Eleganz und Kraft ohne Ende. Aston Martin.
Dass der Aston Martin V8 Vantage N400 eine Reminiszenz an den Einsatz der Aston Martin-Rennwagen beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring ist, zeigt die eingestickte Streckenführung auf der belederten Mittelarmlehne. Die Grand Prix-Strecke prangt auch am Heck des N400, als kleines Schild neben der Modellbezeichnung "Vantage". Unsere Schwester-Site Hot NEWS Blog organisierte für einen unserer Leser eine Probefahrt in einem dieser seltenen Exemplare. Weltweit gibt es gerade mal 240 Stück.
Fahrbericht von Gastblogger Günther Juen, IMWEST
Die Augen glühen schon vor dem ersten Anfahren wie zwei Kerzen im Halbdunkel, denn diesen Tag werde ich so schnell nicht vergessen. Das Kurzzeitgedächtnis hat längst die Wiedergabetaste gedrückt. Und es erscheinen Szenen eines wilden Ritts quer durch das Land.
Der Vantage ist nach DB9 und Vanquish der dritte Streich des Ulrich Bez, die Limited Edition N400 eine Reminiszenz an den Nürburgring. Ein typischer Aston Martin, dazu optisch betont sportlich: breit, flach, kurz, bullig. Innen gibt er sich zeitgeistig britisch. Mehr Spagat zwischen purer Sportlichkeit und absoluter Nobelesse geht nicht.
Typisch Aston: die rote Hochschalt-Warnleuchte, die zwischen Sitz und Schweller verborgene Handbremse, der Starterknopf aus Kristallglas.
Der V8 sorgt für das Aufstellen der Nackenhaare. Wer den Starter betätigt, schürt das Leerlauf-Feuer unter der gewölbten Motorhaube, der Achtzylinder macht schon im Stand mit einer kompakten Dröhnung auf sich aufmerksamt.
Der Dialog mit dem Gaspedal läßt Köpfe herumschnellen und provoziert drohende Zeigefinger, doch die eigentliche Vorstellung beginnt erst mit dem Einkuppeln und Losfahren. Jetzt überzieht der 4,3-Liter-V8 die Bühne mit einer akustischen Gänsehaut, die Mütter nach ihren Kindern greifen läßt, und deren Nachhall fast eine komplette Rotlichtphase überdauert.
Vor allem im mittleren Tempobereich und vor allem bei schaltfauler Fahrweise. Mehr Zylinder und mehr Hubraum bedeuten mehr Mumm schon ab 2500/min.
Doch auch die Drehfreudigkeit kommt nicht zu kurz. Während der artverwandte 4,2-Liter-Jaguar-V8-Kompressormotor seine Nennleistung bei 6100 Umdrehungen abgibt, benötigt der V8 Vantage 7300 Touren für 400 PS.
Beim Schaulaufen erntet der Aston Martin immer wieder Szenenapplaus. Seine Meisterprüfung legt der Vantage jedoch dort ab, wo kein Zuschauer uns beobachtet: Auf anspruchsvollen Kurven- und Bergfahrten.
Hier profitiert das Coupé von seinem leichten und steifen Unterbau (Aluminium-Spaceframe), der für hohe Stabilität und gute Lenkpräzision sorgt.
Ein Blick unter die Motorhaube offenbart nicht nur Elemente des Alu-Chassis, sondern auch eine massive Domstrebe und diverse Querverstärkungen. Im Kurvengeschlängel zeigt sich dadurch der V8 von seiner besten Seite.
Alles in Allem zeigte sich der Aston enorm Alltagstauglich, für jeden Anlass, für jede Situation. Fazit: Begeisterung und Gänsehaut pur.”