„In unserer kalten Welt ist die Versöhnung wie ein wärmender Pullover,
ist die Liebe wie eine bergende Daunendecke und ist die Freude wie ein wärmender Ofen.“
Alexander Rykow
Quelle: Astrid Müller
Ihr Lieben,heute möchte ich Euch eine Geschichte von Hans-Christoph Kalberlah nach einer mittelalterlichen Legende erzählen:
„Stück für Stück“
„Ein junger Mann verliebte sich in ein wunderschönes Mädchen und beide wollten heiraten. Zu der Hochzeit bekam der junge Mann von seinem Opa einen großen fruchtbaren Acker geschenkt.
www.photos.andreas-waechter.de
Aber da der Opa in den letzten Jahren sehr kränklich gewesen war, war der Acker über und über mit Disteln und Dornen bedeckt. Da wurde der junge Mann mutlos und sprach:„Das schaffe ich niemals, die Arbeit ist zu viel für mich. Wie soll ich diese riesige Menge an Unkraut ausrotten und fortschaffen können?“
Die Größe der Aufgabe drückte ihn nieder und machte ihn mutlos und so legte er sich auf die Erde und schlief ein.
Als nun sein Vater vorbeikam, um zu sehen, wie weit er mit der Arbeit bereits gekommen sei, fand er ihn schlafend vor und weckte ihn, dann fragte er ihn: „Warum hast Du bis jetzt nichts getan?“
Der Sohn antwortete und sprach: „Als ich kam, um den Acker zu bearbeiten, da sah ich die Unmengen an Disteln und Dornen, da wusste ich nicht, wo ich anfangen sollte und ich wurde so mutlos, dass ich mich auf die Erde legte und einschlief.“
Quelle: Raymonde Graber
Der Vater entgegnete ihm: „Mein Rat lautet: Arbeite täglich nur so lange auf dem Acker, bis Du eine Fläche von 5 x 5 Metern urbar gemacht hast. Dann schreitet Deine Arbeit allmählich voran, Du überanstrengst Dich nicht und Du wirst nicht verzagen!“Der junge Mann befolgte den Rat seines Vaters und nach etwas mehr als einem Vierteljahr war der große Acker komplett gereinigt und urbar gemacht.“
Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,
diese Geschichte ist ganz wichtig für uns.
Sie kann uns helfen, unsere Kräfte richtig einzuteilen.
Oft haben wir große Aufgaben vor uns oder wissen, dass eine große Anstrengung auf uns zukommt und dann sind wir schon vorher entmutigt, weil wir glauben:
„Das schaffe ich nie!“ Dazu reichen meine Kräfte nicht aus!“
Und dann fühlen wir uns schlecht und als Versager.
Dabei zeigt uns die heutige Geschichte meines Jugendfreundes, wie einfach es gehen kann.
Hans-Christoph Kalberlah
Wir dürfen nicht die ganze Aufgabe im Blick haben, sondern wir sollten mit innerlicher Ruhe und Gelassenheit an die vor uns liegenden Aufgaben herangehen und dann diese Aufgaben Schritt für Schritt erledigen. Der Zauber dabei ist, dass die Aufgabe dann gar nicht mehr so schwer ist.Auch wenn einige von Euch das Beispiel schon kennen, so möchte ich Euch gerne noch einmal das Beispiel erzählen, das mir mein Jugendfreund Hans-Christoph Kalberlah beigebracht hat:
An einem schönen Sommertag nahm er im Garten seines Elternhauses einen Zollstock und maß eine Strecke von genau 10 Metern ab. Dann bat er mich, 10 Meter weit zu springen, was mir natürlich nicht gelang, denn das wäre ja Weltrekord gewesen.
www.augsburger-allgemeine.de
Anschließend bat er mich, die 10 Meter zu gehen, was natürlich eine ganz leichte Übung war.Dann sagte er:
„Werner, die meisten Menschen schaffen ihre Aufgaben nicht, weil sie immer gleich alles auf einmal schaffen wollen, weil sie unbedingt 10 Meter weit springen wollen.
Würden die Menschen die 10 Meter gehen, also ihre Aufgaben Schritt für Schritt erledigen, dann wären die allermeisten Aufgaben ganz einfach.“ Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen.
Ich wünsche Euch ein erholsames Wochenende, viel Freude im Kreis Eurer Familien und ich grüße Euch ganz herzlich aus Bremen, wo die Sonne scheint und einen Hauch von Frühling verbreitet.
Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen