Um viertel vor sechs klingelt der Wecker. Kurz unter die Dusche, Sachen gepackt und in die Fahrradklamotten geschmissen. Da ich das Fahrrad bei der Mitfahrgelegenheit nicht auf dem Rücksitz verstauen kann, muss ich also morgens schon selbst fahren. Auf mich wartet ein fast zwanzig Jahre altes FOCUS Black Hills MTB, das ich vor Jahren mal in einen Singlespeeder (Eingangfahrrad) umgewandelt habe. [Ich hatte damals einen Bericht über einen Alpencrosser gelesen, der einmal quer über die Alpen gefahren ist, auf einem Singlespeeder. Das fand ich so reduziert, dass ich mein Rad ebenfalls umbauen musste.]
Um halb sieben trete ich in die Pedale. Wäre ich mit meiner Mitfahrgelegenheit gefahren, hätte ich vor 5 Minuten bereits die Tür zum Büro aufgeschlossen und säße jetzt an meinem Rechner. Stattdessen kurbel ich aus dem Dorf heraus. Um nicht zu viel Zeit zu verlieren wähle ich den direkten Weg über die morgens schon stark befahrene Hunsrück-Höhenstraße. Nicht so schön, aber auch weniger schweißtreibend. Schweißtreibend ist nicht unwichtig, da wir in der Agentur keine Dusche haben. Der Weg den ich vor einigen Wochen als Fußweg einschlug ist zwar schöner, aber auch länger und anstrengender.
Um kurz nach sieben bin ich in der Agentur. Zehn Minuten waschen, umziehen und den ganzen Kram wieder verstauen den ich dabei habe. Um etwa zwanzig nach sieben sitz ich am Rechner. Eine knappe Stunde später, als mit dem Auto. Da mir diese Stunde nachmittags fehlen wird, ist das schon mal ein deutlicher Nachteil gegenüber dem BeiAnderenMorgensImAutoMitfahren, aber gut. Dafür bin ich froh mich ein wenig an der frischen Luft bewegt zu haben und freue mich schon auf den Rückweg. Diese Freude überwiegt den Zeitverlust.
Auf dem Rückweg nehme ich mir etwas mehr Zeit und baue zwei, drei Umwege in die Strecke ein, so dass ich etwas länger als eine Stunde unterwegs bin. Ich merke wie wenig ich diese sportliche Betätigung gewohnt bin und wie sehr mein Körper das vermisst hat. Zu Hause muss es dann ganz schnell gehen. Eine dicke Regenwolke hängt genau über der voll behangenen Wäscheleine und droht jeden Moment aufs heftigste Wasser zu lassen.
Alles in allem bin ich wider erwarten sehr zufrieden. Das Fahrrad bringt Unabhängigkeit, bewegt sich umweltbewusst und es tut gut wieder im Sattel zu sitzen. Trotzdem möchte ich in kommenden Artikeln zu dieser Serie weitere Alternativen testen, diese werden sich jetzt allerdings mit meinem Fahrrad messen müssen. Wobei ich an dieser Stelle noch mal hervorheben möchte wie wichtig es ist im Fahrradsektor nicht auf NoName-Produkte zu setzen. Gerade hinsichtlich meiner Gewichtszunahme in den letzten Jahren wär mir ein x-beliebiger Alu-Rahmen längst unterm Hintern weggebrochen.
Anstehender Test: Longboard-Paddeln mit Kahuna BigStick.
Wunsch-Tests: Twike, Renault Twizy, schönes neues Langbrett, E-Bike, E-Scooter, sonstige Elektromobilitäten (SoloWheel), Monsterroller
Habt ihr ein Produkt das ich testen soll oder eine Empfehlung, welches Produkt ich anfragen könnte? Dann immer gerne her damit. Bin offen für jede alternative Idee.