Titel: Atemnot
Originaltitel: Drowning Instinct
Autor: Ilsa J. Bick
Genre: Jungendbuch ab 12 Jahren
Seiten: 352 Seiten
Verlag: Egmont INK
ISBN-10: 3863960645
ISBN-13: 978-3863960643
Erste Sätze:
“Hör zu”, sagt der Kommissar. Er starrt auf das junge Mädchen hinunter, das zusammengekrümmt auf der Trage liegt. Trotz eines halben Dutzends Decken schlottert die Arme immer noch so schlimm wie vor einer Stunde, als sie aus dem Wasser gezogen wurde.
Klappentext:
Jenna Lords Leben verlief bisher nicht gerade wie im Märchen. Ihr Vater ist ein kontrollbesessener Neurotiker und ihre Mutter Alkoholikerin. Früher war ihr älterer Bruder ihr einziger Halt, doch jetzt ist er im Irak stationiert. Und vor einigen Jahren wäre Jenna beinah bei einem Hausbrand ums Leben gekommen.
Es gibt Geschichten, in denen das Monster das Mädchen umbringt und alle um das unschuldige Opfern trauern.
So eine Geschichte ist das hier auch nicht.
Mitsch Anderson hat viel Qualitäten: Er ist ein engagierter Lehrer und Lauftrainer. Ein liebevoller Ehemann. Ein Mann mit einer ziemlichen…Anziehungskraft.
Und dann gibt es noch die Geschichten, bei denen man schwer sagen kann, wer der Prinz und wer das Monster ist, wer das Opfer und wer es verdient, bis an sein Lebensende glücklich und zufrieden zu leben.
Diese Geschichten sind die Besten.
Inhalt:
Jenna Lords Leben ist nicht einfach, in der Schule neu, mit psychischen Problemen behaftet, mit Eltern gesegnet, die genug eigene Probleme haben und einen Leben, was vor ein paar Jahren beinahe geendet hättet. So sieht es in ihrer Welt als, ihr einziger Halt war ihr Bruder Matt, doch dieser ist im Irak stationiert und kann sie somit nicht beschützen, doch es gibt jemanden, der sich für sie interessiert, auf seine eigene Weise.
Meine Meinung:
Nach dem Cover zu urteilen, hat man es hier mit einem Thriller zu tun und eigentlich ist auch die Autorin dafür bekannt, eher horrorartige Geschichten zu schreiben (Die Ashes Reihe), aber in diese Kategorie passt dieses Buch nicht. Es ist ein ernstes Jugendbuch, was viele Themen anschneidet, worin auch das Problem besteht, es schneidet zu viel an. Es kam mir ein bisschen so vor, als hätte Frau Bick einfach zu viel gewollt. Gewiss, alle Themen sind wichtig, sehr sogar, aber dadurch, weil man eben alle versucht einzubringen, geht keines wirklich in die Tiefe und wird eher nur oberflächlich behandelt, was ein wenig schade ist, hätte man sich eingegrenzt, dann hätte alles ein bisschen eindringlicher sein können, aber schlecht ist die Geschichte trotzdem nicht.
Jenna kommt neu in die Schule und sich einleben, es ist immer eine schwierige Sache, wo sie doch das Gefühl hat, am äußeren Rand zu stehen, nicht in die Mitte zu finden, doch da ist ein Lehrer, Mr Anderson, er nimmt sich ihr an und möchte ihr helfen, kennt er doch auch selbst die grauen Seiten des Lebens. Aus diesem Strang entwickelt sich jetzt auch die Hauptgeschichte des Buches, die auch ehrlich gesagt für mich schon ziemlich schnell offensichtlich war, trotzdem ist es der wunderbare Schreibstil der Autorin, der mir trotzdem sehr viel Spaß gemacht hat, mich durch die Seiten zu arbeiten, weil man zwar vielleicht wissen mag, was passiert, aber es gibt doch so viele interessante Verzweigungen, auf die ich doch niemals gekommen wäre. Das Spannungslevel ist somit sehr gut gelungen.
Ein bisschen unglücklich bin ich mit dem Ende. Auf der einen Seite ist es natürlich ein gelungener Abschluss, schließt gut ab, auf der anderen Seite ist es ein etwas kitschig und so ganz anders wie erwartet. Ich zumindest hätte mir einen anderen Schluss gewünscht, wenn ich auch ehrlich sagen muss, so genau kann ich nicht sagen, was ich mir gewünscht hätte.
Dieses Buch habe ich in Zuge einer Leserunde gelesen, wo die Meinung aufkam, dass das Buch mit einer Altersempfehlung von 12 Jahren zu niedrig ist und dem gebe ich Recht. Ab 14 Jahren ist die Geschichte schwer verdaulich, aber doch empfehlenswert, es sind einfach eine Dinge sehr detailreich beschrieben und mit so einer Heftigkeit sollte man nicht unbedingt ein Kind konfrontieren, wobei, so extrem heftig, wie viele gesagt haben, fand ich es dann auch wieder nicht, aber da geht es wohl auch darum, wie weit und gefestigt man für sein Alter ist.
Fazit:
Ein spannungsgelandenes Buch, was einen auf eine besondere Reise mitnimmt und besonders durch einen einnehmenden Schreibstil besticht. Ein paar kleine Fehler gibt es, aber ansonsten ein gelungenes und eindringliches Jugendbuch!