Ashes – Ruhelose Seelen (Ashes 3.1)

Von Aisling @AislingBreith
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Price: EUR 17,99


Autor:  Lisa J. Bick
Originaltitel:  Monster
Übersetzer:  Robert A. Weiß , Gerlinde Schermer-Rauwolf, Sonja Schuhmacher , Naemi Schuhmacher
Erscheinungsdatum: 9. August 2013
ISBN-13:  978-3863960070
Verlag:  Egmont INK
Gebundene Ausgabe: 448 Seiten

Klappentext:

Eine unfassbare Katastrophe hat unsere Welt für immer verändert. Wer dabei nicht dem Tod zum Opfer gefallen ist, kämpft nun Tag für Tag ums Überleben. Die größte Bedrohung geht von den Veränderten aus – jenen gefürchteten Jugendlichen, die sich aus bisher unerfindlichen Gründen seit der Katastrophe in blutrünstige Kannibalen verwandeln. Auch die siebzehnjährige Alex fürchtet diese Bestien und würde keine Sekunde zögern, sie zu töten. Doch als einer dieser Jungen ihr das Leben rettet, nagen Zweifel an ihr. Ist es möglich, dass seine Seele trotz der Verwandlung in ihm weiterlebt? Und dann spürt Alex selbst etwas in sich wachsen: Eine unaufhaltsame Macht scheint von ihr Besitz zu ergreifen …  

“Ashes – Ruhelose Seelen” ist eines der von mir meisterwarteten Bücher in diesem Jahr. Als ich erfuhr, dass der eigentliche Abschlussband für die deutsche Version in zwei Teile aufgesplittet wurde, war diese Freude etwas gehemmt. Sicher keine schlechte Entscheidung, da so ein schwerer Wälzer vermieden wurde, nur leider natürlich im Punkt Plot somit schwer zu bewerten. Zum Glück bringt Egmont Ink den finalen Band “Ashes – Pechschwarzer Mond” nur einen Monat später raus.

Die Handlung ist sehr komplex und daher fällt mir eine eigene Inhaltsangabe schwer.  Ich versuche dennoch, ein paar Aspekte zu fassen:

Alex ist mit der Gruppe um Wolf unterwegs, der sie aus ihr unerfindlichen Gründen beschützt. Gleichzeitig bemerkt sie, wie sich das Monster in ihr regt und ungeahnte Fähigkeiten verleiht.
Peter verändert sich total. (Es wird ziemlich ekelig.)
Totgeglaubte tauchen wieder auf.
In Rule bricht alles durch Peters und Chris’ Verschwinden nach und nach zusammen, sodass die Verschonten fliehen wollen. Die Situation eskaliert jedoch.

Erster Satz: Einen solchen Sturz in die Tiefe hatte Alex nur ein einziges Mal erlebt.

Idee:  Ich frage mich wohin die Geschichte führt und über die Idee einer Hälfte eines Buches zu urteilen, ist natürlich schwierig. Es gibt bisher Entwicklungen, die ich so erahnt habe, aber es passieren auch unvorhergesehene Dinge. Das was mit Alex geschieht, lässt mich dennoch gut werten, auch wenn ich vielleicht sonst einen Punkt weniger vergeben hätte.

Plot:  Wie schon gesagt ist es schwierig das zu beurteilen, denn das Buch endet mitten in der Story. Aber wer schon die Vorgänger kennt, weiß, das Frau Bick ein unsagbares Talent für mehrere Handlungsstränge hat. Ich frage mich immer wieder, wie sie den Überblick behält. Nach langer Zeit in eine so komplexe und geballte Handlung einzusteigen, fiel mir überraschend leicht. Dennoch muss ich Kritik üben. Mir kam es vor, als würde die Geschichte um Alex und auch um Tom fast auf einer Ebene mit all den anderen Ereignissen stehen. Zu sehr stehen Brutalität, Hautfetzen und Unmengen von Blut im Vordergrund. Natürlich hat diese sehr gute Darstellung bisher fasziniert, aber beim Lesen konnte ich mir nicht die Frage verwehren, ob Frau Bick selbst nicht sicher war, wohin die Reise geht. Die Handlung scheint in den Hintergrund zu treten um mehr Raum für Blut zu lassen. Aufschluss bringt wohl der letzte Teil – hoffe ich. So veranlasst es mich aber leider zu Punktabzügen.
Sehr gut jedoch hat die Autorin es geschafft den Leser die meiste Zeit über bei der Stange zu halten. Die kurzen Kapitel mit wechselnden Personen und Schauplätzen haben das Buch an den Händen und Augen kleben lassen.

Schreibstil:  Altbewährt: dritte Person im Präsens, dazu wechselnde “Point of Views”. Schon im letzten Band hat es mich gestört, dass der Fokus sehr auf Waffen und Kämpfe liegt. Das beherrscht die Autorin wie keine andere. Sie steigert sich in diesem Band noch und hat selbst mich dazu gebracht zu würgen. Ich kann einiges ab, heule kaum bei  rührenden Szenen und konnte früher brutale Szenen gut gucken. Heute geht das nicht mehr und Frau Bick hatt es wirklich geschafft, die Szenen so echt zu schreiben, dass mir ernsthaft übel wurde.

Charaktere: Zu nah will ich hier nicht auf die Figuren eingehen. Es ist der dritte Band der Reihe und jedem Leser der eigentlichen Trilogie dürften alle Protagonisten ein Begriff sein. Es gibt fast zu viel, zumindest für meinen Geschmack. Man verliert schnell den Überblick und muss sich erst mal sortieren um jede in den Richtigen Handlungsstrang zu stecken. Dabei sind sie keineswegs schlecht. Jeder einzelne ist gut angelegt, hat seine Eigenheiten und die Handlungen sind durchdacht, aber die eigentlichen Hauptcharaktere, Alex und Tom, rücken viel zu sehr in den Hintergrund. Das finde ich schade, denn sie sind immer noch die durchdachtesten Figuren.

Hintergrund:  Dazu möchte ich gar nicht mehr ausführlich werden. Lisa J. Bicks Wissen ist fundiert und sehr gut recherchiert. Wow!

Fazit: Dieses Buch ist brutal. Fast immer gibt es Hirnmasse, Hautfetzen, eklige Sachen zu Essen oder einfach Handlungen einer Figur, während man von deren Standpunkt aus liest, die abartig sind. Wer so was verträgt, liegt mit Ashes goldrichtig. Leider war es mir fast zuviel davon und zu wenig tief gehende Handlung. Als Film sicher ein FSK 18 und auch als Lesempfehlung würde ich das so sehen. Da wäre 14 doch arg früh. Dennoch fiebere ich dem Finale entgegen, weil ich einfach keine Vorstellung habe, wie das Ganze ein Ende findet. Und trotz der Brutalität bleibt diese Reihe ein “Must-Read” für mich.


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