Elektromobilität: Alle reden darüber – wir haben den BMW i3 getestet!
Sie sind derzeit in aller Munde: Elektroautos. Der Trend geht weg von Benzin- und Dieselautos, hin zu Hybriden und Elektrofahrzeugen. Erst grad warf 20 Minuten die Frage auf: Schlägt der Microlino den Tesla? Doch im Vergleich zwischen diesen zwei Extrembeispielen von Elektroautos, die unterschiedlicher nicht sein könnten und beide auf ihre Weise polarisieren, darf nicht vergessen gehen: Es gibt – wie so oft im Leben – auch etwas dazwischen. Der BMW i3 stellt in Sachen Elektromobilität einen vernünftigen Mittelweg dar. Wir haben ihn eine Woche lang getestet.
Die BMW i3-Testcrew: VertreterInnen aus den Bereichen Technik, Nachhaltigkeit, Lifestyle und Familie
Habt ihr auch schon darüber nachgedacht, auf ein Elektrofahrzeug zu wechseln? Wir schon. Unsere Familienkarosse ist nun bald 10 Jahre alt und wir diskutieren immer wieder, welche Art von Fahrzeug irgendwann die Nachfolge übernehmen könnte: Wieder ein normaler Benziner? Oder wenigstens ein Hybrid? Oder gleich aufs Ganze gehen und auf ein E-Mobil umsteigen?
Wie ihr wisst, sind wir sehr neugierig, stets offen für Neues und probieren immer wieder gerne Dinge aus, die für Familien relevant sind. Wie sich die Mobilität künftig entwickeln wird, ist aus unserer Sicht eine zentrale Frage, die uns alle betrifft. Deshalb sind wir sehr gerne auf das Angebot eingegangen, zusammen mit vier weiteren TesterInnen* aus den Bereichen Technik, Nachhaltigkeit und Lifestyle den Wechsel zur Elektromobilität eins zu eins in unserem Familienalltag ausprobieren zu können.
Eine Woche lang haben wir dafür den BMW i3 testen dürfen – insbesondere auf Familientauglichkeit. Wir wollten offene Fragen klären, aber vor allem auch herausfinden, ob unsere (und auch eure) Bedenken und Hemmschwellen gerechtfertigt sind.
Neues ausprobieren: Einsteigen und die Zukunft der Mobilität grad selber hautnah erleben!
Wie nachhaltig ist der BMW i3? Was heisst #bornelectric?
Nachhaltigkeit ist für BMW nicht nur ein Wort, sondern oberstes Leitprinzip. Der Automobilhersteller zählt zu den Pionieren in Sachen Elektromobilität und arbeitet seit 2004 am BMW i3. Anders als bei anderen E-Autos wurde beim BMW i3 das gesamte Fahrzeugkonzept von Grund auf für die Elektromobilität entwickelt, was dem Auto die Bezeichnung #bornelectric eingebracht hat. Der gesamte Lebenszyklus des BMW i3 wurde nach dem Prinzip maximaler Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit gestaltet.
Als besonders nachhaltig sind folgende Aspekte zu erwähnen: Die für den BMW i3 verwendeten Carbonfasern für das Fahrzeuggestell werden zu 100% mit Wasserkraft hergestellt und im BMW Werk Leipzig wird der Wagen zu 100% mit Windenergie gefertigt. Im Vergleich zu anderen BMW Modellen benötigt er nur 50% des Energiebedarfs für die Produktion. Mit dem BMW i3 fährt man emissionsfrei, geräusch- und geruchlos. Der Wagen ist zu 95% recyclebar. Die Batteriemodule lassen sich als Solarenergiespeicher wiederverwenden. Und die überschüssigen Carbonfasern können wieder in den Produktionsprozess zurückgeführt werden. Weitere Informationen und Details zu dieser Frage findet ihr hier.
Ist der Preis gerechtfertigt?
Wie viel man bereit ist für ein Produkt oder eine Dienstleistung zu zahlen, hängt von vielen objektiven wie subjektiven Faktoren ab. Was ist mir etwas wert? So lautet die Frage immer, nicht nur beim Autokauf. Nicht nur, aber gerade in Fragen der Nachhaltigkeit stellt der Preis oft auch eine Investition in eine neue, zukunftsweisende Technologie dar oder verkörpert auch eine Haltung, ein Committment gegenüber einem Wert, der einem besonders wichtig ist. Biologische und regionale Lebensmittel oder nachhaltig produzierte Kleidung sind i.d.R. teurer als ähnliche Massenprodukte aus dem Ausland. Der bewusste Entscheid, trotz höherem Preis auf solche Produkte zu setzen, wird aufgrund bestimmter, zum Teil sehr persönlicher Kriterien gefällt und ja, stellt ein Stück weit Luxus dar. Allerdings wird die Weiterentwicklung der Technologie – wie wir das auch aus vielen anderen Bereiche her kennen – längerfristig zu tieferen Preisen führen. Kurzfristig dürfen wir uns bereits über erste gute Occasionsfahrzeuge freuen, die auf den Markt kommen und auch für Familien erschwinglich sind. Der höhere Anschaffungspreis relativiert sich zudem, wen man ihn in Bezug auf die geringeren Nutzungs- und Wartungskosten im Vergleich zu einem herkömmlichen Auto setzt.
Kompakter Stadtwagen: So viel Parkplatz bleibt noch übrig!
Wie fährt es sich mit einem Elektroauto?
Das Fahrgefühl ist einfach fantastisch! Beim Anfahren und Beschleunigen spürt man regelrecht, dass bei der Kraftübertragung nichts verloren geht. Man wähnt sich im Tram oder im Zug oder in der Metro, wo es beim Anfahren so richtig schön und konstant immer stärker “zieht”. Das Fahrgefühl ist nicht nur einzigartig, sondern es macht auch etwas mit einem: Dieses geräuschlose Gleiten bereitet einfach Freude und wirkt sich auf die eigene Fahrhaltung aus – sowohl das Familienoberhaupt als auch ich sind bewusster, ruhiger, ja, entschleunigter gefahren!
Vergangenheit und Zukunft: Man muss den Mut haben, neue Wege zu gehen!
Cooler Begleiter in der Stadt!
Wie funktioniert das Aufladen?
Zugegeben: Vor dem Aufladen hatte ich persönlich Respekt. Weshalb? Keine Ahnung. Das ist wohl eine dieser typischen Hemmschwellen, die man hat, wenn man die Technologie noch nicht kennt. Jedenfalls gestaltete sich das Aufladen genau so einfach und “logisch”, wie wenn ich mein iPhone lade: Das Ladekabel wird am einen Ende in die Ladestation und am anderen ins Auto gesteckt. Wo genau sah ich denn eine Hürde?
Das Aufladen: Genau so simpel wie zu Hause beim Handy!
Wie weit kommen wir mit dem Auto?
Das Auto weist in der Praxis eine Reichweite von 200 km auf. Wie bei allen Verbrauchsfragen kommt es natürlich auch bei einem Elektroauto drauf an, wie sparsam man damit fährt, wie das Wetter ist oder was man im Auto – von Temperatur bis Klima – alles einstellt. Was wir ganz toll fanden: Das Auto funktioniert total transparent und man sieht, wie sich beispielsweise eine Anpassung der Innenraumtemperatur oder das Einschalten der Klimaanlage direkt auf den Stromverbrauch bzw. auf die Reichweite auswirkt. Als Neuling in Sachen Elektroauto braucht es etwas Übung und “Einfühlungsvermögen”, um das Zusammenspiel von Stromverbrauch und Reichweite zu verstehen. Mit der Zeit wächst dann auch das Vertrauen, dass man ruhig auch Radio hören oder die Temperatur etwas höher stellen kann, ohne dass man deswegen gleich zu Fuss bleibt!
Das Familienoberhaupt und ich sind mit dem BMW i3 jedenfalls problemlos übers Wochenende von Zürich nach Einsiedeln gefahren. Allerdings hatten wir ein Ass im Ärmel: Unser Modell war nämlich mit einem “Range Extender” ausgestattet. Ein kleiner Zweizylinder-Benzinmotor sorgt für die Stromproduktion per Generator, wenn der Akku leer ist. Mit dem “REX” kann die Reichweite um rund 100 km erweitert werden.
Die Reichweite ist auch eine Frage der Planung!
Keine Angst vor etwas Schnee!
Platz genug für ein Sport-Weekend zu zweit!
Wie sieht es mit der Ladenetz-Abdeckung aus?
Nebst dem Respekt vor dem Aufladen war die Ladenetz-Abdeckung meine zweite “grosse” Sorge. Ich hatte doch nie wirklich darauf geachtet, wo man ein Elektroauto aufladen kann. Etwas wusste ich aber, und zwar dass es ausgerechnet in der Parkgarage unseres Coops im Quartier eine Ladestation hat, und dazu eine, an welcher man den Strom kostenlos beziehen kann! Was unglaublich und eher nach einer Ausnahme tönt, hat sich als eigentlicher “Normalfall” herausgestellt. Nicht nur in Einsiedeln, sondern an zahlreichen weiteren Standorten gibt es zur Zeit Ladestationen, an denen der Strom kostenlos zur Verfügung gestellt wird! Einziger Wermutstropfen: Eine Vollladung kann an den öffentlichen E-Tankstellen schon ein paar Stunden dauern… Das muss man wissen und damit muss man sich auf eine clevere Art und Weise arrangieren können. Aber gerade in Verbindung mit einem Einkauf, einem Mittagessen oder der Verrichtung von sonstigen Kommissionen kann man auch das Aufladen gut in den Tagesablauf integrieren. Selbstverständlich gibt es aber auch kostenpflichtige Schnellladestation, wo die Batterie in weniger als 30 Minuten aufgeladen werden kann. Auf dem Navigationssystem des Autos sieht man, wo man überall in der Nähe eine Ladestation findet und auch die Chargemap hilft weiter. Die bequemste Lösung wäre natürlich, die Batterie über Nacht im Niedertarif zu Hause in der eigenen Garage aufzuladen.
Kostenlos Aufladen und in der Zwischenzeit Mittagessen gehen!
Gefährde ich mit einem Elektroauto Velofahrer und Fussgänger?
Persönlich hätten wir uns diese Frage nie gestellt, aber wir wurden mit Bedenken konfrontiert, dass Elektroautos Velofahrer und Fussgänger gefährden, weil sie geräuschlos daher gefahren kommen und nicht früh genug erkannt werden können. Diese Bedenken sind ein Stück weit nachvollziehbar, sind aber kein ausschliessliches Problem der Elektroautos, sondern auch von E-Bikes.
Der BMW i3 ist nicht komplett geräuschlos, da der Rollwiederstand der Reifen und der Luftwiederstand ebenfalls zu einem für Passanten hörbaren Ton werden. Nach wie vor basiert die Verkehrssicherheit zum grössten Teil auf Eigenverantwortung – natürlich in erster Linie auf Seite der E-Bike- oder E-Autofahrer, aber auch auf Seite der Fussgänger, die nebst den Augen auch die Ohren offen halten müssen, was schon Kinder seit jeher am Fussgängerstreifen lernen: “Warte, luege, LOSE, laufe.” Als Fussgänger oder Velofahrer ist die Elektromobilität für uns alle etwas Neues, auf das wir uns in unserem Verhalten im Strassenverkehr einstellen müssen.
Wendig und klein: So fährt es sich sehr angenehm in der City!
Bietet er genügend Platz für die ganze Familie?
Der BMW i3 bietet in 80-90% unserer “Praxisfälle” genügend Platz für unsere Familie. Der Innenraum des Autos ist grosszügig, weil einerseits die Mittelkonsole nicht durchgezogen ist und andererseits die B-Säule fehlt. Die hinteren Türen gehen nach hinten auf, so dass die Kinder einen grossen und breiten Einstieg auf die Rücksitze haben wo sie zu zweit gut sitzen können. Der Kofferraum bietet Platz für normale “Warentransporte” wie Einkaufs- oder Turntaschen. Ist man alleine oder zu zweit unterwegs, kann man die Rücksitze herunterklappen und etwas mehr oder etwas Grösseres transportieren. Aber: Für die paar Mal im Jahr, wo wir als Familie mit Sack und Pack in die Sommer- oder Skiferien fahren oder zum Zelten aufbrechen wollen, würde dieses Elektroauto-Modell unsere Bedürfnisse leider nicht erfüllen. Es wäre toll, wenn Autohersteller in diese Richtung neue Kauf- und Mietmodelle andenken könnten: Ein kleineres Auto für den Alltag mit Miet-Option auf passende geräumigere Modelle mit grösserer Reichweite für spezifische Situationen – eine solche Lösung wäre in unserem Fall geradezu perfekt!
Cool wäre er schon – das ist unbestritten!
Die Stadt: Der perfekte “Lebensraum” für den BMW i3
Unser Fazit
Die Testfahrt über eine Woche hinweg war in vielerlei Hinsicht eine ganz tolle Erfahrung! Wir haben nicht nur viele Fragen zur Elektromobilität klären und einige Bedenken aus dem Weg räumen können, sondern wir haben auch vorurteilsbehaftete Hemmschwellen überwunden. Aber vor allem haben wir eins: Wir haben uns mit der Mobilität der Zukunft und – was fast noch wichtiger ist – mit unserem eigenen Verhalten auseinander gesetzt: Welche Kriterien sind uns bei einen nächsten Autokauf wirklich wichtig? Was sind die absoluten Musts, was wäre einfach Nice to have und worauf können und wollen wir in Zukunft gänzlich verzichten? Sind wir bereit, unser Verhalten zu ändern? Sind wir bereit, eine Investition in die Zukunft zu tätigen?
Wir sind bereit, einen Schritt in Richtung Elektromobilität zu tun, wenn die Zeit kommt, dass wir unser jetziges Auto ersetzen müssen. Wir hoffen, dass die Entwicklung möglichst rasch vorwärts geht und bald auch weitere, familientauglichere Modelle in Bezug auf Raum und Reichweite auf den Markt kommen.
Wir sind überzeugt, dass der Individualverkehr vor einem grossen Wandel steht – nicht nur in Sachen neue Technologien, sondern auch in Sachen Verhaltensänderung der Gesellschaft. Und deshalb finden wir, dass bei der Evaluation eines neuen Autos Elektrofahrzeuge ernsthaft in Betracht gezogen werden sollten. Ob Elektromobilität der absolut richtige Weg in die Zukunft ist, wissen wir alle noch nicht definitiv. Aber persönlich glauben wir, dass es immer noch besser ist, einen Schritt in eine mögliche bessere Richtung zu tätigen als gar nichts zu wagen und auf alten Gewohnheiten und Annehmlichkeiten sitzen zu bleiben.
Und was wir auch aus Überzeugung jedem empfehlen können, ist, eine Probefahrt zu machen. Nur dann kann man sich davon zu überzeugen, wie es ist, mit einem Elektroauto zu fahren und nur dann kann man wirklich mitreden. BMW bietet diesbezüglich ein ganz tolles Angebot an: Mit No Risk. Just Fun kann man einen BMW i3 für 6 Monate mit garantiertem Rückgaberecht leasen – die perfekte Zeitspanne, um das Auto wirklich kennen zu lernen und einen definitiven Kaufentscheid fällen zu können. Kostenlose Probefahrten und Leasing Sonderangebote mit Ausstiegsmöglichkeit sind aktuell verfügbar – mehr dazu erfahrt ihr hier!
* In den Erfahrungsberichten meiner Test-KollegInnen findet ihr weitere interessante Informationen, vor allem aus ganz verschiedenen Blickwinkeln:
- Anina Mutter, blossik, befasst sich mit nachhaltigem Lifestyle
- Hans Fischer, Technikblog, bloggt über technische Themen, die ihn faszinieren
- Steven Epprecht, sesignaturestyle, berichtet über Bussinnes und Lifestyle
- Simon und Nora, athleticflow, vereinen Sport, Gesundheit und Nachhaltigkeit
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit BMW Schweiz, der BMW i3 wurde uns leihweise zur Verfügung gestellt.