Arzneimittel: Ärzte wollen nicht schuld sein

Von Stscherer

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Nachdem die Kassen eine tägliche Einsparung von 99,00 EUR von jedem Arzt pro Tag gefordert haben (Klick), wehren sich jetzt die Ärzte: Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) erklärten, die seien nicht für die steigenden Arzneimittelkosten verantwortlich, denn die Ärzte könnten die Preisgestaltung der Pharmaindustrie nicht beeinflussen, ebenfalls hätten sie keinerlei Einfluss auf die Rabattgestaltungen, die die Kassen mit den Unternehmen aushandeln würden. Damit sei für sie auch nicht ersichtlich, welche Kosten den Krankenkassen tatsächlich entstehen würden. Die angedrohten Regresse bei bis zu 3000 Medizinern könne man deswegen nicht akzeptieren.

Auch die Apotheker klagen, diese allerdings gegen das Arzneimittelneuordnungsgesetz (AMNOG), welches nach Angaben der Bundesregierung zu einer Begrenzung der Kostensteigerungen im Gesundheitswesen führen soll. Für die 2094 niedersächsischen Apotheken bedeute dies eine zusätzliche Belastung von 50 Millionen Euro, damit seien 1/4 der Betriebe in ihrer Existenz bedroht, so die Apothekerkammer Niedersachsen. Insbesondere in ländlichen Gebieten sei dann eine flächen- und damit kostendeckende Versorgung nicht mehr gewährleistet.