Außerordentlicher Ritus: Saugt euch satt an ihrer tröstenden Brust!

Außerordentlicher Ritus: Saugt euch satt an ihrer tröstenden Brust!"Saugt euch satt an ihrer tröstenden Brust, trinkt und labt euch an ihrem mütterlichen Reichtum!" (Jes 66, 11) Dieser Vers aus Jesaja aus der 1. Lesung der neuen Lesungordnung des 14. Sonntags im Jahreskreis C paßt gut zum heutigen Geburtstag von "summorum pontificum". Am 07.07.2007 wurde sie von Papst Benedikt XVI veröffentlicht.  Wer einmal die hl. Messe im überlieferten Ritus gefeiert hat und somit die andere Seite desselben Ritus wie der novus Ordo kennengelernt hat, der wird den Vers aus Jesaja nachvollziehen können.  Freilich bedarf es etwas der Übung, um in den überlieferten Ritus hineinzuwachsen. Aber wer die Mühen nicht scheut, wird etwas von der mystischen Gegenwart Gottes erfahren. Als ich vor kurzen einen Confrater besuchte, ging ich zuvor in die Kirche, wo er die hl. Messe las. Schon beim hineingehen spürte ich die geheimnisvolle Gegenwart Gottes. Es war, als hätte sich der Himmel geöffnet.  Durch das Erlernen der Zelebration des überlieferten Ritus habe ich den novus Ordo neu kennengelernt. Die Zugewandtheit zu den Gläubigen läßt in mir immer dieser faden Beigeschmack, ich müßte die Gläubigen besonders animieren. Es wird ja auch zurückgemeldet. Z.B.: "Als Pfarrer XY uns zu Beginn der Messe auf der Wiese vorm Pfarrheim begrüßte, da sah man richtig seine Freude aus den Augen sprühen und dieser Funke sprang auf alle Anwesenden über!" Klerikalismus fällt mir da ein. Der Priester wird in die Rolle des Machers gedrängt, er müsse die Messe jetzt machen. Wo bleibt da das Wirken Gottes? Die vertikale Ebene wird nicht mehr wahrgenommen. Hl. Messe = Happening.  Im überlieferten Ritus ist alles auf Gott hin ausgerichtet, der sich zu uns hinabbeugt und unseren Hunger stillt. (Vgl. Jes 66, 11) Der Priester kann viel entspannter die hl. Messe feiern. Im neuen Ritus ist der Priester herausgefordert, die Gläubigen auf Gott hinzulenken. Das kostet Kraft. Denn die Versuchung ist groß, sich zwischen Gott und Mensch zu stellen. Die Versuchung: ich bin der Macher.  Wie sich das Kind beim Stillen von der Mutter "beschenken" läßt, so sind wir eingeladen, die hl. Messe mitzufeiern. Als beschenkt werdende. Nicht als Machende.

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