Während ich das hier schreibe, sitze ich in einem Hostel auf der Insel Santorini. Und bin dankbar.
Es ist sehr bewölkt draußen, vorhin hat es geregnet und es hat nur etwa 22 Grad. Selbst in Berlin ist es gerade wärmer. Aber mir ist das egal. Denn ich bin dankbar.
Für meine Erfahrungen auf Reisen. Für dich, weil du Planet Backpack liest. Für mein ortsunabhängiges Business. Für Yoga und Meditation.
Ich hatte also 72 Stunden in Athen. 3 Tage. Nie genug, aber ein Anfang.
Athen war für mich voller kleiner und großer Überraschungen.
Angefangen bei einem total spontanen und unerwarteten Meetup am ersten Abend mit Jodie von Legal Nomads und den Jungs von Minaal, Jimmy und Doug, die den besten Backpack für Digitale Nomaden und für mich Wirklichkeit gemacht haben.
Bevor ich mit Aegean Air nach Athen aufgebrochen bin, hieß es von mehreren Seiten: “Ach, Athen, naja, ist ja nicht so das Highlight von Griechenland.”
Meine Erwartungen an Athen waren also nur wenig bis gar nicht vorhanden als ich meine sieben Sachen gepackt habe. Trotzdem habe ich mich auf den Trip mit Discover Greece sehr gefreut, denn ich wollte schon seit einigen Jahren mal nach Griechenland.
Ja, man merkt das Wirtschaftsproblem des Landes recht offensichtlich in der Stadt. Endlose Läden sind geschlossen, viele Häuser stehen zum Verkauf. Aber das wars dann auch schon. Die große Welle an Streiks und Protesten ist derzeit erstmal abgeflacht, dafür sind Preise niedriger und es sind weniger Touristen unterwegs. Für die Griechen nicht so gut leider, für mich als Reisende schon.
Aber Athen ist maßlos unterbewertet und überrascht mit seinem Vibe. Es ist so viel cooler, interessanter und hipper als ich es mir je vorgestellt hätte.
Warum? Hier meine kleinen und großen Überraschungen in Athen:
Sensationelle Streetart ohne Ende
Ich dachte ja Berlin hat eine Menge Streetart am Start. Und dann bin ich die Straßen von Athen abgelaufen. Und war schwer beeindruckt. So viel cool bemalte Fassaden hab ich noch nie in einer Stadt gesehen.
Unser Guide Manolis erklärt uns auch warum das so ist:
Streetart gibt einen Einblick in die Probleme und in das Herz einer Stadt. Es ist ein Medium für Leute, deren Stimme nicht laut genug ist um auszudrücken wie es ihnen geht und was sie von politischen und sozialen Situationen halten. Streetart gibt ihnen die Möglichkeit zu handeln und sich öffentlich zu äußern.
In Anbetracht der letzten sehr problemreichen Jahre in Griechenland ist Athens Streetart an fast jeder Wand ein Zeichen dafür, dass sich viele Leute ihre Wut und Frustrationen von der Seele sprayen wollten. Und dabei kommen zum Teil wirklich sensationelle Kunstwerke bei raus.
Jedes Jahr gibt es auch ein cooles Streetart Festival.
Die magische Akropolis
Auf hundert Fotos gesehen, und trotzdem überwältigend wenn man selbst davor steht.
Schade ist, das die Monumente an vielen Stellen mit Kränen und Baugerüsten behangen sind, aber so ist das eben bei solch alten Bauten, die ständig renoviert werden müssen damit sie erhalten bleiben können.
Ein weiteres Highlight abseits der eigentlichen Sehenswürdigkeit ist der Ausblick über Athen, der wirklich umwerfend ist. Da hab ich dann mal eine kleine Auszeit genommen und ein wenig solo-Conni Zeit genossen während ich über die Häuser der Stadt bis zum Meer geschaut habe.
Ich würde empfehlen sich schon morgens auf den Weg zu machen – nicht nur, weil dann weniger Touris da sind, sondern auch wegen der Hitze und starken Sonne, die am Nachmittag den Besuch um einiges anstrengender macht.
Die Six Dogs Bar
Kein Ort, den ich alleine einfach so gefunden hätte. Versteckt in einer kleinen Gasse, DER happening Spot schlechthin:
Die Bar Six Dogs ist Biergarten und Bar/Club in einem und schon als wir reinkamen, hat mir die lässige Atmosphäre und das coole Setup gefallen.
Irgendwie ein wenig Berlin in Athen – wer hätte es gedacht!
Das Gastronomie Museum
Ein paar junge Leute haben sich zusammen getan, ein wunderschönes Haus gefunden und eröffnen dort in Kürze ein Museum für griechische Gastronomie, inkl. Restaurant und vielen Projekten in Planung.
Wir durften neben einem tollen Essen, auch eine vier-gängige Tsipouro-Verkostung genießen (Griechischer Schnapps, der reinhaut!).
Yabanaki Beach
Ich bin zwar kein großer Fan von Beach Clubs, aber hey, in Athen hat man nicht viel Auswahl.
Auf der positiven Seite: Stadt und Strand gleichzeitig ist auch ziemlich lässig.
Und dafür ist der Yabanaki Beach Club recht cool und lohnt sich um ein wenig in der Großstadt zu relaxen für ein paar Stunden.
Lebendige Startup-Szene
Athen und Startup-Szene? Würde man nicht denken, besonders bei der aktuellen Wirtschaftskrise, aber genau deswegen wächst sie so gut. Wer arbeitslos ist kann entweder seine Zeit vergeuden oder aber in der Zwischenzeit coole Ideen entwickeln und umsetzen.
Ich persönlich kann mich als Internet Entrepreneur für Startups und den Leuten dahinter sehr begeistern, daher fand ich es super, als wir einige Gründer davon persönlich kennenlernen durften.
So zum Beispiel:
- Dopios: Lerne Einheimische kennen und mache authentische Erfahrungen, die sie anbieten. I like!
- Incrediblue: Bootsverleih rund um die Welt, leicht gemacht. Kenn ich schon seit seiner Gründung und finde des Konzept fantastisch.
- Athens Insiders: Maßgeschneiderte, thematisch geschneiderte und besondere Touren durch Athen. Daumen hoch!
Alle drei tolle Projekte, die es lohnt zu unterstützen.
Und wo viele Startups, da auch Co-Working Spaces. Zwei davon habe ich auch bei einer kurzen Recherche ausfindig gemacht: Nämlich das Synergy Project und 123p.
Mehr Infos zu Co-Working Spaces in Athen findest du bei Interesse hier.
Veggie Essen, das rockt
Zuhause gehe ich nie in griechische Restaurants, weil die Menüs zu 99% voller Fleisch sind.
Nach ein paar Ausrutschern, war dann aber schnell klar: Griechisches Essen ist weit mehr als nur Fleisch und Fisch, mehr als nur Souvlaki und Gyros. Es war selbst für mich lebenslanger Vegetarier überraschend.
Das wirkliche griechische Essen schafft es nicht nach Deutschland. Die Zutaten, die man so nur in diesem Land findet, wirken nur in Original.
Und in einem so gut gelegenen Land wie Griechenland gibt es fantastisches Gemüse und Früchte, die in meditterane Gerichte verzaubert werden.
Empfehlenswert sind die vegetarischen / veganen Restaurants Rosebud und Avocado.
Aber es gibt noch viele mehr, siehe hier.
PS: Ich bin leider ein mega Looser, was das Fotografieren von Essen angeht. Hab da eine innere Blockade, daher gibts keine.
Kaffee wie in Italien
Bisher war jeder Cappuccino und Kaffee hier in Griechenland perfekt wie in Italien und richtig schön stark.
Was sie auch gut können: Freddo Cappuccino, die kalte Variante. Dann gibt es noch griechischen Kaffee, der sehr türkischem Kaffee ähnelt. Quasi ein Mokka, der mit Kaffeepulver und Zucker gemeinsam aufgekocht und serviert wird. Mmmmhhhh.
Griechische Kaffeekultur? Check. Und zwar sowas von.
Ja, Athen ist ein wenig rau und ruppig. Die Stadt hat in vielen Ecken den Charme der 80er Jahre-Plattenbauten.
Aber fuck it. Fuck Perfektionismus. Genau deswegen ist Athen für mich so interessant. Ich hoffe für dich auch.
Und wenn du mit Athen fertig bist, spring auf ein Boot und erkunde die vielen Inseln. So wie ich. In 5 Stunden nach Santorini. Und da gehst du dann ins Caveland, ein magisches Hostel.
Läuft.
Wenn du noch mehr Gründe und Infos brauchst, um hier mal vorbeizuschauen, dann hab ich hier und hier noch was cooles für dich.
Und lies dir auch den Blogpost über Athen von Sebastian auf Off the Path durch, denn wir beide waren gemeinsam in Athen!
Und so schwelge ich in Dankbarkeit für meine schönen Tage hier in Griechenland während mir die Sonne auf Santorini ins Gesicht scheint – der Regen und die Wolken sind weitergezogen.
Life is good.
Warst du schon einmal in Athen? Hast du noch Fragen? Rein damit in die Kommentare!
Danke an Discover Greece für den coolen Trip!