Atheisten missionieren

luetz gott Atheisten missionieren

Manfred Lütz: Gott (Cover)

Nein, ich meine damit nicht, dass Atheisten mis­sio­nie­ren – sie sol­len mis­sio­niert wer­den. Das zumin­dest hat der Autor des Buches “Gott: Eine kleine Geschichte des Größten” offen­bar vor.

“Atheisten, fin­det Lütz, leben manch­mal so, als ob es Gott doch ein biss­chen gäbe – und Gläubige so, als gäbe es ihn nicht.” Und damit soll also bewie­sen sein, dass es die­ses all­mäch­tige Alphamännchen gibt. – Ein wenig frag­wür­dig, die­ser “Beweis”.

Atheisten leben (zumeist) bewuss­ter und ver­su­chen, ihre Mitmenschen zu ver­ste­hen und nicht zu unter­drü­cken. Das mag den Eindruck erwe­cken, als wür­den das, was Kirchenleute für die “Lehre Jesu” hal­ten, bei Atheisten mehr zäh­len als bei stur-dogmatischen Gläubigen, die nur Gleich-Gläubige für Menschen hal­ten. Jedoch ist die Lösung viel ein­fa­cher: Menschen, die sich nicht an Dogmen hal­ten, sind ihren Mitmenschen gegen­über ein­fach auf­ge­schlos­se­ner. Und (meist) auch ehr­li­cher.

Lütz scheint vom Hirnwurm des Glaubens stark befal­len zu sein, wenn er meint:

“Der mit­tel­al­ter­li­che Mensch lebte viel län­ger als wir”… Er habe das dies­sei­tige und das jen­sei­tige Leben gehabt. In einer Welt, in der man höchs­tens 90 Jahre zu leben hätte, würde sich eine “Heidenangst” breit machen. Daher ver­kün­det er groß­zü­gig, Atheismus sei heil­bar. [Bonner Generalanzeiger]

Am längs­ten leben (nicht leb­ten!) ja nach der Logik Adam und Eva… sind sie doch die ers­ten Menschen nach Lütz’ Auffassung. Da diese ver­schwur­bel­ten Theorien des Herren Lütz kaum wis­sen­schaft­lich zu nen­nen sein dürf­ten – eher eso­te­risch – nimmt es nicht Wunder, dass auch wie­der die Quantenphysik für einen Gottesbeweis her­hal­ten muss.

Wie bekloppt unzu­rech­nungs­fä­hig Lütz ist, zeigt die­ser Beweis Satz:

“Warum rau­ben Sie keine Bank aus, wenn Sie sicher sein kön­nen, dass man Sie nicht erwischt?”, fragt er. Der Gläubige könne die Bank nicht aus­rau­ben, da seine Religion ihm Werte vor­gebe und er Rechenschaft vor einem höhe­ren Wesen abzu­le­gen hätte.

Der Gläubige könne keine Bank aus­rau­ben… was für ein hah­ne­bü­chen­der Unsinn. Gläubige kön­nen sicher­lich auch nicht töten. Die Kreuzzüge und Hexenverbrennungen, die Inquisition und der noch immer gel­tende Katechismus der kath. Kirche: alles Quatsch. Kann ja nicht von Gläubigen sein. Denn die müs­sen ja Rechenschaft vor einem höhe­ren Wesen able­gen.

Es würde schon genü­gen, wenn die Kinderschänder, Kriegstreiber, AIDS-Leugner und und und… Rechenschaft im Diesseits able­gen und zu ihren Taten ste­hen wür­den.

Nic

PS: Eigentlich müsste ich die­ses Buch mal lesen um es kom­plett aus­ein­an­der zu neh­men. Aber lohnt das?


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