Arslan: The Warriors of Legend im Test /Review XBOX ONE

Erstellt am 11. Februar 2016 von Drakethat

Arslan: The Warriors of Legend basiert auf einer Serie von Romanen mit dem Titel The Heroic Legend of Arslan von Yoshiki Tanaka. Es wurde später auch als Manga- und Anime Serie herausgebracht und von Hiromu Arakawa, der Schöpferin von Fullmetal Alchemist verantwortet. In ihrem Ursprung basiert das Franchise auf der alten persischen Saga Amir Arsalan. Außerdem ist das Spiel eine Zusammenarbeit zwischen dem Anime The Heroic Legend of Arslan und den actionreichen Warriors-Serien.

Arslan: The Warriors of Legend ist bei uns als Box im Handel für die Xbox One und die PlayStation 4 erhältlich und als digitaler Download auch für die PlayStation 3 und PC/Steam. Ich habe das Spiel für die Xbox One getestet. Wie mir Arslan: The Warriors of Legend gefallen hat, erfahrt ihr hier im ausführlichen Test.

Bevor ich das erste Mal Hand an das Spiel gelegt habe, war ich ein bisschen zwiegespalten bezüglich des Genres. Ich liebe ja japanische Videospiele und Manga Adaptionen, aber das Genre Hack & Slash war bisher nicht unbedingt mein Fall.

Das Spiel Arslan: The Warriors of Legend erzählt die Geschichte des jungen Kronprinzen von Pars, der gezwungen wird, sein Königreich zu verlassen. Arslan ist der Sohn des Andragoras III, dem König des mächtigen Pars Königreiches. Ganz im Gegensatz zu seinem Vater ist Arslan eher empfindsam und gütig. Im Verlauf der Geschichte wächst Arslan an seinen Herausforderungen und entwickelt sich vom Kind zum erfahrenen Anführer seiner Gefährten.

Fest an seiner Seite steht Daryun, der General der Kavallerie von Pars. Als großer Krieger ausgezeichnet, weicht er Arslan kaum von der Seite. Er ist ehrlich und entschlossen und als sein engster Verbündeter, kann er mit seiner Erfahrung und seinem Einfallsreichtum immer wieder knifflige Situationen lösen.

Insgesamt gibt es 15 spielbare Charaktere, von denen leider nur 2 weiblich sind. Die beiden Damen sind: Farangis, eine Priesterin die gut mit dem Bogen umgehen kann, und Alfarid, die Tochter vom Zot Clan Chief.

Jeder Charakter bring eine neue Waffenart hinzu. Zur Auswahl stehen Schwerter, Dolche, Bögen, Stäbe,Bögen bis hin zu Pinsel und einem Instrument. Durch die große Auswahl macht es richtig Spaß einen neuen spielbaren Charakter mit aufzunehmen und die neue Waffe und deren Skills gleich mal auszuprobieren.

Arslan und seine wenigen Gefährten stehen nun vor gewaltigen Aufgaben: Sie müssen ihre Armee wiederaufbauen, den Thron zurückgewinnen und ihr Königreich befreien.

Mehr zur Story soll hier aber nicht verraten werden. Überraschenderweise bietet Arslan: The Warriors of Legend nämlich eine sehr spannende und interessante Geschichte. Mit Ereignissen und Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte, wird die Erzählung über den jungen Arslan so immer tiefer und weiter gesponnen, wie ich sie von einen Hack & Slash-Game nie erwartet hätte. Das Schicksal des Königreichs von Pars hat mich sogar so sehr fasziniert, dass ich mit Spannung selbst die Texteinträge in der im Spiel enthaltenen Enzyklopädie verschlungen habe.

Gameplay

Neben der sehr spannenden Story sind die Kämpfe natürlich ein zentraler Bestandteil des Spiels. Im Grunde genommen sehen diese immer gleich aus. Ihr steuert einen einzelnen Charakter (im Story Modus wird der euch vorgeben, im freien Modus könnt ihr selber wählen), und seht euch Hunderten von feindlichen Gegnern gegenüber die es zu besiegen gilt. Dazu müsst ihr einfach mit eurer ausgerüsteten Waffe auf die Gegner einschlagen oder auf sie schießen oder Zauber wirken. Das hört sich nicht gerade nach spannenden Gameplay an, ist es aber. Da ihr öfter den steuerbaren Charakter wechselt, gilt es sich auf diese immer wieder neu einzustellen. Die Kämpfe finden auf meist riesigen Karten statt, dessen gesamte Areale nicht gleich von Anfang an passierbar sind.

So müsst ihr immer wieder erst die Anführer der feindlichen Truppen eliminieren, oder dessen Torwächter um Zugang zu verschlossenen Toren zu erhalten. Immer wieder tauchen auch besonders harte Brocken auf, an denen ihr eure Kampfkünste ausprobieren müsst um so die nächste Zwischensequenz zu triggern und weiter gehen zu können.

Angreifen könnt ihr entweder zu Fuß oder hoch zu Ross, dabei könnt ihr mit dem Steuerkreuz verschiedene Waffen schnell und jederzeit auswechseln. Als ob dies nicht schon aufregend genug wäre, setzen euch bei etlichen Missionen ein Timer unter Druck, sowie ein Kill Counter. Dessen Ergebnisse fließen in eine Schulnote ein, was wiederum über eure Belohnungen und Beute entscheidet. Zudem lassen sich auf dem Feld noch weitere Items ( zum Beispiel Rezepte, die dann im Free Mode benutzt werden können) und Powerups finden.

Auch wenn 2 Angriffstasten und die Spezialangriffstaste erstmal kein komplexes Kampfsystem vermuten lassen, gibt es dieses doch. Ihr könnt nämlich Weapons Arts freischalten, wie zum Beispiel Feuer oder Wasser, und mit ihnen verschiedene Effekte oder Kombos ausführen. Dadurch könnt ich eure persönlichen Angriffsstile aussuchen um so möglichst effektiv zu kämpfen. Außerdem könnt ihr das ganze noch mit Kettenangriffen verbinden und durch wechseln der Waffen, aus noch mehr Angriffsmöglichkeiten auswählen.

Dazu gibt es noch ein Karten System, die sogenannten Skill Cards. Über 200 verschiedene gibt es davon im Spiel, es können jedoch nur 3 zeitgleich pro Charakter aktiviert sein. Ihr müsst euch allerdings nicht mit den gefundenen Karten begnügen, sondern könnt auch jederzeit neue Skill Cards herstellen, indem ihr mindestens 5 eurer bereits im Besitz befindlichen Karten verschmelzt und eine Gebühr bezahlt (Ingame Währung Gold).

Ein besonders wirkungsvoller Angriff ist der Marden Rush. Diesen könnt ihr aktivieren wenn sich ein blaues Marden Rush Feld auf dem Boden öffnet und ihr dann die LT Taste drückt. Mit diesem speziellen Angriff könnt ihr ganze Gegnerscharen auf einmal in die ewigen Jagdgründe schicken, er wird aber auch benötigt um zum Beispiel Barrieren zu zerstören.

Natürlich gibt es auch noch ein Levelsystem, welches eure Werte wie Gesundheit und Mana bestimmt. Im freien Modus könnt ihr so gezielt eure Charaktere hochleveln, wenn sie euch nicht stark genug sind.

Alles in allem also ein ziemlich zufriedenstellendes Kampfsystem, welches ich so nicht von diesen Titel erwartet hätte.

Grafik / Sound

Un-gewöhnlicherweise wird Arslan: The Warriors of Legend nur mit einer japanischen Tonspur ausgeliefert. Deswegen sind auch die englischen Untertitel standardmäßig eingeschaltet. Was nicht weiter schlimm ist, da die originalen japanischen Sprecher eh von den meisten Spielern bevorzugt werden. Allerdings gibt es oft auch Dialoge während ihr draußen auf dem Feld seid, die man dann leicht verpassen kann, da es schwer ist gleichzeitig Untertitel zu lesen und sich auf den Kampf zu konzentrieren.

Die Videosequenzen sind natürlich im Anime Stil gezeichnet. Sie sehen schön aus und können auf jeden Fall die Atmosphäre sehr gut rüberbringen, so dass ihr teilweise schon an den Gesichtern der Charaktere erkennen könnt, was sie wohl als nächstes sagen werden oder was sie gerade denken.

Auf den Schlachtfeldern seht ihr eure spielbaren Helden meist von hinten und aus der 3rd Person Perspektive. Es ist schon beeindruckend wie viele Gegner hier dargestellt werden, die ihr zunächst nur als einen großen Pulk von Kämpfern seht. Aber kommt ihr näher an eure Feinde heran, seht ihr das jeder einzelne von ihnen wunderbar animiert und zu Leben erweckt wurde, das sieht schon sehr gut aus.

Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Anzeige der Minikarte auf dem Bildschirm. Es wimmelt nur so von roten Punkten und die Farbe des Spielermarkers im hellen Blau verbessert nicht wirklich die Orientierung.

Spielspaß / Langzeitfaktor

Arslan: The Warriors of Legend kann sowohl im Story- als auch im freien Modus gespielt werden. Im Story Modus erlebt ihr die Geschichte, so wie sie sich von den Entwicklern des Spiels ausgedacht wurde. Mit den entsprechenden Charakteren die für den jeweiligen Handlungsstrang ausgewählt worden sind.

Im Free Modus könnt ihr alle im Story Modus komplettierten Sequenzen erneut spielen, diesmal allerdings mit freier Charackterauswahl (wenn freigeschaltet). Ihr könnt hier außerdem auch Rezepte benutzen die ihr im Story Modus gefunden habt.

Beide Modi lassen sich sowohl offline als Couch Coop als auch online, zu zweit zusammen spielen. Der Online Coop Modus ist mal richtig gut gelungen, denn ihr könnt sowohl zufällig zu einem gerade suchenden Spieler verbunden werden, als auch selbst eine Suche für eine bestimmte Sequenz aufgeben oder euch eine Liste aller erstellten Suchen ansehen und dann entscheiden wo ihr beitretet. Wenn ihr bereits einen Coop Freund habt lässt sich dieser auch ganz einfach einladen.

Insgesamt warten auf euch 50 Szenarios was für viele Stunden Spielspaß sorgt. Da ihr mit dem Free Modus und den 15 spielbaren Charakteren jedes Szenario erneut spielen könnt und der ein oder andere vielleicht mal den einen oder anderen Charakter ausprobieren oder aufleveln möchte, kommt genug Spielzeit zusammen um den Kauf des Spiels zu rechtfertigen. Nicht zu vergessen den Spaß im Coop, bei dem ihr vielleicht auch noch einige Szenarien öfter spielen werdet,weil es zu zweit einfach noch mehr Spaß macht.

 Fazit

Ich war bisher von Hack & Slash Games nicht sehr begeistert, aber Arslan: The Warriors of Legend zeigt wie man es richtig macht! Die spannende und mitreißende Story, ein oberflächlich einfach erscheinendes, aber taktisch ausgeklügeltes Kampfsystem, haben mich in den Bann gezogen und sorgen so für das typische “Ach das will ich schnell noch sehen” Feeling, bei dem ich vollkommen die Zeit vergessen habe. Arslan: The Warriors of Legend ist viel mehr als nur ständig wie wild Buttons zu drücken, sondern ist ein Spiel mit viel Herz und einen ganz besonderen Charm. 

Unsere Nicy Kitty vergibt die Bestnote “YES” (4/4)