EON ist nun doch 8 Milliarden weniger wert, als im Stresstest berechnet. Gabriels Entwarnung hält nur einen Monat!
Zu den Meldungen, der Energiekonzern EON habe bei seinen Kohle- und Gaskraftwerken Wertberichtigungen von 8 Milliarden Euro vorgenommen, erklärt Jochen Stay (Sprecher von .ausgestrahlt)
Vor wenigen Wochen verkündete Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel, die Rückstellungen der Stromkonzerne für die Folgekosten der Atomkraft seien sicher. Eines seiner Argumente: Das Reinvermögen aller AKW-Betreiber betrage zusammen 83 Milliarden Euro. Damit sei selbst die von den Stresstest-Gutachtern für künftige niedrige Verzinsung errechneten Kosten von 77 Milliarden Euro für Abriss der Atomanlagen und Lagerung des strahlenden Mülls finanzierbar – und zwar für die nächsten 85 Jahre.
Einen Monat später gilt das schon nicht mehr. Mit der jetzigen Wertberichtigung von EON sind die Stromkonzerne zusammen nur noch 75
Milliarden wert. Und wir wissen noch nicht, wie die Quartalszahlen der anderen AKW-Betreiber aussehen. Geht der Wertverfall so weiter, dann ist in absehbarer Zeit nichts mehr übrig, um den Schaden, der mit der Nutzung der Atomkraft angerichtet wird, in Grenzen zu halten.
Wir fordern die schnelle Überführung der Beträge für die Folgekosten der Atomkraft in einen öffentlichen-rechtlichen Fonds mit Nachschusspflicht.
Wir fordern eine Verschärfung des demnächst im Bundestag auf der Tagesordnung stehenden Nachhaftungsgesetzes:
Die von EON geplante Auslagerung von Vermögenswerten zum 1. Januar darf nicht dazu führen, dass darauf kein Zugriff mehr ist, wenn EON zahlungsunfähig wird. Zudem muss die Auszahlung von Dividenden an die Aktionäre so lange gestoppt werden, bis das Geld für die Atom-Kosten gesichert ist.