Artikelserie Affiliate Marketing: Wie funktionieren Affiliate-Netzwerke?

Von Flatpack
Nachdem der erste Artikel dieser kleinen Serie geklärt hat, was Affiliate Marketing ist und zudem die wichtigsten Begriffe erklärt hat, schauen wir uns heute die Netzwerke mit ihren Partnerprogrammen an. Wie läuft die Registrierung ab, wie bewirbt man sich für ein Partnerprogramm und was sollte bei der Auswahl der Netzwerke beachtet werden?

Welche sind die wichtigsten Affiliate Netzwerke?

Es gibt einige Netzwerke, die ein breites Spektrum abdecken und bei denen es zu fast jedem Produkt auch ein entsprechendes Partnerprogramm gibt. Eine detaillierte Auflistung über wichtige Netzwerke und deren Angebot habe ich bereits in diesem Artikel aufgeführt. Bei den gängigen Allroundern sollte man sich direkt anmelden. Eine Registrierung ist kostenlos und verpflichtet nicht zur Nutzung von Partnerprogrammen.

Manche Nischenseiten bewegen sich jedoch abseits der üblichen Produkte und benötigen spezielle Partnerprogramme. Zum Teil werden diese nicht in den großen Affiliate-Netzwerken angeboten. Stattdessen habe sich kleine Netzwerke auf die Nische spezialisiert. Wer sich im Bereich digitaler Produkte bewegt, sollte sich daher die Netzwerke von ClickBank oder DigiStore24 ansehen. Die gesamte Abwicklung dort ist auch den Verkauf und die Vermarktung digitaler Waren wie Software oder E-Books ausgelegt. Bei Produkten aus dem Finanz- und Versicherungsbereich bieten sich Partnerprogramme von finanzen.de und financeAds an.

In einigen Fällen werden Partnerprogramme weder von Affiliate Netzwerken noch von Nischenanbietern verwaltet. Hier handelt es sich um sogenannte Inhouse Partnerprogramme, bei denen der Anbieter die komplette Verwaltung des Programms und der Affiliates im eigenen Hause abwickelt. Amazon dürfte hier das bekannteste Partnerprogramm sein. Aber auch der größte Konkurrent eBay hat sein eigenes Partnerprogramm.

Wie funktioniert die Registrierung?

Die Registrierung bei den Anbietern ist für Affiliates kostenlos. Die anfallenden Kosten werden vom Merchant abgedeckt, der je nach Netzwerk eine Pauschale und/oder prozentual vom Umsatz zahlt. Wer sich bei Inhouse Partnerprogrammen anmeldet, ist nach Annahme der Bewerbung in der Regel auch gleich für alle Werbemittel freigeschaltet. Eine Anmeldung bei einem Affiliate-Netzwerk beinhaltet noch keine Partnerschaft, abgesehen von möglicherweise angebotenen Referrer Programmen des Netzwerks. In dem meist riesigen Fundus von Merchants können dann passende Partnerprogramme gesucht werden, bei denen man sich separat bewirbt. Diese Bewerbungen werden in aller Regel nicht vom Netzwerk, sondern vom Merchant selbst geprüft und bestätigt.

Hier ist es sehr wichtig, die Vorgaben des Advertisers zu beachten. Andernfalls kann es sofort zur Ablehnung oder einer späteren Stornierung der Partnerschaft kommen. Viele Merchants legen besonderen Wert darauf, das nicht mit deren Markennamen geworben wird. Meist wird schon bei der Suche nach einem geeigneten Programm angezeigt, ob SEM erlaubt ist oder nicht. Ist das nicht der Fall, darf bei einer Bewerbung der eigenen Seite über AdWords nicht der Name des Herstellers oder ein ausgeschlossener Markenname im Anzeigentext erscheinen.

Wie werden Partnerprogramme genutzt?

Wurde man vom Merchant akzeptiert, geht es an die Suche nach geeigneten Werbemitteln. Die meisten bieten zahlreiche Banner mit verschiedenen Informationen und in diversen Größen an. Wer lieber eigene Banner gestalten möchte, sollte dies auf jeden Fall mit dem Advertiser abklären. Eine Veränderung des Logos, der Farben oder anderer Elemente ist meist nicht gerne gesehen.

In mehr oder weniger regelmäßigen Abständen bekommt man vom Advertiser Emails zum Partnerprogramm. Zugegeben, diese können manchmal schon nervig sein. Aber man tut sich keinen Gefallen, wenn diese abbestellt oder gar geblockt werden. Ich bekomme immer wieder mal Hinweise vom Partner, dass bestimmte Banner entfernt werden müssen, weil sie veraltet sind. Es kam auch schon vor, dass dieser mich auf eine Abmahnung hingewiesen hat, die er, aus welchen Gründen auch immer, erhalten hat. Werden die betroffenen Werbebanner nicht entfernt, kann schnell eine Abmahnung im eigenen Briefkasten landen.

Was sollte bei der Auswahl der Netzwerke beachtet werden?

Wie man sieht, ist es nicht wirklich schwer, sich bei den Netzwerken zu registrieren und die passenden Partnerprogramme zu finden. Im Grunde spielt es auch keine Rolle, bei welchem der Affiliate Netzwerke man sich anmeldet. „Im Grunde" sagt aber schon aus, das es hier wohl doch eine Einschränkung gibt. Und die gibt es tatsächlich. Viele große Händler und Hersteller bieten ihre Partnerprogramme gleich über mehrere Netzwerke an. Das machen sie nicht, weil sie zu viel Geld haben und die Netzwerkgebühren gleich mehrfach zahlen möchten. Der Grund ist ein ganz anderer.

Alle Netzwerke haben Mindestauszahlungsgrenzen. Habe ich nun 10 Partnerprogramme in 5 verschiedenen Netzwerken, muss ich bei jedem die Grenze erreichen. Theoretisch könnte ich jetzt ein paar hundert Euro verdient haben und sehe trotzdem keinen Cent davon. Schaue ich jetzt aber, ob meine Partnerprogramme auch in einem anderen Netzwerk präsent sind und fasse sie so zusammen, erreiche ich die Auszahlungsgrenzen viel eher. Ich nehme immer nur ein neues Netzwerk hinzu, wen ich für ein weiteres Partnerprogramm keine Partnerschaft in meinen bestehenden Netzwerken finde.