Aucan
„Stelle Fisse“
(Kowloon/Cargo)
Die Zeiten, in denen Technoplatten große Käuferschichten erreichten, liegen weit im vergangenen Jahrtausend, heutzutage haben sie sich zwar als Nischenprodukte etabliert, bleiben aber trotzdem etwas für Liebhaber. Selbst Martin Gore, charismatischer Chefideologe von Depeche Mode, ist wohl klug genug, für die Veröffentlichungen seiner Projekte VCMG und MG keine Verkaufszahlen zu erwarten, die an die Alben der englischen Synthpopper auch nur ansatzweise heranreichen könnten. Nun lassen sich – hier die Überleitung – Aucan, das italienische Trio, mittlerweile in Berlin wohnhaft, schwerlich auf reinen Techno reduzieren, ihre Tracks sind zwar minimal, aber doch mit vielen Komponenten aus RnB, Post-Rock, Grime und Dubstep verbaut. Nach der Zusammenarbeit mit dem Noisecore-Experten Otto von Schirach ist „Stelle Fisse“ ihr dritter Longplayer, einer, dem der Brückenschlag zu gefälligeren Popsounds (das Teufelswort Mainstream wollen wir jetzt mal bewusst vermeiden) gelingen könnte. Der Großteil des Albums kommt ohne Vocals aus und wenn doch, dann wird der Gesang in sehr verfremdeter Wiese wie eine instrumentale Klangspur eingespielt, die Beats sind größtenteils angenehm dunkel, abgesoftet und dominieren nicht das Gesamtgefüge. Flächige Synthesizer, mal klar, mal taumelnd, geloopte Geräuschsequenzen, gegen Ende („Cosmic Dub“) versuchsweise sogar ein paar Gitarrenklänge – Aucan bleiben bei allen Stücken überlegt, reduziert und gern bereit, Grenzbereiche auszutesten. Bei „Errors“ zum Beispiel gehen sie den wohl größten Schritt in Richtung Pop, „Light Sequence“ spart sich die Drums komplett, Tracks wie „Friends“ und „Above Your Head“ dürften die Essenz des Trios am deutlichsten wiedergeben. In jedem Falle ein guter Einstieg für Neulinge in Sachen Maschinenmusik, für Feinschmecker ohnehin ein Muss.
„Stelle Fisse“
(Kowloon/Cargo)
Die Zeiten, in denen Technoplatten große Käuferschichten erreichten, liegen weit im vergangenen Jahrtausend, heutzutage haben sie sich zwar als Nischenprodukte etabliert, bleiben aber trotzdem etwas für Liebhaber. Selbst Martin Gore, charismatischer Chefideologe von Depeche Mode, ist wohl klug genug, für die Veröffentlichungen seiner Projekte VCMG und MG keine Verkaufszahlen zu erwarten, die an die Alben der englischen Synthpopper auch nur ansatzweise heranreichen könnten. Nun lassen sich – hier die Überleitung – Aucan, das italienische Trio, mittlerweile in Berlin wohnhaft, schwerlich auf reinen Techno reduzieren, ihre Tracks sind zwar minimal, aber doch mit vielen Komponenten aus RnB, Post-Rock, Grime und Dubstep verbaut. Nach der Zusammenarbeit mit dem Noisecore-Experten Otto von Schirach ist „Stelle Fisse“ ihr dritter Longplayer, einer, dem der Brückenschlag zu gefälligeren Popsounds (das Teufelswort Mainstream wollen wir jetzt mal bewusst vermeiden) gelingen könnte. Der Großteil des Albums kommt ohne Vocals aus und wenn doch, dann wird der Gesang in sehr verfremdeter Wiese wie eine instrumentale Klangspur eingespielt, die Beats sind größtenteils angenehm dunkel, abgesoftet und dominieren nicht das Gesamtgefüge. Flächige Synthesizer, mal klar, mal taumelnd, geloopte Geräuschsequenzen, gegen Ende („Cosmic Dub“) versuchsweise sogar ein paar Gitarrenklänge – Aucan bleiben bei allen Stücken überlegt, reduziert und gern bereit, Grenzbereiche auszutesten. Bei „Errors“ zum Beispiel gehen sie den wohl größten Schritt in Richtung Pop, „Light Sequence“ spart sich die Drums komplett, Tracks wie „Friends“ und „Above Your Head“ dürften die Essenz des Trios am deutlichsten wiedergeben. In jedem Falle ein guter Einstieg für Neulinge in Sachen Maschinenmusik, für Feinschmecker ohnehin ein Muss.