Artikel to go! by Vermittlung! Einen Partner bitte!

Erstellt am 15. Mai 2011 von Analyse @ana_lyse


Was es so alles zum mitnehmen gibt?

Letztens war ich unterwegs in Berlin und habe ein paar Eindrücke mitgebracht.

Ich habe mir die Schilder an den Cafes, Bäckereien und diversen anderen Lokalitäten angeschaut.

Meine Güte! Was für eine Entwicklung in dieser Stadt. Nur die Entwicklung der Sprache hat mich leicht irritiert.

“Cafe To go zum Mitnehmen” stand vor einer Bäckerei. Cafe To go? O.K., das muß nicht jeder verstehen aber kann man sich nicht sofort für “zum mitnehmen” entscheiden?Wieso neigen wir dazu, die schöne deutsche Sprache immer weniger zu benutzen?

“Cafe Togo” laß ich auf einem anderem Schild. Hier hat jemand das Land Togo in diese Kaffee Affäre mit einbezogen. Natürlich wird in Togo Kaffee angebaut. Aber doch nicht in den Mengen, dass er hier an jeder Ecke angeboten wird. Natürlich ist mir sofort aufgefallen, das jemand To und go nicht getrennt hat. Aber wieso schreiben wir nicht “zum mitnehmen”? Das wäre für alle verständlich und vor allem würden wir uns nicht  der eigenen Sprache entfremden.

Mitlerweile sind wir wirklich echte “to go-er”geworden. Was wir alles Mitnehmen können, ist schon ein bisschen erschreckend.

Döner

Pom-Döner – Behälter mit Pommes und Dönner

Cafe to go

Getränke jeglicher Art

Drive – in bei der goldenen Möve

Pizza

Fischbrötchen

Hot dog

Sushi

Ich frage mich: WO! bleibt die Gemütlichkeit und das Zelebrieren der Essensaufnahme? Sind wir alle so in Hetze und haben gar nicht mehr Zeit uns hinzusetzen und ruhig das Essen zu uns zu nehmen? Ich habe letztens die Menschen in “meiner” Stadt beobachtet. 60% gehen durch die Stadt und kauen. Wenn man sich ein wenig damit beschäftigt, sieht man dass 30% der Kauer einen schönen Fleck am Dekoltee haben. Gehen, auf den Verkehr und die anderen Fussgänger achten, ohne zu schlabbern und ohne sich zu verschlucken? Manchmal führen wir dabei noch Gespräche, verschlucken uns und der Fußgänger vor uns, sollte besser in Deckung gehen, sonst könnte ihn noch ein Stück “to go” Zwiebel erschlagen. Das überfordert uns schon ein wenig.

Man merkt, dass das Leben sich verändert hat. Es wird schneller und schneller und wir fangen an uns manchmal Zeit zu schenken. Weil die Zeit wohl das Kostbarste ist.

Handy in der Tasche, MP3 im Ohr, Kaffe To go in der linken, Döner in der rechten Hand. Man, was für ein Luxus…kann man da noch was To go?

Wo bleiben die Werte, die uns als Kinder vermittelt wurden?

  • vor dem Essen, Hände waschen

  • mit vollem Mund spricht man nicht

  • bleib still sitzen

Einziger Vorteil: Wir brauchen die Kinder nicht zu ermahnen, dass sie nicht mit dem Stuhl wippen sollen

Wir werden die Gesellschaft “to go”.

Ich würde noch mehr motzen, wenn ich das ganze nicht mit einem Döner in der Hand über mein Smartphone geschrieben hätte. Ich gehe dann mal mein T-Shirt wechseln. Sie wissen ja….

In diesem Sinne: Good Night.