Auch zu Ostern: Algarve bei Feriendomizil-Suche hoch im Kurs

Welche Urlaubsregionen interessieren die Nutzer von Internetportalen für Feriendomizile am meisten? Was Portugal anbetrifft, überraschen die auf der Plattform Homeaway ausgewerteten Daten des Jahres 2016 nicht: Unter den fünf am häufigsten ausgewählten Städten sind allein drei Algarve-Küstenorte. Auf der Top 20-Liste haben Algarve-Ziele einen Anteil von 50 Prozent. Das Portal OLX meldet unterdessen für die bevorstehenden Osterfeiertage um 20 Prozent höhere Angebote und Nachfragen nach Feriendomizilen in Portugal. Vor allem Ferienhäuser an der Südküste des Landes lägen im Interesse vorn.

Auch zu Ostern: Algarve bei Feriendomizil-Suche hoch im Kurs

Algarve vorn – bei Kleinanzeigen, die Feriendomizile auf dem Portal OLX.pt suchen („Procura“) oder anbieten („Ofertas“). Grafik: OLX

Spitzenreiter in der portugiesischen Publikumsgunst ist laut der Datenanalyse des sich selbst als Marktführer bezeichnenden Portals Homeaway die Hauptstadt Lissabon. Das nordportugiesische Porto kam auf Platz 3. Der bekannte Algarve-Badeort Albufeira landete auf dem zweiten, Portimão auf dem vierten und Loulé (unser Beitragsbild zeigt Quinta do Lago) auf dem fünften Platz der Trefferliste bei der Onlinesuche nach privaten Feriendomizilen.

Auch zu Ostern: Algarve bei Feriendomizil-Suche hoch im Kurs

Homepage von Homeaway.pt

Hier der Komplettüberblick über die Platzierung aller Algarve-Orte. Aus der Liste von Homeaway ist leider nicht zu schließen, wie häufig jeweils ein einzelner Ort durch die portugiesischen Nutzer ausgewählt worden ist.

  • Platz 02: Albufeira
  • Platz 04: Portimão
  • Platz 05: Loulé
  • Platz 09: Tavira
  • Platz 12: Vila Real de Santo António
  • Platz 13: Aljezur
  • Platz 14: Carvoeiro/Lagoa
  • Platz 15: Silves
  • Platz 17: Castro Marim
  • Platz 18: Lagos
Auch zu Ostern: Algarve bei Feriendomizil-Suche hoch im Kurs

Homepage von OLX.pt

Unterdessen meldet das portugiesische Portal OLX, dass die Zahl von Urlaubsdomizil-Kleinanzeigen vor Ostern um ein Fünftel höher liege als im Vorjahr. Vor allem das Angebot von und die Nachfrage nach Ferienhäusern sei stark angestiegen: Auf OLX gebe es in dieser Kategorie rund 50 Kleinanzeigen pro Tag und insgesamt rund 3.000 Urlaubsmöglichkeiten. Die Algarve stehe bei Angebot und Nachfrage in Portugal an erster Stelle. Das Portal hat nach eigenen Angaben fast 28 Millionen Besucher im Jahr.

Bei Auslands-Feriendomizilen bevorzugen Portugiesen Spanien

Bei der Suche nach privaten Feriendomizilen im Ausland entschieden sich die meisten Nutzer von Homaway.pt für das Nachbarland Spanien und hier für die Städte Huelva und Pontevedra (Plätze 1 und 2). Brasilien, das mit Rio de Janeiro auf Rang 3 liegt, taucht insgesamt neunmal in der Liste der Top 20-Ferienwohnungsdestinationen auf, Spanien achtmal.

Ohne dass Homaway dazu konkrete Tabellen veröffentlicht, heißt es zur Auswertung der am meisten vom Ausland aus in Portugal gesuchten Standorte für Feriendomizile, auch hier liege Lissabon mit seinem nahen Küstengebiet vorn, gefolgt von der Algarve (Loulé, Lagos, Carvoeiro, Tavira, Vila do Bispo und Olhão), der Silberküste (Costa de Prata) und dem Norden Portugals.

Konkurrenten: Homeaway und Airbnb

Nach eigenen Angaben vermittelt Homeaway online die Vermietung von mehr als 1,3 Millionen Ferienwohnungen und -häusern jährlich in fast 190 Ländern der Erde. Das Portal gibt es seit neun Jahren. Seinen Sitz hat das Unternehmen in Austin, Texas (USA). Es ist derzeit in 17 Ländern Europas, Südamerikas und in den Vereinigten Staaten mit eigenen Markenauftritten präsent. Zu den größten Mitbewerbern dürfte Airbnb gehören.

Laut Nachrichtenagentur-Berichten aus dem November sollen Airbnb und Homeaway von der spanischen Stadt Barcelona mit Geldstrafen in Höhe von jeweils 600.000 Euro belegt werden, weil die Portale trotz früher schon verhängter Bußgelder weiterhin illegal private Wohnungen vermittelten. Es liege in den entsprechenden Fällen nicht die notwendige Touristenlizenz vor. Seit 2015 stellen die Behörden aber keine dieser Berechtigungen mehr aus. Die Stadtverwaltung will nicht noch mehr Touristen in der Stadt haben. Offenbar ignorieren aber zahlreiche Vermieter die Vorschriften und vermieten weiter ihre Gästezimmer. Bürgermeisterin Ada Colau wird mit der Aussage zitiert, es würden für die Nutzung solcher Domizile überhaupt keine Steuern entrichtet. Airbnb hat den Berichten zufolge angekündigt, Rechtsmittel einzulegen.

Touristenstädte kritisieren Steuerausfall

Ähnliche Kritik gibt es zum Beispiel in vielen weiteren Metropolen der Welt, so auch in der deutschen Hauptstadt Berlin, einem der größten deutschen Touristen-Magnete. Dort wird seit dem Frühjahr 2016 die Genehmigung bzw. Ausweisung von Wohnungen zur Nutzung für Ferienzwecke sehr restriktiv gehandhabt. Städte wie New York versuchen gegen den Widerstand der Vermietungsplattformen sogar, bereits das Inserieren von nicht genehmigten Ferienwohnungen zu untersagen.

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Ferienwohnungs-Verbote sind auch ein Thema bei Google News, wie dieser Screenshot zeigt

In mehreren stark besuchten Städten der Welt, darunter zum Beispiel London und Amsterdam, hat Airbnb laut Medienberichten bereits einer Begrenzung der jeweiligen Vermietungszeit auf 90 bzw. 60 Tage im Jahr zugestimmt. Angebote von Vermietern, die ohne Gewerbeanmeldung arbeiten, sollen ausgefiltert werden.

Das Geschäft der Internet-Plattformen

Plattformen wie Homeaway, Airbnb, Amazon, Ebay, Uber, die App-Stores von Apple und Google sowie andere sind eine Folge der Digitalisierung von Handels- und Dienstleistungsprozessen. Sie haben das Potenzial, bestehende Märkte grundlegend zu verändern. Neue Unternehmen aus fremden Branchen sind in der Lage, etablierte Firmen in deren Markt zu verdrängen, falls diese die Möglichkeiten nicht erkennen, die in der Digitalisierung stecken.

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Logo der Plattform Airbnb

Digitale Plattformen bringen die Anbieter von Produkten oder Dienstleistungen mit möglichen Kunden zusammen. Der Betreiber verlangt von Anbietern, Kunden oder beiden eine Gebühr für jede Transaktion oder ein Entgelt für den Zugang. Er muss Waren oder Dienste nicht selbst herstellen oder anbieten, sondern betreibt lediglich einen digitalen Marktplatz. Wer Waren oder Dienstleistungen anbietet, erhält durch die Plattform Zugang zu vielen Kunden. Diese können an einer Stelle verschiedene Anbieter komfortabel vergleichen und deren Angebote auswählen.

Gleichzeitig gewährt der Betreiber einer Plattform meistens die Sicherheit, dass der Kunde es mit vertrauenswürdigen Verkäufern zu tun hat. Neben Plattformen für Privatkunden gibt es auch zahlreiche, die Geschäftskunden zusammenbringen. Eine Herausforderung für Anbieter, zum Beispiel von Ferienunterkünften, ist die Gestaltung des direkten Kundenkontakts, weil die Plattform dazwischen geschaltet ist.


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