Der Fotograf Artur Pfau (1909-2002) ließ sich 1937 in Mannheim nieder und wurde hier zu einem der wichtigsten Zeitzeugen der „Quadratestadt“ und ihrer Bewohner. Eine Ausstellung im Reiss-Engelhorn-Museen zeigt ab 3. Juni 2012 rund 150 Arbeiten Pfaus aus Mannheim, ergänzt um eine Auswahl von Architektur- und Industriefotografien, die in ganz Deutschland entstanden sind.
Ausstellungsbeschreibung
In der Ausstellung „Artur Pfau (1909-2002) – Fotograf und Zeitzeuge Mannheims“ sind 150 ausgewählte Werke des Mannheimer Fotografen Artur Pfau zu sehen, der über mehrere Jahrzehnte eindrucksvolle Bilddokumente schuf. Seine Fotografien zeigen die Quadratestadt und ihre Bewohner vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Neben historischen Einblicken in das städtische Leben erwartet die Besucher eine Auswahl der Architektur- und Industriefotografien Pfaus, die in ganz Deutschland entstanden sind.
Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt mit dem Stadtarchiv Mannheim – Institut für Stadtgeschichte und dem Mannheimer Altertumsverein von 1859.
Die Ausstellung widmet sich mit Artur Pfau einem zentralen fotografischen Zeitzeugen Mannheims. Geboren wurde Artur Pfau 1909 in Bad Godesberg. Von 1932 bis 1934 studierte er Fotografie und Filmtechnik an der Bayerischen Staatslehranstalt für Lichtbildwesen in München. 1937 eröffnete er ein Fotostudio in Mannheim. Seine Stadtaufnahmen dokumentieren Mannheim vor dem Krieg, die Kriegstage, die großflächige Zerstörung der Stadt, den Wiederaufbau und das Alltagsleben der Bürger von den 1930ern bis in die 1950er Jahre. Zu sehen sind unter anderem Fotografien des beschädigten Wasserturms, der in Schutt und Asche liegenden Planken oder amerikanische Besatzungssoldaten, die nach Ende des Zweiten Weltkriegs Spielzeug an Kinder verteilen. Die Besucher erwartet zudem ein Blick auf die alte Bühne des Nationaltheaters, welches seinen Spielbetrieb 1945 in der Schauburg wiederaufnahm. Bis 1948 dokumentierte Pfau dort zahlreiche Aufführungen.
Neben diesen stadthistorischen Eindrücken zeigt die Schau Auftragsarbeiten Pfaus, die zwischen den 1950er und 1960er Jahren entstanden. Renommierte Architekturbüros in ganz Deutschland engagierten den Fotografen, um ihre Gebäude wirkungsvoll festzuhalten. Pfaus Auftragsarbeiten gehen über eine reine Dokumentation hinaus und lassen eine eigenständige künstlerische Bildsprache mit oft harten Kontrasten erkennen. Neben der Architektur-, widmete sich Pfau der Industriefotografie. Er porträtierte Industriearbeiter und fotografierte Fabrikhallen und Maschinen. Seine fotografischen Reportagen zeugen von der Arbeit z.B. im Grosskraftwerk Mannheim sowie den Daimler- und Lanz-Werken.
Quelle: Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim
- Ausstellungsflyer (PDF-Dokument)
- Artikel der Rhein-Neckar-Zeitung über die Ausstellung
Wann und wo
Reiss-Engelhorn-Museen
Museum Weltkulturen
D 5
68159 Mannheim
3. Juni bis 29. Juli 2012