Ihr Lieben, es ist soweit. Der Sommer neigt sich dem Ende zu. Wir genießen die letzten schönen Stunden auf der Terrasse, betrachten wehmütig die verblühten Stängel des vor gar nicht allzulanger Zeit noch üppig blühenden Lavendels und ziehen in der gefühlt viel zu früh einsetzenden Dämmerung fröstelnd ein Jäckchen über. Lieber Sommer, es war schön mit Dir. Danke für die vielen Sonnenstunden, die lauen Sommernächte, den Duft von frisch gemähtem Gras und den schönen blauen Himmel.
Und auch wenn ich mich jetzt wirklich schon ein bißchen auf die nächste gemütliche Jahreszeit freue, auf Kerzenschein und herzerwärmende Suppen, auf buntes Laub und heiße Schokolade vor dem Kamin, so sehr möchte ich den Sommer manchmal festhalten. Bleib doch noch ein bißchen, lieber Sommer. Es war so schön mit Dir!
Als ich neulich freundlicherweise ein Paket mit lauter feinen Köstlichkeiten von Reishunger bekam, fand ich darin unter anderem Risottoreis. Und da dachte ich mir, bevor ich jetzt in frühherbstlicher Stimmung gleich schon zum Steinpilzrisotto übergehe, da versuche ich doch lieber, den Sommer mit einem etwas sonnigeren Risotto noch ein bißchen zu verlängern.
Wie ist das bei Euch mit Risotto? Gehört Ihr vielleicht zu denjenigen, die Risotto zwar gerne essen, denen es aber zu aufwändig in der Zubereitung ist? Mir geht das oft so. Aber das muß nicht so sein! Ok, wer jetzt denkt, ich habe einen geheimen Trick, wie das perfekte Risotto in 5 Minuten gelingt, den muß ich enttäuschen. Ein gutes Risotto braucht Zeit. Das ist so. Punkt. Das kann man nicht ändern. Ändern kann man nur die eigene Einstellung dazu. Und ich verspreche Euch: wenn Ihr dieses Risotto auch nur einmal probiert habt, dann werdet Ihr weder Zeit noch Mühe scheuen, es ständig wieder zu kochen. Und außerdem: versucht doch mal, das langsame Rühren, das sich immer wiederholende Angiessen der Brühe als eine Art Meditation zu sehen. Küchenmeditation. Alles im Flow. Frei nach dem Motto: Kochen ist mein Yoga ;)
Und so geht's:
Für 4 mäßig Hungrige
5 EL Olivenöl
2 Auberginen
1 Zwiebel
1/2 Knoblauchknolle
200 g Risottoreis
130 ml Weißwein
750 ml Gemüsefond
1 Bio-Zitrone
1 TL Butter
80 g Parmesankäse
1 Handvoll Basilikumblätter, in Streifen geschnitten
Als allererstes organisieren wir uns die Gemüsebrühe. Falls Ihr eine selbstgemachte bevorzugt nehmt Ihr am besten ein Päckchen frisches Suppengemüse (Lauch, Sellerie, Möhren), schneidet alles in handliche Stückchen und röstet es in einem EL Olivenöl kräftig an, bevor Ihr es dann mit 1 l Wasser ablöscht und eine Weile köcheln lasst. Zum Schluß alles durch ein feines Sieb giessen und fertig.
Den Backofen auf 220°C (Heißluft) vorheizen. Die eine Aubergine im Ganzen hineinlegen und insgesamt ca. 30 Minuten rösten. Sollte sie zu schwarz werden aber innen noch hart sein, wickelt man sie in Alufolie.
Die andere Aubergine würfeln, in ein Sieb geben und salzen. 3 EL Olivenöl in eine große schwere Pfanne geben und erhitzen. Die Zwiebel fein würfeln und im Olivenöl glasig andünsten. Die Knoblauchzehen zerdrücken und ebenfalls glasig dünsten. Dann den Risottoreis dazugeben und verrühren, bis der Reis vollständig vom Öl überzogen ist. Die Temperatur leicht erhöhen und mit dem Weißwein ablöschen. Ist der Wein beinahe verdampft kann die Temperatur wieder etwas reduziert werden.
Jetzt wird der heiße (!) Fond schöpfkellenweise dazugegeben und verrührt. Ist die Flüssigkeit komplett aufgenommen worden, die nächste Kelle voll dazugeben. Kontinuierlich rühren. Genau so weitermachen, bis der komplette Fond aufgebraucht ist, dann den Topf vom Herd nehmen. In einer zweiten Pfanne das restliche Olivenöl erhitzen. Die gewürfelten Auberginenstücke mit Küchenpapier abtupfen und im Olivenöl knusprig braten.
Von der Zitrone die Schale abreiben, die Hälfte des Abriebs unter das Risotto rühren, dann die Zitrone auspressen und 2 EL Saft unterrühren. 50 g Parmesan und 1 TL Butter unter das Risotto mischen. Aus der gerösteten Aubergine das weiche Fruchtfleisch mit dem Löffel herausnehmen und ebenfalls unter das Risotto rühren.
Zum Schluß das Risotto auf Tellern verteilen und mit den Auberginenwürfeln, dem restlichen Parmesan und dem in Streifen geschnittenen Basilikum bestreuen.
Und keine Angst, das mit dem langen Rühren hört sich schlimmer an, als es ist. Im Gegenteil, es kann sogar richtig entspannend sein. Fast schon meditativ. Und das Ergebnis lohnt sich! Diese wunderbare Kombination von Aubergine, Zitrone und Parmesan, das frische Basilikum dazu - göttlich. Geradezu suchterzeugend. Das müßt Ihr unbedingt einmal ausprobieren!
Ich wünsche Euch ein wunderbares Wochenende! Wir sind hier alle sehr aufgeregt, wir bekommen nämlich heute Nachmittag ein neues Familienmitglied. Soviel sei schonmal verraten: es ist schwarz und hat vier Beine. Na, wer errät es wohl?
Liebe Grüße,
Isabelle