Arneis – Eine alte Rebe wurde neu entdeckt

Von Frought

Die weiße Rebsorte Arneis kommt ursprüngliuch aus dem Piemont in Italien. Und wurde dort vermutlich schon im 15. Jahrhundert unter dem Namen Ranaysii kultiviert. Allerdings konnte sie nie große Erfolge verbuchen und gehörte immer zu den kleinen unbekannten Rebsorten des Piemont. Bis in die 1980er Jahre war sie fast vergessen und ausgestorben. Bis einige Winzer aus dem Roero-Gebiet diese alte, regionale Rebe wieder entdeckten und mit ihr herausragende Erfolge feiern konnten. Innerhalb der letzten 20 Jahre ist die Nachfrage nach Arneis immer weiter gestiegen. Viele Weinkenner schwören auf Arneis, besonders aus dem Roero-Gebiet. 

Synonyme für Arneis sind beispielsweise Barolo Bianco oder Nebbiolo Bianco.

Verbreitung

Neben dem Herkunftsgebiet im Piemont in Italien kommt Arneis in kleinen Mengen inzwischen auch in den Regionen Ligurien und Sardinien vor. Die Gesamtanbaufläche in Italien ist mit knapp 1.000 Hektar immernoch sehr zurückhaltend. Aber inzwischen hat sich die Arneis-Traube auch schon in Übersee ihren Namen gemacht. So wird sie vereinzelt in Kalifornien, Australien und Neuseeland angebaut. Insgesamt ging man 2010 von eine Gesamtrebfläche von 1.120 Hektar aus.

Roero Arneis

Das Roero-Gebiet liegt in einer der schönsten Ecken des Piemonts. Die Weinberge liegen zwischen Eichen-, Kastanien und Pinienwäldern in einer Gegend wie aus dem Bilderbuch. In diesem Gebiet wurde in den 70er Jahren die fast ausgestorbene Rebsorte Arneis erstmalig wieder entdeckt. Bis heute wird Arneis häufig auch mit Roero assoziiert, da die Trauben in dieser Region einfach zu unverwechselbar gelungenen Weine gekeltert werden.

Traube

Die Trauben sind rundum behaart. Die Jungen Blätter weißen eine gleblich grüne Farbe auf und die Triebspitzen sind offen. Die Trauben selbst sind fast weißlich gelb und sind mittelgroß. Arneis gehört zu den eher spät reifenden Reben und bringt große Erträge. Allerdings ist sie für den Echten Mehltau sehr anfällig, auch wenn sie gegen den Falschen resistent ist.

Aromen

Arneis-Weine bestechen im ersten Moment durch große Eleganz und Feinheit. Aber auch ein intensiver Geschmack und ein für Weißweine langer Nachhall sind Eigenschaften vieler Qualitätsprodukte. Häufig findet man ein Zusammenspiel aus reifer Säure und saftiger Frucht nach Birne oder gelben Früchten. Gepaar mit den würzigen Böden des Roero ist das ein unschlagbares Ensemblem. Junge Weine tragen meist schon in der Nase bestechende Mandel- und Fliedernoten mit sich. Auch florale oder zarte Kräuteraromen finden sich häufig.

Selten werden die Weine im Holzfass ausgebaut und kommen auch gut ohne diese Bearbeitungsmethode aus.

Speiseempfehlungen

Weine aus der Arneis-Traube sind absolut verführerische Allrounder. Sowohl zum Pur-Trinken, als auch als Essensbegleiter sind sie normalerweise hervorragend geeignet.

Besonders die italienische Herbstküche harmonisiert mit diesem weißen Tropfen. So unterstützen aller Arten von Pilzen, Kastanien oder geschmortem Gemüse den Charme des Arneis vollkommen. Aber auch Geflügel, gebratener Fisch oder sehr helles Fleisch sind mit einem Arneis als Speisebegleitung überaus zufrieden. Auch die lokale Küche des Piemont mit Antipasti, Polenta oder Risotto bildet mit diesen Weinen eine unbeschreibliche Harmonie.

Probieren Sie es selbst aus!