übernachtet am fünften Tag in Bieletal und stößt dann anschließend wieder nördlich des Ortes auf den Forststeig.
Der Begriff „boofen" wurde im Laufe der Jahre umgangssprachlich von „pofen" (schlafen) abgeleitet. Bei einer „Boofe" handelt es sich um eine Freiübernachtungsstelle für Bergsteiger und Kletterer. Wer durch die sächsische Schweiz wandert wird schnell auf Höhlen und Felsformationen stoßen, die für Übernachtungen im Freien bestens geeignet sind.
Bis vor wenigen Jahren waren viele Boofen noch ausgebaut und mit einer Feuerstelle versehen. Aufgrund des Nationalparkstatus ist es inzwischen grundsätzlich verboten, Feuer zu entzünden.
Im Jahr 2018 wurde im Nationalpark ein weiterer Rückgang bei den drei wichtigsten Vogelarten Wanderfalke, Uhu und Schwarzstorch verzeichnet. Viele Indizien sprechen dafür, dass diese Entwicklung in erheblichem Maße mit der nächtlichen Anwesenheit von Menschen im Nationalpark verbunden ist.
17 Waldbrände wurden durch illegale Lagerfeuer verursacht, Müll im Nationalpark hinterlassen.
Um die Tradition des sächsischen Klettersports zu wahren, ist es jedoch weiterhin möglich an 58 gekennzeichneten Boofen zu übernachten.
Weitere Infos hierzu auf:
nationalpark-sächsische-schweiz.de und sächsische-Schweiz.info
Als ich den Forststeig gewandert bin, war der Wald nachts allerdings aufgrund von erhöhter Waldbrand-Gefahr offiziell komplett gesperrt .
Ich fand es schwer im Vorfeld etwas über die Wasserversorgung zu erfahren und habe deswegen auch beim Sachsenforst angerufen.
Mir wurde empfohlen einen Wasserfilter* mitzunehmen. Dieser kann einfach auf handelsübliche Trinkflaschen aufgeschraubt werden und filtert 99,9 % der Schadstoffe heraus (siehe Foto).
Aber dazu benötigt man natürlich erstmal Wasser. Die versprochenen Regenwasser-Tanks an den Hütten waren jedenfalls alle leer.
Meistens sind unterwegs genug Bäche und Ströme vorhanden, um Wasservorräte aufzufüllen. Von einer Mitarbeiterin des Sachsenforsts wurde mir bestätigt, dass man das Wasser aus den Bächen im Wald in der Regel bedenkenlos trinken kann, was wir auch (meist ohne Filter) getan haben.
Nur an der Rotsteinhütte ist uns tatsächlich mal das Wasser ausgegangen und wir mussten in der Abenddämmerung im Wald nach einer Quelle suchen, was aufgrund der Trockenheit gar nicht so leicht war. Zudem sind die in der Karte eingezeichneten Quellen nicht sehr genau. Das war aber wirklich das einzige Mal.
Verdursten wird man nicht. Die Zivilisation ist meist in Reichweite.
Lebensmittel
An zwei oder drei Orten gibt es die Möglichkeit einzukehren aber grundsätzlich sollte man die Nahrung sowie Kochutensilien für die Tour selbst mitschleppen.
Ich hatte Trekking-Nahrung und Snacks für sieben Tage dabei. Da ich die Tour in sechs Tagen gelaufen bin, hatte ich am Ende noch etwas übrig.
Ausrüstung
Der eine mag es ultraleicht, der andere komfortabler. Schlafsack, Isomatte, Kocher und Bekleidung für jedes Wetter, sollte man dabei haben. Ich bin kein Fan von Wanderstiefeln und bin deshalb die gesamte Strecke in Trailrunning-Schuhen gelaufen, was kein Problem war.
Orientierung
Der Weg ist fast durchgehend mit einem vertikalen gelben Strich markiert. Ein paar Mal haben wir uns trotzdem etwas verlaufen.
Mit Hilfe der folgenden Karte* sind wir aber schnell wieder auf Kurs gekommen:
Ich bin ein großer Fan dieser Karte, weil darin nicht nur der Forststeig eingezeichnet ist, sondern auch der Malerweg und sämtliche andere Wanderwege der Region.
Schöna, der Start des Forststeiges ist bequem per Bahn oder Auto zu erreichen. Das Auto kann man auf einem Parkplatz in Schöna kostenfrei stehen lassen.
Meine allererste mehrtägige Wanderung war der wunderschöne durch die sächsische Schweiz. Dort wurde ich mit dem Wandervirus infiziert und bin seitdem hunderte Kilometer auf diversen Traumpfaden gelaufen.
Als ich gelesen habe, dass im letzten Jahr ein neuer Trail in der Region eröffnet wurde, wusste ich dass ich zur Quelle meines Wanderglücks zurückkehren musste. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Ein grenzüberschreitender Wanderspaß mit beeindruckenden Aussichtspunkten, der durch satte Wälder und interessante Felsformationen führt. Auch für Trekking-Neulinge geeignet, da man nicht ganz fernab von Zivilisation wandert.
Der Weg ist in sieben Etappen unterteilt. Man kann ihn aber bequem in sechs Tagen gehen. Mit einer geeigneten Karte, kann man die Tour beliebig abkürzen oder verlängern oder die Strecke so variieren, dass man auf ein Zelt komplett verzichten kann. Also Rucksack schultern, Wanderschuhe schnüren und los geht's!
Ein Erfahrungsbericht folgt in Kürze.
Wer noch Fragen hat, kann mir gerne eine Mail schreiben.
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