Auch Irland erhält zweifelhaftes Geld von der FIFA

Von Irlandwoche

Es fühlt sich etwas eigenartig an, vor allem der Zeitpunkt. Just Tage nach der Verhaftung zahlreicher hochrangiger FIFA-Funktionäre und dem Rücktritt des frisch wiedergewählten Josef Blatter an der Spitze des Weltfußballbundes fühlt sich John Delaney, der Präsident des irischen Fußballverbandes, bemüht, ein oft verneintes Gerücht zu bestätigen.

Es war 2009, das letzte Qualifikationsspiel für die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Und Irland hatte es fast geschafft. Da machten uns der französische Starstürmer Thierry Henry und der Schiedsrichter einen Strich durch die Rechnung. Henry erzielte nach klarem Handspiel ein Tor, Irland war ausgeschieden, trotz teilweise sehr guter Leistungen.

Eine Zeit lang wurde auf der Insel ernsthaft erwogen, gegen diese Entscheidung gerichtlich vorzugehen. Kurzfristig wurde - wohl eher scherzhaft - angedacht, Eire als 33. Nation zum Turnier zu senden.

Dies alles verlief relativ rasch im Sande. Schon damals machten Gerüchte über ein "Schweigegeld" von Seiten der FIFA die Runde, wurden aber von Seiten des irischen Fußballbundes FAI immer strikt verneint.

Heute nun, fünf Jahre später und zu einem mehr als fragwürdigen Zeitpunkt, bestätigte John Delaney nun auf einmal den Tatsachengehalt. Irland hatte im Januar 2010 einen Kredit über fünf Millionen USD von er FIFA bekommen. Zum Bau eines Stadions, wie es hieß, und unter sehr fragwürdigen Konditionen.

Irland sollte das Geld nur zurückzahlen müssen, wenn man sich erfolgreich für die nächste WM 2014 in Brasilien qualifiziert. Dies war nicht der Fall. Deshalb wurde der Kredit von Seiten der FIFA 2014 aus den Büchern gestrichen.

Ab hier soll jeder vermuten, was er möchte. Seltsam mutet die Angelegenheit an, den Rest denke ich mir lieber ...

Titelbild: Jarrett Campbell, via Flickr.com

Verfasst in der wunderschönen Grafschaft Wicklow, von Irlandfreunden für Irlandfreunde. Irlandwoche.com ist ein Projekt, dass Informationen über die Insel und vieles mehr verbeiten will, und wir hoffen, dass uns das gelingt.