Asia Burger

|| Ein asiatisches Frikadellenbrötchen und die 6 Phasen von zu viel scharf ||

Asia Burger

Hurra, endlich wieder Fast Food auf dem Blog! Ein herrlich saftiger Burger mit knackigem Rohkostsalat und einer pikanten, selbstgemachten Sriracha Mayo wartet auf euch. Es kann halt nicht immer ein Cheeseburger sein. Nicht dass ein guter, ehrlicher Cheeseburger nicht ganz oben auf der Liste meiner Lieblingsessen stehen würde. Aber ab und zu darf es auch mal etwas Außergewöhnliches sein, nicht wahr?

Bei den Temperaturen war mir auch nicht so nach geschmolzenem Käse. Aber natürlich war mir nach scharfer Mayo mit Chilisauce. Macht irgendwie keinen Sinn, oder? Man schwitzt beim Burger Zubereiten, beim Essen so wie so und hinterher, wenn es draußen langsam abkühlt, schwitzt man auf dem Sofa nach, weil man zu viel Sriracha Mayo verputzt hat. Genial, oder? Nicht? Nein, keine Sorge, so scharf ist die Mayo nicht. Sie hat ordentlich Bumms, wie man hier so sagt (doch wirklich, das sagt man hier!). Aber sie ist keinesfalls zu scharf und danach brennt einem nicht der Mund, versprochen.

Asia Burger

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Ich muss ja sagen, wenn man Leute sieht, die aus Versehen etwas zu Scharfes zu sich genommen haben, ist das oft ein witziger Anblick. Erst passiert gar nichts. Dann kommt dieser schockierte Blick, dieses Starren, bei dem das Kinn nach vorne gereckt wird und die Augen langsam aus den Höhlen quellen. Das ist die Phase, in der man sich fragt „Moment mal. War das gerade scharf? Kann das sein? Ich warte kurz…. oh ja, doch, ich täusche mich nicht, es war scharf, sehr scharf, sehr, sehr, sehr scharf!“

Und dann beginnt Phase 2. Ein Keuschen, ein heiseres Husten, ein wildes Fuchteln mit der Hand vor dem Mund, um sich Wind in die brennende Kehle zu fächeln. Ha! Als ob das helfen würde, nicht wahr? Aber es wird wild weitergefächelt, als ob es kein Morgen gibt.

Asia Burger

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Nach dieser sehr aktiven Phase beginnt Phase 3 – meine Lieblingsphase – das Fluchen! „Verdammt nochemool (das ist die hessische Variante)! Sag mal, gehts noch?!! Was hast denn du da reingemacht?!“ (Idealerweise gibt es in Phase 3 einen Schuldigen, dem man alles in die Schuhe schieben kann, der Gastgeber zum Beispiel. Ist man bei Best Worscht in Town und hat aus Versehen die E-Wurst bestellt, kann man natürlich auch zurück an die Theke gehen und das Verkaufspersonal beschimpfen, allerdings hatten die und die Speisekarte einen ja gewarnt – daher ist das längst nicht so effektiv wie einen Gastgeber, sprich, einen guten Freund zu beschimpfen.)

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Richtig lustig wird es dann in Phase 4, wenn der Gastgeber entsprechend reagiert, nämlich etwa so: „Ach so ja, sorry, hatte ich vergessen zu sagen: Die Sauce ist sehr scharf!“ Oder auch: „Ach stimmt ja, du isst ja nicht gerne scharf! Uppps… “

Herrlich, ich sage euch, dann kommt richtig Stimmung auf in Phase 4. „Vergessen?!! VERGESSEN?!!“ Die Augen fallen in diese Phase tatsächlich fast aus dem Kopf, aus dem hochroten Kopf, um genau zu sein. Das Gesicht zu einer schmerzerfüllten Fratze verzerrt, die Körperhaltung aktiv aggressiv, kurzum, die Person ist kurz vor dem Platzen. Vor Schmerz und Wut. Nur zu Menschen, die körperlich ganz gesund sind, sollte man in dieser Phase, genau in dem Moment, in dem sie verzweifelt ein Glas Wasser hinunterstürzen, sagen:“Du, Wasser hilft da gar nicht. Das machts nur schlimmer!“

Asia Burger

Asia Burger

Ein Spaß für Groß und Klein, oder? Da bräuchte man eigentlich Popcorn und müsste schlürfend seine Cola durch den Strohhalm nach oben ziehen, bei so viel ganz großem Kino wegen ein wenig zu viel Schärfe. Heute in der Spätvorstellung „Ein bisschen scharf“ – ein neuer Blockbuster aus Hessen – oder jedem anderen Bundesland, weil es nämlich überall die immer gleiche Scharf-Diskussion gibt.

„Ich esse ja gerne scharf.“
„Ich mag es gar nicht scharf.“
„Doch so ein bisschen geht, aber nicht zu viel.“
„Ja stimmt, zu viel ist übel.“
„Doch! Es muss richtig scharf sein für mich!“ (Das ist der Angeber in der Gruppe. Den gibt es in jeder Gruppe, egal in welchem Bundesland.)

Asia Burger

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Auch eine recht müßige Diskussion, wenn man bedenkt, dass eben jeder Schärfe anders empfindet. Aber wäre die Sache mit der Schärfe nicht so eine ausgesprochen individuelle Sache, würde es auch nicht zu so fantastischen, popcornreifen Szenen kommen, wie oben beschrieben. Und das wäre ja wohl schade, oder nicht?

Übrigens kommt nach Phase 4, die man durchaus als den Höhepunkt bezeichnen kann, noch Phase 5. Die Cool- und Calm-down-Phase. In dieser Phase treten die Augen wieder langsam zurück in ihre Höhlen, das wilde Fuchteln und Fluchen flauen ab. Stattdessen setzt eine Art Resignation ein, gepaart mit einem Anflug von leiser Hoffnung. Man weiß, es ist zu spät, nun ist der scharfe Mist gegessen und die Lippen brennen wie die Hölle, aber man ahnt, dass es in ca. drei bis vier Stunden wieder gehen wird! „Junge, Junge… boaaahh… puh… mein lieber Herr Gesangsverein … alter Schwede… “ So oder so ähnlich tönt es in Phase 5 aus dem wie Feuer brennenden Mund des Opfers.

Mit reichlich Bier kann es nach Phase 5 auch noch zu Phase 6 kommen – kann, muss aber nicht. Die mögliche Phase 6 ist geprägt von Aussagen wie: „Also kann ich doch scharf gut ab! Wusste ich es doch. Das war echt die Härte, aber es hat mir nicht so viel ausgemacht. Nächstes Mal nehme ich drei Chilis!“ Ein Schönreden mit Neigung zu Angeberei und Größenwahn. Eine Art Verdrängungsprozess, der durch Alkohol verstärkt wird. Auch hier kann man das Phänomen des Schöntrinkens beobachten – auch die schärfste Sauce kann man sich mildtrinken, im Nachhinein. Und Bier kühlt eben doch die brennende Mundhöhle, nicht wahr?

Asia Burger

Asia Burger

Kommen wir jetzt aber mal zu unserem gar nicht so scharfen Burger. Ihr glaubt mir das wahrscheinlich gar nicht mehr, weil ich nur von Schärfe gesprochen habe. Aber tatsächlich ist die Sriracha Mayo gut zu vertragen. Sie ist nicht scharf, nur ganz leicht. Und solltet ihr Bedenken haben, dann mischt ihr sie vorsichtig Löffel für Löffel zusammen und probiert immer wieder. Dann habt ihr am Ende die für euch perfekte Dosierung.

Unser Burger ist eigentlich ein asiatisches Frikadellenbrötchen. Wäre der bessere Titel gewesen, stelle ich gerade fest. Das Patty wird verfeinert mit Sesamöl, Sojasauce und Fischsauce. Außerdem kommt ein Ei rein und Panko – asiatische Semmelbrösel. Dadurch handelt es sich tatsächlich eher um eine Art Frikadelle, aber eine asiatische mit tollen Aromen und mega saftig und locker. Mann, war der Burger saftig! Die Sauce tut ihr Übriges. Und man hat am Ende so richtig schön vollgesaute Finger. So muss das sein!

Also holt die Servietten raus und dann kanns losgehen mit der Asia Burger Party. Hier kommt das Rezept:

Asia Burger

Asia Burger

Asia Burger

Schnelles Rezept für einen köstlichen Sommer-Burger mit knackigem Rohkostsalat, frischem Koriander, extra-saftigem Patty im Ciabatta-Brötchen mit Sriracha-Mayo.

  • 2 Ciabatta-Brötchen zum Aufbacken (oder natürlich vom Bäcker)
  • 1/2 Bund Koriander
  • 2 Handvoll Rohkost-Salat-Mix aus der Kühl-Frische-Theke (oder jeder andere Salat nach Geschmack)
  • 3 EL Öl zum Braten

Für die Patties

  • 330 g Rinderhack
  • 1/2 Ei, Größe M
  • 50 g Panko (gibts in der Asia-Abteilung)
  • 1 EL Sojasauce
  • 1 EL Fischsauce (gibts in der Asia-Abteilung)
  • 1/2 EL Zucker
  • 1 TL Sesamöl
  • 1/2 TL Ingwerpulver
  • 1 TL Knoblauchpulver
  • Salz & Pfeffer

Für die Sriracha Mayo

  • 2,5 EL Mayo
  • 2,5 TL Srirachasauce (gibts in der Asia-Abteilung)
  • 2,5 TL Dijonsenf
  1. Die Ciabattabrötchen im Ofen nach Packungsanleitung aufbacken.

  2. Alle Zutaten für die Patties in einer Schüssel mit den Händen miteinander verkneten, nicht zu lange und zu doll – alles soll schön locker bleiben! Daraus 2 Patties formen. (Das Ei schlagt ihr in eine kleine Schüssel auf, so könnt ihr ca. die Hälfte verwenden für eure Patties).

  3. Die Patties in einer Grillpfanne (o.ä. geeignete Pfanne) auf hoher Temperatur scharf anbraten – von beiden Seiten je ca. 6 Minuten. 

  4. Währenddessen alle Zutaten für die Sriracha Mayo miteinander verrühren.

  5. Die Korianderblätter von den Stielen zupfen und grob hacken.

  6. Die Brötchen aufschneiden, mit Korianderblättern belegen, Patty daraufgeben, dann den Salatmix und ordentlich Sriracha Mayo auf die Burger geben. Mit restlicher Sriracha Mayo (und ausreichend Servietten) sofort servieren! Guten Appetit.

  • Wer es gar nicht scharf mag, dosiert die Sriracha Sauce und den Senf vorsichtig und probiert immer wieder, wie die Sauce für ihn am besten ist.
  • Als Salat könnt ihr alles nehmen, was euch in die Finger kommt oder der Kühlschrank hergibt: Eisbergsalat, junger Spinat, Feldsalat… Besonders knackig wird es aber mit dem Rohkost-Salat-Mix.
  • Statt Panko könnt ihr auch Semmelbrösel nehmen oder ein altes Brötchen.
  • Und wer keinen Koriander mag, nimmt stattdessen Petersilie – allerdings gibt der Koriander dem Burger natürlich die perfekte Asia-Note. Ich würde nur ungern auf ihn verzichten wollen.

Asia Burger

Asia Burger

Wenn die Finger nicht glitschig und fettig sind, war es kein guter Burger, richtig? Wichtig ist auch dieses erste Abbeißen, dann kurz still und verzückt den Riesenbissen mampfen und dann sein gegenüber angucken – beide haben diesen Blick drauf, der sagt: „Besser als Sex!“ und dann natürlich das: „Boaaah! Hammer!“ „Ja, oder?! Ist der gut!“ „Junge, der ist so super!“ Und dann wird schweigend – glücklich schweigend –weitergegessen mit einem Hauch von Trauer in der Luft, weil es gleich schon wieder vorbei sein wird.

Oh ja, genau SO muss das ablaufen bei einem guten Burger. Und das wird es, wenn ihr den Asia Burger serviert, versprochen.

Alles Liebe ♥ Eure Dozentin für Schärfeforschung und deren Auswirkungen auf unsere Umwelt


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