Auch in Italien: Schul-Schluss-Stress vor den Sommerferien

Schul-Schuss-Stress Der Schul-Schluss-Stress vor den SommerferienIn Italien haben die Kinder dreieinhalb Monate Schulferien!

Das Ende eines Schuljahres ist für mich immer stressig, egal wie zen-mässig und mental ich mich darauf vorbereitet habe: Der italienischen Schulschluss kommt – zumindest für mich – immer ein paar Wochen zu früh.

Typisch italienisch: Die Sommerferien beginnen mitten in der Woche

Plötzlich ist er da. Und zwar mitten in der Woche, heuer an einem Dienstag. Ab Mittwoch Sommerferien – eigenartig! Gerade noch haben die Kids Schulreisen und Lager unternommen , für die letzten Prüfungen gebüffelt, wie wenn sie das ganze Jahr über nie Klassenarbeiten schreiben mussten – alles im Mai. Man hat das Gefühl, nur im Mai laufe der Schulbetrieb auf Hochtouren, alles, was während des Jahres nicht erledigt wurde, muss noch in den letzten Monat gequetscht werden.

Der Schul-Schluss-Stress vor den SommerferienSchlussfeiern bis zum Gehtnichtmehr!

Nach dem Prüfungs- der Feierstress

Und dann, Schlag auf Schlag, folgen die Schlussfeiern: Die Instrumentalklasse musiziert, dann das ganze Orchester, es werden Spiele auf dem Spielplatz durchgeführt (natürlich mit Znüni, der von den Klassensprecherinnen, unter anderem von mir, organisiert wird) und das Schlussessen mit der ganzen Schule, sprich 81 Personen, festgelegt. Mit Schülern und Eltern unserer kleinen Quartierschule, die Jahr für Jahr ums Überleben kämpft und die mir im Laufe der letzten zehn Jahre, in denen sie alle drei meiner Sprösslinge besucht haben, sehr ans Herz gewachsen ist, setzen wir uns am letzten Schultag gemeinsam an den Tisch und essen Pizza.

Ganze dreieinhalb Monate Schulferien

Und dann, aber erst dann, ist für dreieinhalb Monate Schluss mit Schule. Doch das (Arbeits-)leben von uns Erwachsenen läuft weiter, es folgt einem anderen Rhythmus, der mit dem schulischen so kaum vereinbar ist. Aber davon haben wir ja schon mal gesprochen. Was mir derzeit so durch den Kopf geht ist, irgendwie nie richtig „bereit“ zu sein, wenn es „soweit“ ist. Da hechte ich am ersten heissen Sommertag in die Sekundarschule meiner Tochter, um ihre musikalischen Darbietungen ja nicht zu verpassen, treffe auf ein von – mehr oder weniger gelangweilten – Eltern übervolles Auditorium und auf aufgedrehte Schüler, denen alles irgendwie zuviel ist und die schon halb im Ferienmodus sind. Ich natürlich mit leerem Akku meines Smartphones, denn ich habe es wieder verpasst, dieses aufzuladen und für Video-Aufnahmen, die das Können meiner Tochter bezeugen und verewigen, bereit zu halten. Und schon folgt die nächste Veranstaltung – die Theateraufführung derselben Tochter findet am gleichen Tag statt. (Die Zusatzproben dafür erwähne ich jetzt nicht.) Zum Glück meistert man das mit 14 Jahren noch spielend, ich auf jeden Fall bin verblüfft, wie leichtfüssig sie das alles in Angriff nimmt.

Die ganze Familie muss sich neu finden

Die Tanzdarbietungen meiner Erstgeborenen finden glücklicherweise nach Schulende statt – doch auch dort gilt, anzutraben. Versteht mich bitte nicht falsch – ich finde es wirklich toll, die eigenen Kinder im Einsatz zu sehen und mit eigenen Augen festzustellen, was für Fortschritte sie während des Jahres gemacht haben. Doch dies alles kommt in einer geballten Ladung Terminen daher, dass der eigene Job zwangsläufig auf Sparflamme laufen muss. Wenigstens für ein paar Tage. Oh nein, Halt! Es gilt, einen für Homeworker neuen Arbeitsrhythmus zu finden – denn ab sofort belagern meine Sprösslinge mein Homeoffice. Aus mit der Ruhe! Nach zweiwöchiger Angewöhnung mit stürmischen Tagen aber finden wir uns – und den Sommer-Rhythmus – wieder. In ein paar Wochen ist es auch bei Euch soweit, und daher wünsche ich Euch schon jetzt – zwinker, zwinker – eine tolle Sommerpause.

Seid ihr auch im Schul-Schluss-Stress?

Und so sieht der Schul-Schluss-Stress hier in der Schweiz aus: Zuviel des Guten – Schule, Sommerferien, Stress


Auch in Italien: Schul-Schluss-Stress vor den Sommerferien

Sarah Coppola-Weber ist gebürtige Ostschweizerin mit italienischem Pass. Sie lebt mit einem neapolitanischen Ehemann, zwei Töchtern (17 und 14) und einem Sohn (10) seit 18 Jahren in der Nähe von La Spezia. Für “Die Angelones” schreibt die ausgebildete Doula über Familien -, Gesundheits- und Ernährungsthemen sowie Themen, die Eltern den Alltag mit ihren Sprösslingen erleichtern und lässt dabei die LeserInnen am facettenreichen italienischen Alltag teilhaben, wo der Ausnahmezustand oft an der Tagesordnung und von „dolce far niente“ keine Spur ist!

Mehr über Sarah und ihre Familie erfahrt ihr in im spannenden Interview, das wir mit ihr führen durften!

Sarahs bisher erschienenen Beiträge könnt ihr hier nachlesen:

Aus dem Leben einer Doula:
  • Holen wir uns das Wochenbett zurück
  • Doula und Hebamme: Zusammen sind sie ein Dream-Team
  • Lotusgeburt: Für einen sanften Übergang vom Bauch in die Welt
  • Mit Rosen gegen Geburtsgewalt
  • Eine Kaiserschnitt-Geburt ist KEINE Zweitklassen-Geburt!
  • Das Kind ist ein Tragling
  • Babyausstattung: Weniger ist mehr!
  • Sex gute Gründe für ein Schäferstündchen
  • Die Geburt: Ein maschineller Prozess oder ein magischer Vorgang
  • In Erwartung
  • 10 gute Gründe, um eine Doula zu engagieren
  • D wie Doula
Elterntipps:
  • Ein Lob auf die Zweisamkeit
  • Der Tastsinn – die erste Kommunikationsform beim Kind
  • Perfekte Familienferien: 6 Tipps für gelungene Skiferien
  • Kinderhotels: Ferien MIT oder VON den Kindern?
  • Elterntipps: Per Mausklick zum Hotelzimmer. Ganz easy?
  • Stadtbesichtigung zum Nulltarif
  • Erholsam Reisen mit Kind und Kegel
  • Pubertät ist, wenn die Welt Kopf steht
  • Geteiltes Leid…
  • Das Glück auf die Haut tätowiert
  • Ferien auf Balkonien: Von wegen Langeweile
Dolce Vita:
  • Zwei Herzen in einer Brust
  • Kultur-Spagat: Zwischen unmanierlich und zivilisiert
  • Italienisches Gesundheitssystem: Spiessrutenlauf und Papierkram
  • Bei Krankheit droht Kontrolle
  • Italiener und Sport: Geht das? Und wie das geht!
  • Denn es ist nicht egal, wo wir einkaufen!
  • Willkommen im wilden Süden Italiens
  • Aller Anfang ist schwer
  • Unser Familienshooting im Park
  • Schöne Familienbilder schaffen wertvolle Erinnerungen
  • Sommerlich-Sandige Strandgrüsse aus Südligurien
  • Colour Run: Auf zum bunten Plauschrennen
  • Die grüngrasige Gemeinde-Geschichte
  • Italienische Supermärkte: Fast wie im Schlaraffenland
  • Unschöne Überraschungen im Belpaese
  • Kleine Geschenke erhalten die Kundschaft
  • Kalter Kaffee und Schnee von gestern
  • Von elterlichen Hausaufgaben
  • Im Wunder – äh, Gardaland
  • Auf sonntäglicher Shoppingtour
  • Strandleben mit Kids im blauen Paradies
  • Familientrip nach Rom
  • Schule aus: Dolce Vita für Italiens Sprösslinge
  • Ob “Happy Hour” oder “Apericena” – Kinder unerwünscht!
  • Tanti auguri: Kindergeburtstag all’italiana
  • Besser als sein Ruf: Das italienische Gesundheitssystem
  • Vom Schlangenstehen in der Schneckenpost
  • Von wegen Januarloch – In Italien heisst es “Ausverkauf”!
  • Festtage all’ italiana: Es geht nichts über Gaumenfreuden
  • Alles eine Frage der Verantwortung
  • Italien: Sport und andere Aktivitäten im Leben der bambini
  • Nach drei Monaten Schulferien: Endlich heisst es Back to School in Italien

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