Es ist begrüssenswert, dass nach den Ereignissen in Japan hierzulande erneut über den Ausstieg aus der Atomenergie diskutiert wird. Bei dieser Diskussion werden die „A prioris“ der Leute gut sichtbar: wovon geht man „ohne Weiteres“ aus? was wird als selbstverständlich vorausgesetzt und als nicht hinterfragbar ausgegeben?
In der Politsendung „Arena“ stellte sich der SVP-ler Killer linientreu gegen einen Ausstieg, weil dies der Wirtschaft schaden würde (was natürlich schon mal inhaltlich zu überprüfen wäre…). Wenn es der Wirtschaft schlechter gehen würde, dann würde das unseren Wohlstand negativ beeinflussen — und das darf nicht sein.
Ich dagegen würde sagen, dass das nicht nur nicht sein darf, sondern dass es sogar sein muss! Wir (d.h. die gesamte Erdbevölkerung) können uns den Wohlstand des Westens schlicht nicht alle leisten, und es ist meines Erachtens ethisch unhaltbar, wenn wir auf unserem Wohlstandsniveau und unserem Wirtschaftswachstum beharren, wenn dies zwingend dazu führt, dass ein Grossteil der Weltbevölkerung anhaltend in Armut leben muss (siehe auch einen früheren Artikel zum Thema „Gürtel enger schnallen“)